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KOR (German Edition)

KOR (German Edition)

Titel: KOR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Pechmann
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ein schlechter Traum gewesen war.“
    „Das ist Allans Mannschaft“, flüsterte Yui. „Allan Whitehead hat ihre Transformation dokumentiert.“
    „Sie leben in den Röhren?“
    Yui nickte.
    „Und was verursachte ihre Veränderung?“
    „Das Ding in dem Container.“
    Maggie wandte sich ruckartig um. „Was sagen Sie da?“
    Yui hätte es wissen müssen. Die Untoten reagierten anscheinend nur auf schnelle Bewegungen. Maggies hektische Gestik löste bei ihnen einen Reiz aus.
    Die Kreaturen setzten sich in Bewegung.
    *
    „Lassen Sie mich los!“ Julia drehte und wendete sich in Richards Umklamm e rung, sodass dieser große Schwierigkeiten hatte, sie weiter festzuhalten. „Sie sollen mich loslassen!“
    Chad nickte dem Soldaten zu.
    Sam Richards lockerte seinen Griff.
    Sofort machte Julia einen großen Schritt von ihm weg, rieb sich ihre Arme und schleuderte giftige Blicke auf die drei Anwesenden. „Sie haben kein Recht, mich so zu behandeln!“
    „Wie behandeln wir Sie denn?“, fragte Chad in stoischer Ruhe.
    Julia brachte sein Verhalten noch mehr auf die Palme. Es hätte nicht viel gefehlt und sie wäre ihm buchstäblich an die Gurgel gesprungen. „Machen Sie ruhig so weiter, Kruger! Mein Vater wusste ganz genau, von was er sprach, wenn er Sie einen Wichtigtuer nannte. Was wissen Sie denn? Das, was Sie betreiben, ist purer Schwachsinn. Grenzwissenschaft ist gleichzusetzen mit absoluter Scheiße. Das ist es, was Sie machen. Nichts anderes, als Scheiße produzieren!“
    Chad stand auf. „Ach ja? Und dass sich Allan mit dem Objekt beschäftigt hat, ist für Sie wohl keine Scheiße?“
    „Er wandte wissenschaftliche Methoden an. Methoden! Für Sie ist das wahrscheinlich ein Fremdwort!“
    „Gegen Ihre dämlichen Vorurteile kann ich nichts machen. Ich kann Ihnen nur raten, einen Psychiater aufzusuchen.“
    Julia machte einen Schritt auf ihn zu, doch Richards stellte sich ihr sofort in den Weg. „Gehen Sie selbst zum Psychiater, Kruger! Zusammen mir Ihrer stinkenden Fotze! Wie oft lassen Sie sich von ihr denn einen blasen?“
    „Es reicht!“, schrie Chad . „Ihnen ist einfach nicht zu helfen. Sie leben in Ihrer kleinen, psychotischen Welt und verurteilen alles, was Ihnen nicht passt.“
    „Ich verurteile nicht, Kruger. Ich sage lediglich die Wahrheit.“
    „Die Wahrheit? Dann würde ich gern von Ihnen wissen, was Sie von dem Wort Inzest halten!“
    Julia hielt es nicht länger aus. Sie glaubte, zu platzen, wenn sie sich noch länger in dem engen Raum aufhielt. Es war das Zimmer ihres Vaters. Doch die Anwesenheit von Kruger und den anderen ließ es zu einem Drecksloch verkommen. Sie besudelten Allans Andenken. „Sie verdammter Bastard!“ Die Worte drangen als schrilles Kreischen über ihre Lippen. Sie machte kehrt und eilte aus dem Zimmer. Während sie den Gang entlang lief, vernahm sie sel t same Geräusche von der Decke. Sie blickte kurz nach oben und wäre beinahe gestolpert. Es gab nichts, was ihr Angst machen konnte. Die Station gehörte ihrem Vater. Die Sehnsucht nach ihm raubte ihr fast den Verstand.
    Die Aufregung, die sie zuvor aufgewühlt hatte, bereitete ihr nun auch and e re Unannehmlichkeiten. Ihr Magen rebellierte. In der Messe hatte sie kaum etwas gegessen. Trotzdem kroch eine zunehmende Übelkeit in ihr empor. Julia hielt sich den Mund zu, während sie rasch in einen der beiden Wasc h räume floh. Das Erbrochene quoll zwischen ihren Fingern hervor, als sie sich über das nächstliegende Waschbecken beugte.
    „Verflucht!“
    Sie würgte erneut, als sich ihr Magen zusammenzog. Es schien, als wollte sich ihr gesamtes Inneres nach außen stülpen.
    Als sie spürte, dass es zu keinem weiteren Anfall kommen würde, drehte sie den Wasserhahn auf und spülte ihren Mund aus. Diese Idioten wussten nicht, was Allan für sie bedeutete. Er war ihre zweite Liebe gewesen. Und ihre grö ß te. Nachdem sie von ihrem Freund mit jener asiatischen Hure betrogen wo r den war, hatte sie lange gebraucht, um wieder ein normales Leben führen zu können. Während dieser Zeit, in der sie sich mehr als nur einsam fühlte, war es irgendwie zu dieser neuen Beziehung gekommen. Julia hatte schon immer mehr als nur verwandtschaftliche Liebe zu ihm empfunden. Sie hatte ihn begehrt. Anfangs hatte sie dieses Gefühl überrascht, nicht aber schockiert. Das Verhältnis zu ihrer Mutter war seit jeher getrübt gewesen. Es hatte sie daher stets zu ihrem Vater hingezogen. Schließlich war aus diesem platon i schen Spiel ein

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