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Kostas Charistos 5 - Faule Kredite

Kostas Charistos 5 - Faule Kredite

Titel: Kostas Charistos 5 - Faule Kredite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petros Markaris
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Raten ab. Von den fünfzigtausend Euro habe ich fünfunddreißigtausend für die Schuldentilgung verwendet und konnte erst einmal aufatmen. Der Rest liegt noch auf meinem Konto. Ich kann Ihnen gerne alle Belege über die Kreditrückzahlung vorweisen und lege auch mein Konto offen, damit Sie sehen, dass die fünfzehntausend Euro noch drauf sind.«
    »Kann sein, dass bei Ihnen alles in bester Ordnung ist«, sage ich zu ihr. »Wir ermitteln ja auch nicht gegen Sie, sondern gegen den Auftraggeber der fünf Überweisungen. Dass er die fünfzigtausend Euro nicht auf einmal, sondern in Raten geschickt hat, weckt Verdacht. Denn die Banken sind gesetzlich verpflichtet, der Zentrale für Geldwäsche jeden Geldtransfer über zehntausend Euro zu melden. Folglich hat er die Summe gestückelt, damit es nicht auffällt.«
    »Keine Ahnung, warum er das alles gemacht hat. Ich werde Ihnen jedenfalls keinen Namen nennen. Ohne meinen Anwalt sage ich außerdem gar nichts mehr.«
    Mavromatis und ich treten auf den Flur und lassen sie im Vernehmungsraum allein zurück. »Was machen wir jetzt?«, frage ich ihn.
    »Wir können ihr weder etwas Konkretes zur Last legen, noch können wir sie festhalten, da wir eigentlich jemand anderen verfolgen. Dann nähmen wir sie in eine Art Geiselhaft. Fraglich ist, ob sich aus den Belegen über ihre Kreditrückzahlung und aus den Kontobewegungen noch etwas Belastendes ergibt. Da sie sich bei ihrer Aussage kooperativ gezeigt hat, muss sie der Meinung sein, dass sie nichts zu befürchten hat.«
    »Trotzdem sollten wir ihre Belege überprüfen. Vielleicht können wir bei ihren Gläubigern etwas erfahren.«
    »Selbstverständlich, und wir veranlassen eine Konto-Offenlegung. Vielleicht bringt es ja was. Trotzdem bin ich pessimistisch.«
    Als wir ins Vernehmungszimmer zurückkehren, sitzt sie genauso reglos da wie vorhin.
    »Also gut, Frau Sgouridou, Sie können gehen«, sage ich. »Ich möchte Sie aber bitten, uns Fotokopien der von Ihnen genannten Belege und Ihre Kontonummern zu geben.«
    »Jederzeit. Wenn einer Ihrer Leute mit mir kommt, kann er alles gleich mitnehmen. Und ich ersuche meine Bank, Ihnen heute noch einen lückenlosen Kontoauszug zu schicken.«
    Sie erhebt sich und geht grußlos zur Tür. Mavromatis blickt ihr mit einem skeptischen Kopfschütteln hinterher.
    Vielleicht glaubt die Sgouridou, dass wir nach Schwarzgeld fahnden. Bestimmt wird sie dem Mörder erzählen, dass wir sie befragt haben, und dann wird ihm sofort klar sein, dass wir nach etwas ganz anderem suchen.
    Als Mavromatis in sein Büro zurückkehrt, rufe ich Dimitriou an. »Ich brauche die Aufnahmen der Sgouridou so schnell wie möglich.«
    »In einer halben Stunde sind sie fertig.«
    Das Gute an Dimitriou ist seine Zuverlässigkeit. Eine halbe Stunde später liegen die Bilder auf meinem Schreibtisch. Eilig stecke ich sie ein und atme in meinem Seat erst einmal tief durch. Um sicherzugehen, dass er auch da ist, sollte ich den Wachmann über die Galapanos Security Systems kontaktieren, aber mir brennt die Sache unter den Nägeln. Als ich in die Malakassi-Straße komme, ist sein Posten leer. Ich erinnere mich an seinen stündlichen Rundgang um den Wohnblock und fasse mich in Geduld.
    Nach fünf Minuten taucht er auf. »Na so was, mein neuer Busenfreund!«, meint er dreist.
    »Eine solche Nähe zwischen Bullen und Bürgern gibt’s nur in zwei Fällen: entweder weil man sie beschützt oder weil man ihnen hinterher)agt. Das Erste scheinen Sie ja nicht nötig zu haben, das Zweite trifft wohl eher auf Sie zu.«
    Er begreift, dass dumme Sprüche gerade nicht angesagt sind, und nimmt sich zusammen. Dann ziehe ich das Foto von Eftychia Sgouridou aus meiner Jackentasche und zeige es ihm. »Kommt Ihnen die Person bekannt vor?«
    Er tut die Aufnahme nicht mit einem kurzen Blick ab, sondern mustert sie genau. »Sollte sie mich an die Bettlerin erinnern?«, fragt er.
    »Keine Ahnung. Tut sie es denn?«
    Er prüft die Aufnahme noch ausführlicher. »Also, diese Frau hier trägt sportlich legere Kleidung«, hält er mir entgegen. »Die Bettlerin hatte bunte Klamotten an.« Immer noch studiert er die Aufnahme mit aller Gründlichkeit. »Also etwas haben beide schon gemeinsam, und zwar die Falten im Gesicht«, folgert er. »Die Bettlerin war auch ganz schön zerknittert.«
    »Könnten Sie jetzt, wenn Sie das Bild so vor sich sehen, ihre damalige Kleidung etwas konkreter beschreiben?«
    »Das habe ich doch schon getan. Sie trug bunte afrikanische

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