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Kostas Charistos 5 - Faule Kredite

Kostas Charistos 5 - Faule Kredite

Titel: Kostas Charistos 5 - Faule Kredite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petros Markaris
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nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass der öffentliche Sektor in Griechenland völlig marode ist und daher privatisiert werden muss. Aber dass dann alles besser wäre, ist nur ein Gerücht, Herr Kommissar. Der private Sektor ist genauso kaputt wie der Staat. Jacke wie Hose! Ich selbst war Bankangestellter und habe die Privatwirtschaft aus der Nähe gesehen.«
    »Können wir Ihren Computer und Drucker mitnehmen?«, frage ich Miniatis.
    Erneut verschlägt es ihm die Sprache. »Wozu denn?«
    »Zur Überprüfung.«
    »Aber ohne pc bin ich aufgeschmissen. Die Kundendateien, die Preistabellen, die Adressenlisten, die Telefonnummern der Importfirmen - alles habe ich im Computer gespeichert. Wenn Sie ihn mitnehmen, entziehen Sie mir die Existenzgrundlage.«
    »Könnte ich mal kurz sehen?«, fragt Koula.
    »Selbstverständlich.«
    Koula geht zum Schreibtisch der Sekretärin. Sie wirft einen raschen Blick auf den Drucker, dann auf den pc.
    »Haben Sie privat noch einen Computer?«, will sie von Miniatis wissen.
    »Ja, einen Laptop. Den benutze ich, wenn ich von zu Hause aus arbeite.«
    »Gut, wir können alles hierlassen, Herr Charitos«, sagt sie zu mir.
    Da sich Koula mit Computern gut auskennt, bestehe ich nicht weiter darauf. Irgendein Hinweis muss Miniatis wohl entlasten. Beim Abschied steht ihm die Verwunderung über unseren Sinneswandel ins Gesicht geschrieben.
    »Warum sollten wir seinen Computer nun doch nicht mitnehmen?«, frage ich Koula, als wir wieder draußen sind.
    »Weil die Plakate vermutlich auf einem Mac entworfen wurden und Miniatis mit einem pc arbeitet«, erwidert sie - in der irrigen Annahme, ich würde ihre Begründung begreifen. »Aber im Grunde spielt das auch keine Rolle.«
    »Aha, und warum nicht?«
    »Weil auf den meisten Computern einfache Layoutprogramme bereits vorinstalliert sind. Beim Drucker ist es ähnlich. Der Bankensaboteur benutzte einen Standarddrucker, wie er in unzähligen Firmen und Privathaushalten steht. Eine Identifizierung eines einzelnen Geräts ist bei einer so großen Menge von Druckern praktisch unmöglich. Wenn man nur die Datei sicherstellen könnte! Aber die ist bestimmt unauffindbar.«
    »Wieso?«
    »Weil er, als die Plakate und Aufkleber ausgedruckt waren, die Dateien garantiert nicht abgespeichert hat. Sonst wäre er ja verrückt!«
    Nach dem Misserfolg bei Varoulkos holen wir uns nun bei Miniatis die nächste Abfuhr. Über dieselbe Route wie vorhin kehren wir zur Dienststelle zurück. Sowie ich mein Büro betrete, taucht Dermitsakis auf.
    »Na, was gefunden?«, frage ich.
    Wortlos breitet er eine Reihe von Fotografien auf meinem Schreibtisch aus: Aufkleber, wohin man auch sieht. Dann zieht er einen der Aufkleber aus der Tasche und überreicht ihn mir. Den Text kenne ich schon. Aber etwas anderes würde mich jetzt interessieren.
    »Schick mir mal Koula rüber«, sage ich zu Dermitsakis.
    Den Kommentar, der ihm auf der Zunge liegt, schluckt er hinunter. Ein paar Augenblicke später kehrt er mit Koula zurück.
    »Was sagen Sie zu diesem Aufkleber, Koula?«
    Sie blickt achselzuckend darauf. »Auf den ersten Blick könnte er von demselben Gerät gedruckt worden sein wie die Plakate. Nur, dass die Schrift der Etiketten anders formatiert ist. Aber was will das schon heißen?«
    »Habt ihr die Truppe ausfindig gemacht, die diesmal im Einsatz war?«, frage ich Dermitsakis.
    »Ich hab sie gleich mitgebracht. Soll ich sie holen?«
    »Da fragst du noch?«
    »Überraschung!«, höre ich Vlassopoulos’ Stimme rufen, als er die Tür öffnet und drei Jungs zwischen dreizehn und fünfzehn hereinbugsiert.
    »Die haben die Etiketten geklebt?«
    »Die und noch drei, die wir aber nicht zu Hause angetroffen haben.«
    »Habt ihr die Eltern verständigt?«
    »Natürlich, die Mütter wollten auch gleich mitkommen, aber wir haben sie beruhigt, dass sie sich keine Sorgen machen sollten, wir würden nur ein paar Dinge klären und die Jungs danach mit dem Streifenwagen wieder nach Hause bringen.«
    Die drei Jungen blicken betreten drein.
    »Keine Angst«, beschwichtige ich sie. »Nur ein paar kurze Fragen, dann könnt ihr gehen. Wer hat euch die Aufkleber zum Verteilen gegeben?«
    Es sieht aus, als müssten sie erst auslosen, wer das Wort ergreift. Schließlich beginnt der Größte: »Ein Herr.«
    »Was für ein Herr? Jung oder alt? Groß oder klein?«
    »Ein älterer Herr«, meint der Zweitgrößte.
    »Älter als mein Vater«, ergänzt der

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