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Korsar und Kavalier

Titel: Korsar und Kavalier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Phillip war so gewesen. Ruhig, logisch, praktisch - alles Adjektive, mit denen sie den Earl niemals beschreiben würde. Sie und Tristan hatten nicht mal gemeinsame Interessen oder Überzeugungen -nichts. Sie hatten nur die Leidenschaft.
    Sie atmete langsam ein und drehte sich um. „Mylord -Tristan es tut mir leid, aber wir dürfen nicht ... “
    Die Tür ging auf, und Stevens kam hereingesprungen, in einer Hand ein Silbertablett mit einem Brief. „Heda, Käpt’n ... ich meine, Mylord! Sie haben Post gekriegt!“
    Tristans Miene verdüsterte sich. Er sah Prudence lange an, wandte sich dann ab und streckte die Hand aus.
    Stevens kam mit dem Tablett herbeigeeilt. Der Brief rutschte darauf hin und her. „Der Brief ist grade eben gekommen!“
    Tristan fing den Brief auf, als er über den Rand des Tabletts glitt, und hielt ihn dann auf Armeslänge von sich ab. Das Schreiben tropfte vor Nässe.
    „Ich bin noch nicht so gut mit Tabletts, Mylord“, vertraute Stevens ihm an. „Als ich die Kanne heute Morgen reingebracht habe, hab ich dabei eine Menge Tee verschüttet.“
    „Beim nächsten Mal trocknen Sie das Tablett ab, bevor Sie es wieder verwenden.“
    „Was, und ein Geschirrtuch schmutzig machen?“ Stevens wirkte empört.
    Tristan schüttelte den Kopf und öffnete den Brief. Er hielt ihn ins Licht. „Die Tinte ist verwischt. Ich kann die Schrift nicht ganz lesen ..." Seine Augen wurden schmal. „Verdammt.“
    Stevens beugte sich über den Arm des Earls, um den Brief mitzulesen.
    Reeves betrat den Raum und hielt inne, als er Stevens sah.
    „Ist ’n Brief“, erklärte der Butler und Erste Offizier stolz. „Ich hab ihn von der Haustür hergetragen, auf dem Silbertablett, wie Sie mir aufgetragen haben. “
    „Ausgezeichnet, Master Stevens. Es ist allerdings sehr rüde, den Brief Seiner Lordschaft über die Schulter mitzulesen. Möglicherweise handelt es sich um eine persönliche Botschaft.“
    Stevens zog ein langes Gesicht. „Ich darf seine Post nicht lesen?“
    „Nein. Das ist eine der Schattenseiten, wenn man ein guter Butler ist. Wir dürfen die Briefe nie lesen.“
    Stevens seufzte. „Dann wär ich vielleicht doch lieber ein schlechter Butler.“
    Tristan stieß einen erstickten Fluch aus. „Verdammte Hölle. Von den Treuhändern. Sie kommen schon nächste Woche.“ Prudence schlug sich die Hand vor den Mund. „So bald schon?“
    Tristan nickte grimmig. „Vermutlich wollen sie alldem ein Ende bereiten. Sie kommen nächsten Donnerstag und bleiben eine Woche.“
    „Am Donnerstag!“ Prudence presste die Hand an die Stirn. „Das geht viel zu schnell!“
    Reeves schürzte die Lippen. „Wir werden mit allem nur ein bisschen früher fertig, als wir angenommen haben.“ Er sah Tristan an. „Mylord, ich hoffe, Sie haben keine Einwände, aber mir ist heute in der Stadt Squire Thomas in die Arme gelaufen. Ich glaube, Sie sind mit ihm bekannt.“
    „Aye. Er hat mich schon oft eingeladen, aber bisher war ich noch nie dort. Einen solchen Blödsinn kann ich nicht gebrauchen.“
    „Im Gegenteil, genau diesen Blödsinn brauchen wir jetzt. Ich habe dafür gesorgt, dass der Squire von Ihren neuen Umständen erfuhr. Er hat mir sofort aufgetragen, Ihnen zu sagen, Sie möchten doch Anfang nächster Woche zu einem Dinner im kleinen Kreis kommen.“ Reeves sah Prudence an. „Wir haben uns ja darüber unterhalten, ob wir vielleicht etwas Derartiges anstreben sollten, allerdings hatte ich nicht gedacht, dass es so bald geschehen könnte.“
    Prudence nickte, bemüht, selbstsicher zu wirken, obwohl ihre Gedanken und auch ihr ganzer Körper immer noch in Aufruhr waren. „Ja. So eine Dinnergesellschaft wäre für den Earl eine hervorragende Übung.“
    „Ich brauche keine Übung“, erklärte Tristan finster. Reeves seufzte. „Mylord. Je sicherer Sie mit der neuen Situation umgehen können, desto besser haben Sie auch die Treuhänder im Griff. Ich empfehle Ihnen wärmstens, die Einladung anzunehmen.“
    „Und was ist mit Prudence?“, erkundigte Tristan sich. „Was soll mit mir sein?“, erwiderte sie stirnrunzelnd. Reeves räusperte sich. „Die Einladung schließt Mrs.This-tlewaite nicht mit ein.“
    „Wenn sie nicht geht, gehe ich auch nicht“, erklärte Tristan entschieden.
    Prudence blinzelte. „Aber ...“
    „Du hast dieses gesamte Affentheater mit mir durchgestanden. Ohne dich gehe ich da nicht hin. Ich brauche doch deinen Rat, wenn ich auf Grund laufe.“
    „Aber ich war nicht eingeladen! Mr. Reeves,

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