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Kosakensklavin

Kosakensklavin

Titel: Kosakensklavin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Amber
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längst in der Hauptstadt. Fest und sicher eingekerkert.“ Andrej hatte es nicht wahrhaben wollen, was die Bauern in den Dörfern erzählt hatten. Sein Vater sei zwar auf Pereschkowo gefangen gewesen, dann habe man ihn jedoch fortgeschafft. Es gab keinen Grund, an Baranows Worten zu zweifeln. Warum sollte er lügen? Sein Leben stand auf dem Spiel.
    „Wenn das stimmt, hast du nichts Gutes zu erwarten“, fuhr er Baranow an. „Dein Tod wird langsam und qualvoll sein, Kerl.“
    Baranow wusste, dass die Kosaken scheußliche Foltermethoden hatten, und ihm war himmelangst. Aber noch gab es einen Weg.
    „Wenn du mich tötest, werden deine drei Kameraden dort auf dem Gutshof ebenfalls sterben“, drohte er. „Und auch ihnen wird nichts erspart werden.“
    Andrej biss sich zornig auf die Lippen. Die Sorge um den Vater hatte ihn unvorsichtig gemacht - gar zu übereilt und ohne vorher die Lage auszukundschaften hatte er angegriffen. Seine Kosaken waren zurückgeschlagen worden, es hatte Verluste gegeben. Er würde seine Kameraden nicht sterben lassen, so viel war sicher.
    „Ich habe großen Einfluss bei Hofe“, fuhr Baranow fort, denn er hatte gemerkt, dass sein Gegenüber an Boden verlor. „Wenn du mir einen Gefallen erweist, dann kann ich das Leben deines Väterchens retten.“
    Andrejs dunkle Augen wurden schmal, er ahnte, welchen Gefallen dieser Satan von ihm fordern würde.
    „Dieser junge Bursche, den ihr Kosaken in eurer Gewalt habt, ist mir sehr ans Herz gewachsen“, sagte Baranow in harmlosem Ton. „Ein junger Verwandter, den ich an Sohnes statt einsetzen wollte. Ich habe keine leiblichen Kinder.“
    Andrej fühlte die Augen seiner Kameraden auf sich gerichtet und schäumte innerlich vor Wut. Dieser geile, dreckige Blutsauger wagte es, Sonja von ihm zu fordern.
    „Wenn du ihn mir zurückgibst - heil und unversehrt - würde ich alle meine Beziehungen spielen lassen, um deinem Väterchen aus der Klemme zu helfen.“
    Unsicher sahen sich die Kosaken an und blickten dann auf ihren Anführer. Was würde Andrej tun?
    „Woher soll ich wissen, ob du dazu überhaupt die Macht hast?“, gab Andrej abweisend zurück. „Auf leere Versprechungen lassen wir uns nicht ein.“
    Baranow wusste selbst, dass dieses Unterfangen kein Kinderspiel sein würde -doch er hatte wichtige Staatsbeamte in seiner Hand, die vollkommen von ihm abhängig waren.
    „Ein ehrlicher Handel - erst wenn dein Väterchen hier auf meinem Gut ist, bringst du den Burschen, und wir tauschen sie gegeneinander aus.“
    Andrej fühlte die hoffnungsvollen Blicke seiner Kameraden wie bleierne Gewichte auf seiner Seele. Er hätte nicht zögern dürfen, die Bedingungen anzunehmen, denn es ging um das Leben des Ataman. Mehr noch: Er wollte sich mit dem Vater aussöhnen, ihn um Vergebung bitten, Frieden schließen. Seine Kameraden wussten das, sie unterstützten ihn.
    „Nein“, sagte er hart.
    Er befahl, Baranow gegen die drei gefangenen Kosaken auszutauschen. Danach würde man aufbrechen.

  Kapitel 17
    Tanja stand in der Küche über einen hölzernen Trog gebeugt, hatte eine Schürze über das Kleid gezogen und knetete den Brotteig. Sonja saß neben ihr auf einem Hocker, hatte den Kater auf dem Schoß, und zärtlich strichen ihre Finger über das weiche Fell.
    „Sieh hin!“, sagte Tanja plötzlich und hielt ihr eine Faust vor die Nase. Die Finger waren eingekrümmt, nur der Zeigefinger nicht, er zeigte nach unten in den Trog mit dem Teig.
    „So ist das“, sagte Tanja. „Verstehst du?“
    Sonja starrte auf die Faust und den hängenden Zeigefinger und verstand überhaupt nichts.
    „So ist was?“
    „Das Geheimnis, das du noch nicht kennst. Pass auf.“
    Tanja hob den Zeigefinger langsam, streckte ihn, bis er gerade auf Sonja zeigte, dann hob sie ihn weiter, winkelte dabei das Handgelenk ein wenig an. Der Zeigefinger stand senkrecht und wies zur Zimmerdecke wie ein mahnendes Zeichen.
    Sonja runzelte hilflos die Stirn und zuckte die Schultern.
    „Und? Wo ist jetzt das Geheimnis?“
    Tanja war geduldig. Sie führte das Kunststück noch einmal vor. Der Zeigefinger hing ein wenig gekrümmt herunter, sie tippte mit der anderen Hand daran - er ließ sich hin und her bewegen.
    „Das hast du gesehen, nicht? Klein und schlaff.“
    Sonja wurde feuerrot. Langsam begriff sie, was Tanja meinte.
    Jetzt rieb Tanja ihren Zeigefinger mit den Fingern der anderen Hand. Fasziniert sah Sonja zu, wie der Zeigefinger sich streckte und geradeaus zeigte.
    „Eine nackte

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