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KOR (German Edition)

KOR (German Edition)

Titel: KOR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Pechmann
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Stimulation. Es ist schwer, sich dagegen aufzulehnen. Inzwischen fallen auch Smith, Ritter und Lesch durch auffälliges Verhalten auf. Mögliche Erklärung: Bakterien oder Viren. Mögliche Quelle: Objekt.
    Der Tag darauf erwies sich als nicht weniger tragisch: Ritter und Smith tot. Beide gingen mit Messern aufeinander los. Dr. Johnson hielt bis vor K urzem Bakterien für plausibel, die Veränderungen im Gehirn hervorrufen. Im Zellgewebe der Opfer fand er jedoch keine Hinweise. Was erklärt die anderen Ereignisse wie das Klopfen, die Schritte oder die umgefallenen Regale? Was ist mit Rogers Leiche? Meine Befürchtung: W ir werden hier langsam alle verrückt.
    Die Meldung für den 22. November musste Chad zweimal lesen, um sich zu vergewissern, dass er die einzelnen Wörter richtig verstanden hatte. Habe Kevin Rogers gesehen! Lebend! Er wandelte durch Deck Eins, bevor er in einem der L a bors verschwand. Ich folgte ihm. Das Labor stand leer. Das Gitter des Lüftungsschachtes war entfernt worden. Von oben klangen Geräusche, als würde sich ein schwerer Körper durch die Röhre ziehen. Ich schaute nicht nach. Etwas in mir sträubte sich dagegen. Zum ersten Mal seit Beginn dieser Phänomene verspüre ich Angst. Habe keine Erklärung dafür, außer dass alles mit dem Objekt zu tun hat. Was ist es? Am selben Tag etwas später verfasste Allan folgenden Nachtrag: Unsere Technikerin Alice Franklin teilte mir mit, dass wir so gut wie nichts von dem Polardiesel verbraucht haben, o b wohl wir fast einen M o nat hier leben. Sie glaubt, dass es eine weitere Energiequelle geben muss. Auch wenn sie es nicht deutlich aussprach, dürfte sie das Objekt im Verdacht h a ben.
    Der 23. November brachte keine Wende zum Besseren. Allan Whitehead notierte, dass beinahe die ganze Mannschaft den Verstand verloren habe bzw. nahe daran sei, ihn zu verlieren. Er fühle sich seit kurzer Zeit eigena r tig. An diesem Tag brachen öfter Konflikte aus, die in wüsten Beschimpfu n gen und Schlägereien ausarteten. Am 24. November kam es zu Mord und To t schlag. Die Station ist ein einziges Schlachthaus! Wir bringen uns gegenseitig um wie die Barb a ren! Ich muss mich in Acht nehmen. Verlasse kaum noch mein Zimmer. Julian Marx aufgespießt in Messe aufgefunden. Er lebte noch! Miriam Stringler hat trotz allem die Artefakte untersucht. Ihr Resultat: B ei den Steinen handele es sich um Teile eines Meteor i ten. Eine grobe Untersuchung ergab ein Alter von knapp 3000 Jahren. Das könnte mit Ritters Erkenntnissen übereinstimmen, dass diese Kultgegenstände vor etwa 2000 Jahren von einem nordischen Volk verwendet wurden. Was für eine Zivilisation lebte hier? Beteten sie das Objekt an?
    „Die letzte Meldung“, stellte Chad fest. Sie stammte vom 26. November. Er las vor: „Habe Rogers wieder gesehen. Auch Ritter und die anderen Toten. Sie essen das Fleisch von Menschen. Ob sie überhaupt tot sind? Ist es eine Art Mutation? Habe mich gestern dabei ertappt, wie ich Miriams Schaufensterpuppe, die sie für ihr Hobby , das Schneidern , mitgenommen hat, ‚misshandelte’. Ich kenne mich selbst nicht. Ich befürchte sogar das Schlimmste. Kann es sein, dass ich Deborah Jones so übel zugerichtet habe? Es muss aufhören! Muss aufhören!“
    John Arnold kratzte sich am Kopf. „Das ist harter Tobak. Allan Whitehead und seine Mannschaft bringen sich gegenseitig um. Die Toten stehen wieder auf und wandeln als Menschen fressende Zombies durch die Gegend. Wäre Maggie Hodge zuvor nicht in den Schacht gezerrt worden, so würde ich Al l ans Geschreibe für gequirlte Scheiße halten.“
    Chad faltete die Hände wie zum Gebet. „Die Ereignisse bekommen einen gewissen Sinn, wenn man sie in den Zusammenhang mit dem Objekt bringt. Wir müssen davon ausgehen, dass dieses Etwas sowohl außergewöhnliche Phänomene hervorbringt als auch das Verhalten von Menschen beeinflussen kann. Den Begriff Artefakt können wir in diesem Sinne getrost vergessen.“
    „Dann bleibt wohl nur das Wort Lebewesen übrig“, gab Arnold zurück.
    „Eine außerirdische Lebensform“, sagte Yui wie gebannt.
    „Wie kommen Sie darauf?“
    „Allans Mitarbeiterin fand heraus, dass es sich bei den Steinen um Rüc k stände eines Meteoriten handelt. Was ist, wenn sich das Lebewesen in diesem Stein befunden hat? Aus Perspektive der Panspermie wäre dies durchaus möglich. Bakterien können eine Reise durch den Weltraum problemlos übe r leben. Wie wir festgestellt haben, ähnelt die äußere Form des O b

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