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Kostas Charitos 05 - Der Großaktionär

Kostas Charitos 05 - Der Großaktionär

Titel: Kostas Charitos 05 - Der Großaktionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petros Markaris
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ist fertig, und die Träger transportieren die Jannakaki, bedect mit einem Laken, in den Krankenwagen. In der Zwischenzeit hat das Schauspiel an Spannung verloren, und die Anzahl der Leute auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig hat abgenommen.
      Ein Streifenwagen kommt herangefahren und bleibt am Gehsteig neben mir stehen. »Wir haben das Motorrad gefunden, Herr Kommissar«, verkündet der Beifahrer.
      »Wo?«
      »Nicht weit von hier. An der Ecke Sarandaporou- und Souliou-Straße.«
      Ich steige in den Einsatzwagen, zusammen mit Vlassopoulos. Wir fahren die Lefkosias-Straße hoch und biegen rechts in die Sarandaporou ein. Etwa dreihundert Meter weiter, in Richtung Ajia Paraskevi, bleibt der Streifenwagen vor dem Beamten stehen, der die Harley-Davidson bewacht.
      »Wir haben das Nummernschild überprüft«, meint der Hauptwachtmeister. »Sie ist als gestohlen gemeldet.«
      »Und er war mit dem Nummernschild unterwegs?« wundert sich ein Polizeibeamter. »Hat er keine Angst gehabt, von einem Verkehrspolizisten angehalten zu werden?«
      »Er war nicht mit der ursprünglichen Nummer unterwegs«, kläre ich ihn auf. »Er hat ein gefälschtes Nummernschild angebracht. Das ursprüngliche hat er abmontiert und eingesteckt. Informiert die Spurensicherung, damit sie die Maschine ins Labor holen«, sage ich zu Vlassopoulos. »Obwohl ich sicher bin, daß er vorgesorgt hat und wir nichts finden werden.«
      Wir setzen uns wieder in den Streifenwagen, um zum Ort deS Verbrechens zurückzukehren. »Meinen Sie, diese Jannakaki verkehrte in schlechten Kreisen?« fragt mich der Hauptwachtmeister.
      »In der Werbebranche verkehrte sie«, entgegne ich. »Das hat sie den Kopf gekostet.«
      Ein großes Fragezeichen macht sich auf seinen Zügen breit. Meine Ahnung sagt mir, daß dieses Fragezeichen sich bald in ein Ausrufezeichen verwandeln wird.
     
     

* 33
     
    Da das Treffen zwischen Katerina und Sissis viel besser als erwartet gelaufen war, beschloß ich, Adriani zuliebe am Abend alle zum Essen einzuladen. Nun sitzen wir in einer kleinen Taverne in Kessariani, genau hinter der Kirche, und verspeisen Muscheln, marinierte Sardinen und gebratenen Meerschaumfisch mit gemischtem Salat. Heute ist der erste wirklich heiße Sommerabend, und selbst hier in Kessariani, wo stets eine gewisse Kühlung durch den nahe gelegenen Berg gewährleistet ist, fühlt man in der Schwüle die Kleidung am Körper kleben.
      Katerina ist zum ersten Mal wieder gut gelaunt. Sie plaudert, und hin und wieder bricht ihr altes, herzliches Lachen hervor. Fanis wirft mir quer über den Tisch Blicke zu und lächelt befriedigt. Offenbar hat Katerina ihm bereits von ihrer morgendlichen Spazierfahrt berichtet. Was mich betrifft, so habe ich das Gefühl, zum ersten Mal in meinem Leben vorbeugend und nicht nachträglich gehandelt zu haben. Die einzige, die nichts von alledem mitkriegt, ist Adriani. Aber das hindert sie nicht daran, aufgrund der sichtlichen Veränderung ihrer Tochter überglücklich zu sein. Ihre Freude ist so groß, daß sie sogar ihre Prinzipien sausen läßt und vergißt, sich über das Essen zu beschweren, was sie sonst immer tut - egal in welchem Restaurant oder in welcher Taverne wir zu Gast sind, um sich als Köchin selber zu bestätigen.
      Mein Handy klingelt, als der Kellner eine Fischplatte mit tyleerbarben - meinem Lieblingsfisch - auf den Tisch stellt, und meine böse Vorahnung bestätigt sich leider sogleich.
      »Kommen Sie sofort in mein Büro«, höre ich Gikas' Stimme am anderen Ende.
      »Gibt's noch ein Opfer?« frage ich erschrocken, obwohl ich wissen müßte, daß er mich bei einem neuerlichen Opfer nicht in sein Büro bestellen würde.
      »Nein, es gibt ein Schreiben.«
      Ich kann meine Neugier nicht zügeln. »Wohin hat er es geschickt?«
      »Das sage ich Ihnen persönlich«, entgegnet er unbestimmt und legt auf.
      »Laß meine Portion Meerbarben in Alufolie einpacken, ich esse sie zu Hause«, sage ich zu Adriani beim Aufstehen.
      »Gehst du?« fragt sie überrascht.
      »Der Chef war dran, es ist dringend.«
      »Warum denn so fleißig? Innerhalb einer Woche will er alle ungelösten Fälle aufklären?«
      »Das hat nichts mit Fleiß zu tun. Er steckt in einer fürchterlichen Zwickmühle.« Ich möchte keine weiteren Erläuterungen abgeben, und da wir mit Fanis' Wagen gekommen sind, bin ich schon dabei, ein Taxi zu rufen.
      »Laß nur, ich fahr dich schnell hin«, meint

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