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Korsar meiner Träume

Korsar meiner Träume

Titel: Korsar meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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sie ihm willig all das, was er begehrte. Denn es war dasselbe, was sie auch wollte.
    Mit ihm verbunden zu sein, und, oh, als seine Zunge sie ein weiteres Mal in einer Welle des Verlangens davontrug, mit einem solchen Hunger begehrt zu werden.
    Er nahm sie, mit Mund und Händen, und führte sie an den Rand der Welt. Und sobald er sie dort hatte, ließ er sie über dem Abgrund baumeln.
    »Nate, bitte«, bettelte Claire. Ihre Hände klammerten sich an seinem rutschigen Rücken fest, ihre Finger vergruben sich darin und suchten Halt.
    »Bitte was?«, fragte er, als der Beweis für seine Leidenschaft ihre Schamlippen neckte.
    Sie hätte vielleicht geweint, sie hätte vielleicht gefleht. Sie war sich nicht sicher. Sie wusste bloß, dass Nate da war, als ihr Körper sich aufbäumte, als alles in ihr losließ, und er gemeinsam mit ihr in die Tiefe stürzte.
     
    Die Sonne glitt auf ihrer Bahn Richtung Abenddämmerung. Obwohl es immer noch hell war, würde schon bald die Dunkelheit kommen, und Claire wollte bis dahin wieder im Lager sein. Sie hatte Nate tief schlafend zurückgelassen und war, sobald sie die Bäume hinter sich gelassen hatte, zum Strand gelaufen. Ihr gefiel zwar nicht, was getan werden musste, aber der Gedanke es nicht zu tun, war unerträglich. Ohne Blick auf die Vergangenheit verdiente ihr Vater ein Begräbnis.
    Und daher kletterte sie über die Felsen, die nun kühler waren, in Richtung Höhle. Die Flut kam gerade, und das Meer stand nun halb bis zur Wasserlinie hinauf. Als sie von den Felsen zum Eingang der Höhle sprang, umspielte das Wasser bereits ihre Taille.
    Nachdem sie beinahe ertrunken wäre, war das kein angenehmes Gefühl für Claire.
    Sie spähte in die Höhle hinein, und dort drinnen war es genau wie sie befürchtet hatte noch dunkler als zuvor. Das einlaufende Wasser und die untergehende Sonne hatten das Licht um gut die Hälfte reduziert.
    Aber es reichte noch aus, beruhigte Claire sich. Es musste ausreichen. Claire nahm ihren ganzen Mut zusammen und watete in die Höhle hinein. Als sie durch den Eingang trat, schien sich dieser um sie zu schließen. Ihr Brustkorb zog sich zusammen, und ihre lauten Atemzüge hallten von den Steinwänden wider.
    Sie hatten ihren Vater nicht weit vom Eingang entfernt gefunden, und Claire konnte bloß hoffen, dass sich dies mit dem ansteigenden Wasser nicht geändert hatte. Da sie wusste, dass der Boden flach und ohne plötzliche Vertiefungen war, bewegte sich Claire so schnell sie konnte vorwärts. Ihre Augen suchten die Wasseroberfläche ab, weil der Schädel wohl schwimmen würde, dachte sie mit einem Ziehen im Magen.
    Etwas Licht kräuselte sich unterhalb der Oberfläche. Einige Sonnenstrahlen schoben sich durch die Felsbrocken über ihrem Kopf. Sie halfen ihr nicht nur, etwas zu sehen, sondern auch weiterzumachen. Claire war sich nicht sicher, ob sie den Mut gehabt hätte hineinzugehen, wenn es dunkler gewesen wäre. Selbst für ihren Vater.
    Das Wasser leckte an den Wänden, während Claire sich vorarbeitete. Ein sanfter Wind drang mit dem Licht hinein. Ein tropfendes Geräusch kam von irgendwoher aus der Dunkelheit. Allein, dachte sie, wie ihr Vater es gewesen war.
    »Denk nicht daran«, schalt sie sich selbst. Sie würde weder daran denken, dass ihr das Wasser mittlerweile bis zur Brust reichte, noch wie ihr Herz erzitterte.
    Sie musste ihn bald finden. Claire wusste, eine Höhle voller Wasser, besonders eine, die bereits ihren Vater das Leben gekostet hatte, war der letzte Ort, an dem sie eingesperrt sein wollte.
    Während sie vorwärtsging, warf Claire einen schnellen Blick zurück zum Höhleneingang. Er war halb voll. Ihr Wimmern hallte von den Wänden wider und erfüllte ihre Ohren. Sie konnte nicht weitermachen. Die eisigen Finger ihrer Panik krallten sich bereits in ihre Kehle. Sie tauchte die Hände ins Wasser um sich vorwärtszuschieben, und spürte prompt etwas Hartes gegen ihre Finger streichen.
    Ein Aufschrei entfuhr ihrer Kehle, dessen Echo hundertfach widerhallte.
    »Oh Gott, oh Gott.« Ihre Hände schossen aus dem Wasser und umklammerten ihren Hals. Sie schnappte nach Luft und atmete durch den Mund, als der Schädel vor ihr auf der Wasseroberfläche dümpelte.
    »Claire!«
    Sie wirbelte herum, das Herz galoppierte ihr in der Brust.
    »Nate.« Sie sagte es und stieß dabei erleichtert den Atem aus.
    »Kommst du jetzt raus, oder muss ich erst reinkommen und dich herausziehen?«
    Er war nicht glücklich. Sein Tonfall klang vor Ärger scharf

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