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Kostas Charistos 5 - Faule Kredite

Kostas Charistos 5 - Faule Kredite

Titel: Kostas Charistos 5 - Faule Kredite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petros Markaris
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nicht sausen!«
    Damit liegt er nicht falsch, doch ich bleibe stur und setze mich schließlich auch durch. Den Streifenwagen lassen wir in der Athinas-Straße stehen und teilen uns auf. Vlassopoulos übernimmt die Sofokleous und die Evripidou, Dermitsakis die Sokratous und ich die Menandrou, wo ich schon fündig geworden bin, als ich nach Schwertern suchte.
    Das Bild hat sich seit unserem letzten Besuch nicht geändert, die Waren liegen noch genau so auf den Laken wie zuvor. Die Händler erkennen mich vielleicht wieder, lassen es sich aber nicht anmerken. Ich hole mir nur Absagen, keinem hier ist ein Job als Plakatierer angeboten worden. Diesmal dehne ich meine Runde bis zur Sarri-Straße aus, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen, doch auch hier speist man mich mit einem knappen, achselzuckenden »No« ab.
    Fehlanzeige, auch bei meinen Assistenten. Als wir uns nach zwei Stunden am Streifenwagen wiedertreffen, konstatieren wir einen dreifachen Misserfolg.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragt Vlassopoulos.
    »Wir folgen Dermitsakis’ Vorschlag. Kommt dabei auch nichts raus, fahren wir nach Kato Kifissia und Koropi.«
    Von der Athinas-Straße bis zum Viktoria-Platz brauchen wir nicht länger als zehn Minuten. Wir lassen den Streifenwagen an der Aristotelous-Straße stehen. Auf dem Viktoria-Platz bietet sich das gleiche Bild wie in der Menandrou-Straße.
    »Den Platz können wir vergessen«, sage ich zu den anderen beiden. »Wir gehen jetzt zu Fuß zum Amerikis-Platz und suchen die Querstraßen bis zur Acharnon-Straße ab. Wenn wir da nichts finden, durchkämmen wir die Parallelstraßen zwischen der Fylis-Straße und dem Liossion-Boulevard.«
    Vlassopoulos übernimmt die Querstraßen zwischen Viktoria-Platz und Acharnon-Straße, ich das Dreieck zwischen Ajiou-Meletiou-, Agathoupoleos- und Ierosolymon-Straße und Dermitsakis die Umgebung der U-Bahn-Station Agios Nikolaos bis zur Michail-Voda-Straße.
    Es ist schwül und stickig. Ich suche auf einem schattigen Bürgersteig Zuflucht, doch bald schon klebt mir die Kleidung am Körper. Bis zur Acharnon-Straße treffe ich auf kein einziges einschlägiges Cafe, ja auf überhaupt keine Menschenseele, weder auf In- noch Ausländer. Während ich die Agathoupoleos-Straße abklappere, schaue ich mich verzweifelt nach einem Kafenion um, und zwar nicht, um Plakatierer aufzuspüren, sondern um kurz zu verschnaufen und eine eisgekühlte Orangenlimonade zu trinken.
    Schließlich finde ich eins oberhalb der Ierosolymon-Straße, und zu meinem Glück ist es auch noch ein Migranten-Cafe. Cafe ist vielleicht zu viel gesagt, es ist ein Kabuff, in dem gerade mal fünf Tische Platz haben, auf die sich die fünf Gäste gleichmäßig verteilen. Zwei trinken Tee, einer Limo und die anderen beiden Coca-Cola. Hautfarbe und Schnauzer des Wirtes, der hinter dem Tresen steht, lassen vermuten, dass er Grieche sein könnte. Nachdem ich mich ausgewiesen habe, erkläre ich ihm, dass ich seiner Kundschaft ein paar Fragen stellen möchte.
    »Dann werden sie mein Cafe nie mehr betreten«, ist seine Antwort.
    »Keine Sorge, ich nehme keinen fest. Ich brauche nur ein paar Auskünfte.«
    »Wenn die hier drin auch nur das Wort Polizei hören, kommen sie nie mehr wieder. Ich verstehe nicht, warum mir die Bullen und die ganze Nachbarschaft die Kundschaft vertreiben. Wissen Sie, dass man mich bedroht? >Lass die nicht in dein Lokal, sonst knallt’s.< Ja, soll ich denn zusperren? Die Ausländer drücken den Wert der Immobilien, heißt es. Was denn für einen Wert? Die Einwanderer sind erst hergekommen, als die Preise schon im Keller waren und die Wohnungseigentümer kaum noch Mieter fanden. Die konnten sich doch ihre Wohngegend nicht aussuchen, die leben, wo es am günstigsten ist. Und jetzt stehen auch noch die Bullen vor der Tür. Das war’s dann wohl!«
    »Hören Sie, machen wir’s kurz. Drei kleine Fragen, dann bin ich wieder weg.«
    »Kann ich das erledigen?«
    »Klar.«
    Daraufhin wendet sich der Wirt an die Migranten: »Hört mal her, Leute. Bei euch zu Hause gibt’s ja auch gute police und böse police. Der Herr hier will euch ein paar Fragen stellen, und er gehört zur guten police. Dafür garantiere ich.«
    Ganz sanft fange ich an, und zwar nicht, weil ich befürchte, der Wirt könnte mir in den Rücken fallen und die Garantie aufkündigen, sondern weil ich Katerinas potentielle Mandanten nicht vergraulen will.
    »In aller Kürze: Hat jemand von euch gestern Abend Plakate geklebt?«
    »Plakate?«,

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