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Korridore der Zeit

Korridore der Zeit

Titel: Korridore der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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ihren Koffer auf. »Ich nehme an, daß diese Rucksäcke die volle Marschausrüstung enthalten«, sagte sie. Er nickte. »Dann nehmen Sie Ihren Rucksack auf. Meinen trage ich selbst. Laden Sie alle Waffen.«
    Lockridge gehorchte. Mit dem Gepäck auf dem Rücken, der Webley im Futteral an der Seite und dem Mausergewehr in der Hand, drehte er sich um und sah, wie Storm ihren Koffer wieder verschloß. Sie hatte eine Art Patronengurt angelegt, wie er ihn noch nie gesehen hatte. Er war aus dunkel schimmerndem dehnbarem Metall, und seine Patronentaschen schienen sich von selbst zu schließen. An der rechten Seite hing, scheinbar magnetisch gehalten, ein schlankes, kompliziert wirkendes Gebilde mit Doppellauf. Lockridge musterte es zweimal, bevor er fragte: »He, was ist das für eine Pistole?«
    »Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf darüber.« Sie hob die farbige Scheibe. »Machen Sie sich auf noch seltsamere Dinge gefaßt. Schließen Sie den Wagen ab, damit wir gehen können.«
    Sie betraten das Gehölz, das sich als Pflanzung erwies, und gingen längs des Weges zurück, gedeckt durch die sauber ausgerichteten Reihen der Kiefern. »Ich verstehe«, sagte Lockridge. »Sie wollen nicht, daß der Wagen, falls jemand vorüberkommt, auf unser Ziel hinweist.«
    »Ruhe«, befahl Storm.
    Nach einer Meile schwenkte sie wieder auf den Weg ein und überquerte ihn. Vor ihnen lag gelb und stoppelig ein abgeerntetes Feld, das sich bis an eine Anhöhe hinzog, hinter der sich ein Bauernhaus verbergen mochte. In der Mitte ragte ein kleiner Hügel auf mit den Überresten eines Dolmens, wie diese vorgeschichtlichen Bauwerke genannt wurden. Storm schlüpfte geschmeidig vor Lockridge durch den Drahtzaun und setzte sich in Trab. Obwohl ihr Gepäck kaum leichter als das seine war, atmete sie noch langsam und unbeschwert, als sie den Erdhügel erreichten, während sein Atem schon etwas keuchend ging.
    Sie blieb stehen und öffnete ihren Gurt. Eine Röhre kam zum Vorschein, die an eine große Stablampe mit geschliffener Linse erinnerte. Sie ließ sich vom Sonnenstand die Richtung weisen und begann den Hügel zu umrunden, der von Gras und Brombeersträuchern überzogen war; eine Markierung verriet, daß der Hügel unter Denkmalschutz stand. Grau und mit Flechten bewachsen, trugen die senkrecht stehenden Steine das schwere Dach, wie sie es getan hatten, seit ein vergangenes Volk sie errichtete, um seinen Toten ein Grab zu schaffen.
    Strom blieb stehen. »Ja, hier.« Sie begann den Hang hinaufzusteigen.
    »Warten Sie«, protestierte Lockridge. »Wir haben den Dolmen zu Dreiviertel umrundet. Warum sind Sie nicht in der anderen Richtung gegangen?«
    Zum erstenmal entdeckte er Bestürzung in ihrer Miene. Dann lachte sie hart. »Gewohnheit. Und nun – treten Sie zurück.«
    Sie waren auf halber Höhe angelangt, als sie stehenblieb. »Die Ausgrabung hier fand 1927 statt«, sagte sie. »Nur der Dolmen wurde freigelegt, und die Wissenschaftler haben keinen Grund, sich weiter für diese Stelle zu interessieren. Wir können sie also als Tor benutzen.« Sie betätigte ein Kontrollgerät an der Röhre. »Wir haben eine ganz besondere Methode, Eingänge zu verbergen«, warnte sie. »Lassen Sie sich nicht zu sehr überraschen.«
    Ein mattes Licht glomm in der Linse. Die Röhre summte und bebte in ihrem Griff. Das Brombeergesträuch geriet in Bewegung, obwohl kein Wind herrschte. Plötzlich hob sich ein kreisrundes Erdstück.
    Es stieg kerzengerade in die Luft und blieb, scheinbar ohne jeden Halt, vor Lockridge in der Schwebe hängen, ein sieben Meter tiefer Pflock Rasen und Erde mit einem Durchmesser von dreieinhalb Metern. Mit einem unterdrückten Ausruf sprang Lockridge zur Seite.
    »Still!« sagte Storm scharf. »Schlüpfen Sie hinein! Schnell!«
    Verwirrt trat er an den Rand der Öffnung. Eine Rampe verlor sich in der Tiefe. Lockridge schluckte. Die Tatsache, daß sie ihn beobachtete, trieb ihn voran. Er begab sich in den Hügel. Sie folgte ihm dichtauf. Dann wandte sie sich um und manipulierte mit der Röhre in ihrer Hand. Der Erdpflock senkte sich und verschloß die Öffnung wieder. Zugleich wurde es hell, aber das Licht kam aus keiner erkennbaren Quelle, wie Lockridge erstaunt feststellte.
    Die Rampe entpuppte sich als der Boden eines faßförmigen Tunnels, der sich, nur wenig breiter als der Eingang, geneigt vor ihm erstreckte. Die Oberfläche der Bohrung bestand aus hartem, glattem Material, dem das Licht entströmte, ein kaltes weißes Leuchten. Die

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