KORNAPFELGRUEN
Zumindest hängt es bereits ziemlich an Simon. Und er an ihm.“
„Das ist doch nett. Vielleicht findet Simon dann jetzt ja auch bald seine Traumfrau. Ich meine, er hätte es wirklich verdient.“
„Das hätte er wohl, das ist richtig!“ bekräftigte Daniel, jetzt wieder ernst. „Der Junge ist neununddreißig und bereits in der Kartei einer Senior-Model-Agentur gelandet.“ - Aha! Viktoria hatte also Simon bereits benachrichtigt, und Daniel sicher auch! Von seiner „Untauglichkeit“, in diesem Fall – „Mich hat das Schicksal da schon fairer behandelt. Ich muss sagen, ich war richtig erleichtert, als mir die Agenturchefin sagte, ich solle in etwa zehn Jahren wiederkommen!“
Daniel lachte jetzt wieder, es klang warm.
„Der arme Simon. Ich glaube, er war schon ein bisschen geknickt von der eigentlich guten Nachricht, es in die Kartei der Agentur geschafft zu haben.“
Camilla stimmte in Daniels Lachen ein, ehe sie bemerkte: „Aber deswegen ist er natürlich nicht aus dem Rennen, was die Liebe angeht. Ich kenne da einen Siebzigjährigen, der scheint momentan sogar zwei Freundinnen gleichzeitig zu haben.“
„Es gibt bei diesem Spiel eben immer Ausreißer nach oben und nach unten auf der Skala.“ Daniel räusperte sich vielsagend. „Bei mir hat dafür alles bereits im zarten Alter von vier Jahren begonnen. Glauben Sie es oder nicht, es ist die volle Wahrheit, Camilla. Meine Eltern hatten damals ein Ferienhäuschen gemietet, in Südfrankreich. Wenn sie an den Abenden in eine Bar ausgehen wollten, holten sie die elfjährige Tochter eines Nachbarn zu uns herüber. Die durfte dann gegen ein kleines Taschengeld auf mich aufpassen. Das Mädchen war wohl ein bisschen frühreif. Oder aber ich muss bereits über einen umwerfenden Charme verfügt haben. Jedenfalls begann die Kleine an einem dieser Abende plötzlich damit, an meinem kostbarsten Körperteil herumzuspielen. Der sich prompt reckte und streckte. Am nächsten Abend, ich muss gestehen, ich wartete bereits ungeduldig auf das Nachbarsmädchen, ging sie sogar noch einen Schritt weiter. Sie zog ihr Höschen aus und setzte sich dann rittlings auf mein Gesicht. Ich konnte kaum atmen, genoß das unglaubliche Gefühl aber sehr. Sie spielte auch wieder an mir herum. Mehr passierte nicht, aber ich genoß es tatsächlich sehr, ich freute mich jeden Abend schon auf ihr Erscheinen. Ich meine, ich war immerhin erst vier, na ja, oder beinahe fünf Jahre alt. Das ging viele Abende so weiter, bis die Nachbarsfamilie dann zurückreisen musste. Ich war sehr traurig über das abrupte Ende der kleinen Ferienepisode. Natürlich wusste ich damals noch nicht, wie mir eigentlich geschah. Aber dass es etwas Verbotenes sein musste, das war mir schon klar. Ich erzählte auch lange keinem Menschen davon. Erst sehr viel später meiner zukünftigen Frau, Gianna. Die reagierte prompt entsetzt und meinte, die Kleine habe sich der Verführung Minderjähriger schuldig gemacht. Aber ich bitte Sie, Camilla, das Mädchen war ja selbst erst elf und damit minderjährig.“
Camilla wusste einen Moment lang absolut nicht, was sie zu der Story sagen sollte.
Warum erzählte er ihr diese Geschichte? Wie waren sie bloß auf einmal beim Thema Sex gelandet?
Ach ja, wegen Simon und seiner Suche nach einer passenden Frau! Und weil Camilla daraufhin an Fritzi hatte denken müssen, und an Ruth, und an Elly, die ja immerhin auch gleichzeitig die Sekretärin Daniels war ….
„Camilla, sind Sie noch dran?“ tönte Daniels Stimme aus dem Hörer.
„Aber ja, ich habe bloß einen Moment lang nachgedacht!“
„Wann es bei Ihnen angefangen hat?“ – Seine Stimme klang wieder einmal so verdammt samtweich, dass Camilla ihre liebe Mühe hatte, dieses verdammte Zittern in ihren Kniekehlen zu ignorieren.
„Was meinen Sie? Ich ... ach so. Nein, nein, bestimmt nicht! Ich war ein ganz normaler Teenager, der irgendwann in der Tanzstunde seinen ersten feuchten Kuss bekam. Und daraufhin spontan beschloss, das Ganze sei wahrlich zu unappetitlich, um es weiter zu treiben. Es vergingen dann zwei weitere Jahre, ehe ich es erneut versuchte.“
Sie bemühte sich um einen lockeren Plauderton und versuchte gleichzeitig, den Übergang zu einem unverfänglicheren Thema zu bahnen.
„Hören Sie, Daniel, ich habe leider nicht viel Zeit. Ich muss gleich noch einmal in die Agentur. Wollten Sie wissen, wie es mit der Womanizer-Sache steht?“
„Eigentlich wollte ich nur Ihre Stimme hören“, sagte er völlig
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