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KORNAPFELGRUEN

KORNAPFELGRUEN

Titel: KORNAPFELGRUEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Sanders
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bekam.
    Himmel, nichts wie weg hier! Er würde sie auf alle Fälle ebenfalls wiedererkennen.
    Sie machte auf dem Absatz kehrt und fegte aus dem GRÜNEN ECK. Sie rannte zum Wagen, stieg ein und ließ den Motor an. Mit quietschenden Reifen bog sie vom hauseigenen Parkplatz auf die Hauptstraße ein. Dann gab sie Gas.
    Sie musste an das Päckchen mit Kondomen in ihrer Handtasche denken.
    Sicherheitshalber hatte sie heute Nachmittag doch tatsächlich noch welche in einer Drogerie besorgt gehabt. Lange oder gar bewusst nachgedacht hatte Camilla über diese Aktion nicht, es war mehr ein spontaner Einfall gewesen, dem sie nachgegeben hatte.
    Als ihr die Kondome – feucht, mit Vanillegeschmack – jetzt wieder in den Sinn kamen, hätte sie beinahe rechts ranfahren müssen, weil sie von einem heftigen Lachanfall heimgesucht wurde.
    „Mädchen, Mädchen“, murmelte sie, „du musst es ja wirklich nötig haben!“
     
    Zu Hause blinkte der Anrufbeantworter.
    Daniel bat um Rückruf.
    Camilla ließ Handtasche und Mantel zu Boden gleiten und griff sofort zum Telefon. Die Aussicht, seine samtweiche Stimme zu hören nach dem Reinfall mit dem angeblichen Womanizer, war geradezu unheimlich verführerisch.
    „Kannst du mir bitte den Satz `Herausfinden muss ich wohl alleine` näher erklären?“, fragte Daniel sofort, nachdem sie sich gemeldet hatte.
    „Elly hatte vergessen es mir auszurichten und auch vorhin erst den Zettel mit der Notiz wieder gefunden. Sie konnte sich keinen Reim auf die Frage machen, und ich auch nicht. Ehrlich gesagt.“
    „Wo ist denn bloß dein Humor geblieben?“ konterte Camilla, „durch Einsatz desselben und etwas Nachdenken hätte dir durchaus schnell einfallen können, worauf ich anspielen wollte!“, sie kicherte in den Hörer.
    Daniel stieß einen leisen, überraschten Pfiff aus.
    „Mir dämmert da etwas. Aber du hast doch nicht wirklich Schwierigkeiten dieser Art mit dem neckischen Teil, oder?“
    „Nicht direkt. Mich hat bloß amüsiert, wie detailgenau die, nennen wir es Einstiegsanleitung, war. Und damit hatte es sich dann aber auch schon. Ansonsten wird die Käuferin alleine gelassen mit dem unkeuschen Nylon. Was ich gar nicht nett finde.“
    „Auszuziehen brauchst du es ja auch eigentlich gar nicht mehr“, sagte Daniel weich.
    „Ich stelle dich mir gerade damit im Bett vor, wie du selig schlummerst, und am Morgen derartig dezent bekleidet erwachst und ins Badezimmer schwebst.“
    Seine Samtstimme schien Camilla durch den Hörer hindurch am Ohr zu streicheln. Sie bekam eine Gänsehaut. Beinahe hätte sie geschnurrt wie ein Kätzchen.
    Trotzdem war sie sich nicht sicher, ob sie auf Daniels Angebot einsteigen und einen heißen Telefon-Flirt wagen sollte oder nicht.
    Der Reinfall vom GRÜNEN ECK saß ihr noch in den Knochen.
    Eine unverfängliche Antwort musste her!
    Schon hörte sie sich sagen: „Praktisch ist das Ding ja, das muss man ihm lassen. Für unsere deutschen Winter hier allerdings eher weniger geeignet, dennoch ...“
    Blablabla – Lieber Himmel! Fiel ihr tatsächlich nichts Intelligenteres ein?
     
     
     
    Daniel fiel ihr einfach ins Wort – „Ich stelle dich mir gerade in dem Teil vor, wie du ...“ – diesmal wurde er unterbrochen, ehe er weiter ins Detail gehen konnte.
    Camilla erkannte deutlich im Hintergrund Ellys etwas schrille Stimme.
    „Hallo, Camilla? Du, es tut mir Leid, aber ich muss jetzt kurz unterbrechen. Meine Sekretärin ist hereingeschneit, es scheint dringend zu sein. Ich rufe dich gleich zurück, ja?“ – damit hatte Daniel auch schon aufgelegt.
    Und Camilla wusste nicht, ob sie Elly jetzt am liebsten erwürgt oder freundschaftlich umarmt hätte.
    War sie, Camilla, eben tatsächlich auf dem Weg in so eine Art Telefonsex gewesen? Mit Daniel Kleeberg? Ehe die Sekretärin dazwischenfunkte?
    Nicht, dass Camilla unbedingt nach einer Runde Telefonsex mit Daniel gewesen wäre!
    Aber gewusst hätte sie es schon zu gerne, wie weit er eben gegangen wäre. Wenn, ja wenn ... Wenn sie selbst vor allem eine schlagfertigere Antwort auf Lager gehabt hätte!
    Nun würde sie es vermutlich nie mehr erfahren.
    Denn selbst wenn Daniel wirklich gleich zurückrufen sollte, die Gelegenheit wäre doch vertan. So etwas ließ sich nie mehr so einfach erneut inszenieren wie ein x-beliebiger Akt in einem Theaterstück.
    Zuletzt streifte Camilla noch ein anderer Gedanke:
    Und wenn er einen deutlich sichtbaren Ständer bekommen hatte, noch ehe Elly sein Büro stürmte?!
    Was hatte er

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