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Kostas Charitos 05 - Der Großaktionär

Kostas Charitos 05 - Der Großaktionär

Titel: Kostas Charitos 05 - Der Großaktionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petros Markaris
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Telefon reißt mich um sieben Uhr morgens aus dem Schlaf. Mein erster Gedanke ist: ein weiteres Opfer des Serienmörders. Doch schon beim Klang der unbekannten Stimme am anderen Ende der Leitung beruhige ich mich.
      »Kommissar Charitos?«
      »Am Apparat.«
      »Doktor Kakoudis, Herr Kommissar. Ich rufe vom Thrassio-Krankenhaus in Elefsina an. Gestern abend ist ein Patient eingeliefert worden, der seit seiner Ankunft hier nachdrücklich darauf dringt, mit Ihnen zu sprechen.«
      »Wie heißt er?«
      »Sein Name wurde als Periklis Stavrodimos angegeben.«
      »Und wie wurde er zu Ihnen gebracht?«
      Ein kurzes Zögern folgt, und bei der Antwort klingt die Stimme des Arztes verunsichert. »Ein Streifenwagen hat ihn hergebracht, und uns wurde gesagt, es handle sich um einen gefährlichen Straftäter. Momentan liegt er in einem bewachten Krankenzimmer.«
      »Hat man Ihnen gesagt, wo er in Haft war?«
      »Nein, das ist ja das Seltsame. Üblicherweise muß es angeführt werden, damit wir wissen, an wen wir uns wenden sollen. Hier wurde uns einfach gesagt, der Wachmann wüßte Bescheid.«
      Er atmet tief und nachdenklich ein, dann fährt er fort:
      »Er wurde mit starken Magenbeschwerden eingeliefert. Das Röntgenbild zeigte nichts Auffälliges. Aber als wir mit ihm alleine waren, hat er uns gesagt, er hätte Gips geschluckt, um aus der Haft verlegt zu werden und mit Ihnen zu sprechen.«
      Er verstummt und wartet auf meine Antwort. Da uns bislang kein Weg aus dem dunkeln führte, wage ich nicht zu glauben, daß ich diesmal auf eine Lichtung gelangen könnte.
      »Ich würde gerne mit ihm sprechen.«
      Etwa zehn Minuten vergehen, in denen der Arzt - wie ich vermute - den Patienten in sein Büro bringen läßt.
      »Kommissar, wir müssen reden.«
      »Kennen wir uns?« frage ich, um mich zunächst einmal telefonisch abzusichern, ob er tatsächlich einer von den Besagten ist.
      »Sie haben mich gestern gesehen. Ich war der letzte in der Reihe, ich saß neben dem, der von Ihrer Tochter gesprochen hat.«
      Der kleingewachsene junge Mann, der ständig auf den Fußboden starrte. »Und was willst du?«
      »Reden.«
      »Gut, in einer Stunde bin ich da. Gib mir den Arzt.« Der Arzt ist sofort am Apparat. »Wer weiß sonst noch davon, daß er mit mir sprechen will?«
      »Niemand. Er hat mich gebeten, nichts zu sagen, und ich habe so getan, als würde ich ihn zu weiteren Untersuchungen abholen lassen.«
      »Schön, verlieren Sie kein Wort darüber, bis ich da bin.«
      Ich habe keine Lust, daß Stathakos durch den Wachmann davon erfährt und vor mir im Krankenhaus anlangt. Ich lasse mir von Adriani den Kaffee ins Schlafzimmer bringen und trinke ihn im Stehen, während ich mich anziehe.
      Die schnellste Verbindung nach Elefsina bildet die Attika-Ringstraße. Die Straße liegt frei vor mir, weder Staus noch rote Ampeln behindern meinen Weg, und in einer halben Stunde bin ich am Eingang des Krankenhauses angekommen. Man erklärt mir, daß Kakoudis Oberarzt an der 1. Pathologischen Klinik ist, und schickt mich in die zweite Etage hoch.
      Er erwartet mich bereits in seinem Büro. An seiner angespannten Miene kann ich seinen Gemütszustand ablesen.
      »Wir haben eine Magenspülung vorgenommen, und normalerweise müßte ich ihn morgen entlassen«, erklärt er mir.
      »Lassen Sie mich erst mit ihm sprechen, und dann sehen wir weiter.«
      »Das Schlimme ist, daß der Chefarzt auf einem Kongreß im Ausland ist und die Verantwortung auf meinen Schultern liegt.«
      Darüber ist er gar nicht glücklich, und ich versuche ihn zu beruhigen. »Vielleicht müssen Sie ja gar keine Verantwortung übernehmen, und wir entscheiden, wohin wir ihn verlegen.«
      Das erleichtert ihn einigermaßen. »Wo wollen Sie mit ihm sprechen?«
      »In seinem Zimmer.«
      Er führt mich in die vierte Etage hoch. Das Krankenzimmer erkenne ich am Wachposten, der zu Tode gelangweilt vor der Tür sitzt. Als er uns herankommen sieht, steht er mühsam auf.
      »Ist dieser Herr Arzt?« fragt er Kakoudis.
      »Kommissar Charitos, ich möchte den Häftling vernehmen.«
      Er blickt mich betreten an und weiß nicht, was er tun soll. Er wagt nicht, mir den Eintritt zu verbieten, andererseits fürchtet er Ärger mit Stathakos.
      »Sagen Sie Kommissar Stathakos, ich sei wegen einer zusätzlichen Vernehmung hier gewesen. Er weiß Bescheid.«
      Ich erachte es als überflüssig, seine

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