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Kosaken Liebe

Kosaken Liebe

Titel: Kosaken Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Matwejewitsch, es war der beste Einfall in deinem verdammten Leben, als du Boris aus dem brennenden Dorf mitbrachtest.«
    »Ich sage es ja immer!« rief Muschkow und wollte Marina auch küssen, und diesmal mit Billigung Jermaks. Aber sie stieß ihn grob weg und blitzte ihn aus ihren blauen Augen böse an. »Ein Feiertag war's! Er wird mir immer im Magen liegen, als hätte ich mich überfressen!« Er versuchte noch einmal, Marinas Kopf zu umfassen, aber sie schlug ihm die Hände weg.
    »Ich bin ihm unsympathisch, Jermak …«, sagte er. »Vielleicht habe ich ihn nicht genug geprügelt. Ein Bürschchen wie er wird erst durch blaue Flecken vernünftig.«
    »Kehren wir um.« Jermak blickte über das glitzernde Land. »Und wer mir den Kopf meines Schlittenführers bringt, bekommt zehn Rubel!« Er stieg in den Schlitten und faßte nach den Lederzügeln. »Weiß jemand, wie man Renhirsche lenkt?«
    »Ich setze mich auf den Leithirsch und reite ihn!« sagte Marina. »Ich glaube, ich weiß, wie man das macht.«
    »Das übernehme ich!« widersprach Muschkow. »Jermak Timofejewitsch, das Kerlchen ist ja fast erfroren. Es wird den Ritt nicht aushalten, sondern ein Eisklotz sein, wenn wir es herunterheben! Boris Stepanowitsch soll sich in die Pelze rollen und sich wärmen! Was nützt dir ein erfrorenes Brüderchen, Jermak?«
    »Ich reite!« beharrte Marina und schwang sich auf den Renhirschrücken. »Iwan Matwejewitsch ist zu dumm dazu! Er soll das Maul zuklappen, sonst zieht ihm der Frost noch in die Därme!«
    Jermak lachte schallend. Er ging zum Schlitten, holte die dicksten Pelze und legte sie um Marinas Körper. Muschkow trottete grunzend um die Hirsche herum, blickte Marina mit flehenden Hundeaugen an und forschte in sich, was er falsch gemacht hatte, daß sie so wütend auf ihn war.
    Er wußte es nicht, und so setzte er sich schließlich neben Jermak in den Schlitten und starrte Marina an, die mit heller Stimme das Kommando zum Aufbruch gab. Die Hirsche legten sich ins Geschirr, und die Schlitten glitten knirschend durch den verharschten Schnee.
    Der zweite Schlitten mit den Schützen folgte ihnen. Die Männer lachten, zeigten sich ihre Beute und riefen Marina zu: »Du bekommst deinen Anteil! Du kannst dir aussuchen, was dir gefällt! Schwarzfuchsmäntel, Ringe, Armspangen, verzierte Dolche, Mützen aus Zobelfell …«
    »Das ist gut!« schrie Muschkow zurück. Die Schadenfreude kitzelte ihn. Jetzt muß sie einen Teil der Beute annehmen, dachte er und rieb sich die Hände. Wenn sie es ablehnt, wird sie nicht nur als Idiot gelten, sondern wird die anderen beleidigen. Haha, sie macht Beute, mein zartes Schwänchen! Wie will sie sich da herauswinden?
    »Und vergeßt Iwan Matwejewitsch nicht!« rief Muschkow fröhlich. »Wer hat dem Hirsch den Kopf in den Nacken gebogen, he?« Und dann sang er mit seiner gewaltigen Stimme das Lied von der goldenen Nachtigall, die ein Kosak beim chinesischen Kaiser erobert hatte.
    Marina Alexandrowna blickte sich einmal kurz um. Ihr Blick traf Iwan wie ein Musketenschuß. Muschkow stellte das Singen ein und bereitete sich auf eine böse Nacht neben dem warmen Ofen vor.
    Man soll nicht sagen, Iwan Matwejewitsch Muschkow sei ein Feigling. Nein, er war einer der tapfersten unter Jermaks Kosaken. Aber als sie Tschunga-Tura im Glanz der Abendsonne auftauchen sahen und die ersten Patrouillen ihnen entgegenkamen, hatte Muschkow beschlossen, Marina aus dem Weg zu gehen.
    Gleich nach der Ankunft vor dem Haus des Fürsten Jepantscha verzog er sich in die jetzt als Kirche dienende Moschee, wo sich Lupin auf ihn stürzte, ihn beschimpfte und sich die Haare raufte wegen der Gefahr, in die man sein Töchterchen gebracht hatte. Wie immer war der Pope als erster unterrichtet worden, und nun war Oleg Wassiljewitsch auf dem Weg zum Quartier der Deutschen und Livländer, um im Namen Christi einen Anteil der Beute für die Kirche zu sammeln.
    »Kann ich bei euch bleiben?« fragte Muschkow müde und setzte sich hinter die Ikonostase auf einen Hocker.
    »Warum bleibst du nicht bei Marinuschka?« brüllte Lupin. »Wo ist sie? Warum kommt sie nicht? Ist sie verwundet? O ihr Teufel! Ich lasse sie nie wieder mit euch fahren! Nie mehr! Ich werfe mich vor den Schlitten!«
    »Sie sucht sich ihre Beute aus«, sagte Muschkow. Dabei schnaufte er tief.
    »Was tut sie?« stotterte Lupin.
    »Sie bekommt ihren Anteil. Wir haben die Toten ausgeraubt, Väterchen. Was soll ein Toter mit goldenen Ringen und Armreifen?« Er lauschte

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