Kosmologie für Fußgänger
einem ε von 0,3 sind Ellipsen mit dem bloßen Auge kaum von Kreisen zu unterscheiden. Ist ε gleich null, so fallen die beiden Brennpunkte zusammen, und die Ellipse geht über in einen Kreis.
Die Planeten des Sonnensystems
Trotz vieler Gemeinsamkeiten in der Gruppe der terrestrischen Planeten beziehungsweise der Gasplaneten unterscheiden sich die einzelnen Himmelskörper doch beträchtlich. Was die Planeten charakterisiert, wollen wir uns auf den folgenden Seiten etwas genauer ansehen.
Merkur
Der kleinste der vier terrestrischen Planeten ist aufgrund seines geringen mittleren Abstandes von »nur« 57,9 Millionen Kilometern zur Sonne nur schwer zu erkennen, da seine Helligkeit von der Sonne um ein Vielfaches übertroffen wird. Die Bahn, die er beschreibt, ist mit einer Exzentrizität von 0,21 schon deutlich elliptisch. Seine Oberfläche ist zum Teil regelrecht zerknittert wie geknautschtes Zellophanpapier. Vermutlich stammen diese Oberflächenfaltungen von frühen Meteoriteneinschlägen auf den noch heißen und noch plastischen »Rohplaneten«. Ins Auge fällt vor allem ein großer Einschlagkrater mit einem Durchmesser von rund einem Viertel des Merkur-Durchmessers. In den Anfängen der Planetenbeobachtung herrschte die Meinung vor, der Merkur würde sich nicht drehen. Mittlerweile weiß man jedoch, dass er dreimal um die eigene Achse rotiert, während er zwei Umläufe um die Sonne absolviert. Eine Umdrehung dauert rund 59 Tage. Auf diese Weise weist Merkur der Sonne über lange Zeit stets dieselbe Seite zu. Dadurch steigt die Temperatur auf der Tagseite auf bis zu 425 Grad Celsius und sinkt auf der Nachtseite auf minus 170 Grad. Auf Grund dieser hohen Temperatur und seiner geringen Masse von wenig mehr als fünf Prozent der Erdmasse kann Merkur keine Atmosphäre halten.
Venus
Anders als bei Merkur verfügt unser Morgen- und Abend»Stern« sehr wohl über eine Atmosphäre. Sie besteht überwiegend aus Kohlendioxid und dichten Schwefelsäurewolken. Der Druck an der Oberfläche ist rund 90-mal so groß wie auf der Erde. Ein Großteil der Venus-Oberfläche ist von mächtigen Lavaflüssen bedeckt. Vor kurzem wurden sogar aktive Vulkane beobachtet. Ähnlich wie auf der Erde finden sich auch auf der Venus kaum kleine Krater. Vermutlich verglühen kleinere Meteoriten vollständig in der dichten Atmosphäre, ehe sie die Oberfläche erreichen und dort einen Einschlagkrater verursachen. Mit einer Exzentrizität von nur 0,007 umrundet die Venus auf einem nahezu perfekten Kreis im Abstand von rund 108 Millionen Kilometern die Sonne. Für eine Umdrehung um die eigene Achse benötigt die Venus volle 243 Tage. Die Temperatur auf der Oberfläche schwankt dabei zwischen 120 und 420 Grad Celsius. Schuld an dieser Hitze ist weniger die kontinuierliche Bestrahlung durch die Sonne infolge der langen Rotationsperiode, sondern eher ein galoppierender Treibhauseffekt aufgrund des hohen Kohlendioxidgehalts der Atmosphäre. Da die Venus mit einem Durchmesser von rund 12 000 Kilometern nahezu die gleiche Größe aufweist wie die Erde sowie auch hinsichtlich ihrer Masse, ihrer Dichte und ihrer chemischen Zusammensetzung der Erde sehr ähnlich ist, wurde sie lange Zeit als deren Schwesterplanet angesehen.
Erde
Da wir über unsere Erde seit geraumer Zeit hinreichend Bescheid wissen, können wir uns an dieser Stelle eine eingehende Betrachtung ersparen. Erwähnen sollte man jedoch, dass die Erde, ähnlich wie die Venus, die Sonne auf einer nahezu kreisförmigen Bahn umrundet. Was uns aber bis vor einigen Jahren nicht vergönnt war, ist ein Blick aus dem All auf unseren »blauen Planeten«. Seitdem jedoch künstliche Satelliten und Raumsonden die nähere Umgebung der Erde erforschen, ist auch das möglich geworden, und man kann nur sagen: Es lohnt sich!
Anders als Merkur und Venus wird die Erde auch von einem natürlichen Satelliten, dem Mond, umkreist. Für uns ist er neben der Sonne der hellste Himmelskörper. Da der Mond für eine Umdrehung um die eigene Achse genauso lange braucht wie für einen Umlauf um die Erde, was man auch als »gebundene Rotation« bezeichnet, ist von der Erde aus immer nur dieselbe Seite des Mondes zu sehen. Die von Kratern stark zernarbte Oberfläche des Mondes wurde in dessen Frühzeit wesentlich durch ein intensives Bombardement mit Meteoriten und Asteroiden geformt. Da der Mond keine Atmosphäre besitzt, finden hier auch keine Verwitterungsprozesse statt, sodass Oberflächenstrukturen auf ewig erhalten bleiben.
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