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Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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um nach ihnen zu sehen, erhob er sich ein wenig vom Pult, als er sprach.
    »Bitte, Aelli und Daav, wenn sie noch fünf oder sechs weitere Momente warten wollen, werde ich mich um Sie kümmern. Ich habe interessante Neuigkeiten für Sie beide!«
    Kaum gesprochen, widmete sich Edger wieder seinem Summen und überließ es Daav und Aelliana, ihre neue, tiefere Verbindung zueinander zu erkunden.
    Es war natürlich die Bindung ihrer Lebenspartnerschaft, aber dann doch auf eine gewisse Weise erweitert, vertieft, verbreitert, viel weiter, als sie das jemals für möglich gehalten hatten. Daav, der keine voreilige Freude empfinden wollte, schlug als Erklärung vor, dass der Antrieb diesen Effekt gehabt haben könnte und dass diese Wirkung nachlasse, wenn sie in den normalen Weltraum zurückkehrten. Aelliana betrachtete den Antrieb als einen Faktor für die … Geschwindigkeit … ihrer Verbindung, hielt es aber für möglich, dass die Samenkapseln, die sie zu sich genommen hatten, die eigentliche Ursache darstellten.
    Der Austausch war weitaus schneller und vollständiger als üblich, selbst die angenehmen Nachwirkungen des Weins hatten ihre Verbindung nicht beeinträchtigt. Hin und wieder wurde der eine oder andere durch diese Erinnerung oder jenes plötzliche Stück Information abgelenkt …
    Aelliana hatte die Veränderung als Erste gespürt, da sich die Bilder und Informationen, die sie durch Daav empfing, plötzlich als schärfer erwiesen hatten – als ob sie alles mit ihren eigenen Augen sehen würde –, und sie war in der Lage gewesen, einen Arm zu bewegen. Nachher hatte sie sogar gehen können, und das ohne die aktive Hilfe Daavs.
    Das Schläfchen war nicht ganz wie erwartet abgelaufen – stattdessen hatten sie sich mit geschlossenen Augen entspannt und Gedanken, Emotionen und die gemeinsame Essenz geteilt.
    Es gab einige wenige von Daavs Erinnerungen, die Aelliana nicht richtig erfassen konnte, genauso, wie es ihm nicht bei allen der ihren möglich war – aber in jedem Falle waren es Erinnerungen, bei denen beide ihr Bestes getan hatten, um sie zu vergessen. Und es gab genug verlockende Blicke – und manchmal enttäuschende –, um beide zu täuschen. Für Daav waren dies Gedanken an ihren Bruder Ran Eld und seinen Freund, einer Ehe voller Konflikte und Schmerz, Erinnerungen an sein eigenes junges und subtiles Gesicht. Für Aelliana waren es Planeten, die sie nie gesehen hatte, und die sanften Lehren in Geduld …
    Für Daav neu war seine Fähigkeit, einen größeren Teil von Aellianas intuitivem Verständnis der Mathematik anzuzapfen, neu für sie war die Möglichkeit, Daavs sofortige und nuancenreiche Interpretationen der Motivation anderer Menschen zu teilen. Auch neu für sie war die überraschende Überlagerung durch die Tagebücher, reichhaltig illustriert und Grundlage für eine veränderte Wahrnehmung ihres Geliebten, von Korval und der Geschichte der Liaden.
    Es hatte einige Mühe bereitet, um Edger anzusprechen – eher ein bewusster Austausch von Gedanken und weniger die unterbewusste Kommunikation, der sie sich normalerweise unterwarfen.
    »Aelliana, meine Liebe, wir können nicht in diesen Spiegel starren, bis die Sterne erkalten. Ich denke, dass dies, wie du richtig sagst, einiges an Arbeit erfordert. Und vielleicht die Hilfe eines Meisters.«
    Also suchten sie Edger auf. Auf dem Weg akzeptierte Daav Aellianas Führung, ganz wie ein Junge, der lernt, dass ein simples Anlehnen genügt, um den Vorteil des Schwungs einer Fahrt auf dem Zweirad zu genießen.
    »Ich werde es vermissen«, sagte sie. »Wenn du recht hast und alles nur eine Folge des Antriebs ist.«
    »Ich weiß«, flüsterte er und fühlte ihr Bedauern – und seine Angst.
    Der Gong ertönte einmal mehr. Hier im Kontrollraum ging er durch die Füße bis in den Kopf.
    Edger wandte sich um, schwang in eine volle Verbeugung und sprach mit dröhnender, formaler Stimme.
    »Wahre Älteste Eures Clans! Ich bin geehrt, der Erste zu sein, der Euch so erblicken darf!«
    Er streckte sich und fuhr in einem weniger formalen Ton fort. »Die Kunst Ihrer Kinder, verehrte Verwandten, hat starke Wurzeln, stärkere noch, als ich wusste. Bereits jetzt werden ihre Namen unter den Ältesten erwähnt – und die Ihren ebenso. Mein Wunsch war, dass die Ältesten in nie da gewesener Eile handeln und Sie sofort empfangen sollten, im menschlichen Sinne des Wortes. Ich wurde darüber informiert, dass die äußere Kammer offen sein wird, sobald wir ankommen, und dass

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