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Kostas Charitos 06 - Die Kinderfrau

Kostas Charitos 06 - Die Kinderfrau

Titel: Kostas Charitos 06 - Die Kinderfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petros Markaris
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Führungen und den unterhaltsamen Teil der Reise lässt.«
      »Du tust mir gar nicht leid«, sagt sie ernst. »Du legst es doch darauf an. Sogar im Urlaub lässt du dich auf Ermittlungen ein, und dann jammerst du. Mama hat schon recht.«
      Ich wechsle das Thema, wie immer, wenn ich ihr mein Missfallen zu verstehen geben will. »Ist Fanis da?«
      »Ja, willst du ihn sprechen?«
      »Ja, wenn möglich.«
      Kurz darauf höre ich seine Stimme, und sein erster Kommentar ist: »Kannst du mir sagen, warum man sich auf so komplizierte Zeremonien wie eine Hochzeit einlässt? Danach ist man einerseits sein Geld los und andererseits mit den Nerven fertig.«
      »Keine Ahnung. Meine eigene Hochzeit ist so lange her, dass ich mich kaum mehr daran erinnere. Ich wollte dich aber etwas anderes fragen.«
      »Schieß los.«
      Ich zähle ihm alle Informationen auf, die ich über Maria Chambous Besuch in Baloukli habe, und füge auch die Meinung des Arztes hinzu. »Was könnte ihr deiner Ansicht nach fehlen?«, frage ich ihn.
      »Alles Mögliche, vom Raucherhusten im fortgeschrittenen Stadium über Tuberkulose bis hin zu Lungenkrebs. Was hat dir der Arzt im Krankenhaus gesagt?«
      »Bevor er eine Röntgenuntersuchung veranlassen konnte, war die Chambou verschwunden. Folglich konnte er nichts dazu sagen.«
      »Das ist vollkommen korrekt.«
      »Und die Tatsache, dass sie kaum laufen konnte?«
      »Vielleicht hat sie einen Schwächeanfall gehabt, was jedoch nicht notwendigerweise von einer Krankheit herrühren muss, sondern auch altersbedingt eintreten kann.«
      Sein Argument klingt logisch, hilft mir aber überhaupt nicht weiter. »Wir müssen mit anderen Worten alle Krankenhäuser Nordgriechenlands abklappern, ob sie sich irgendwo hat untersuchen lassen«, stelle ich enttäuscht fest.
      »Ich würde mich zunächst einmal auf die Onkologie beschränken und erst danach anderweitig weitersuchen.« Er schweigt einen Augenblick lang und fügt dann zögernd hinzu: »Das Bild, das du von ihr zeichnest, passt am ehesten auf Lungenkrebs. Das meinte auch der türkische Arzt mit der Diagnose, sie sei schwer krank.«
      Nun, das ist auch schon was, denke ich bei mir, als ich das Gespräch beende. Zumindest kann ich Gikas ganz konkret sagen, was zu tun ist. Wenn man ihm allgemein und unbestimmt daherkommt, gerät er ins Trudeln, und vor lauter Stress reagiert er panisch. Da er schon so viele Jahre wie festgeschraubt an seinem Schreibtisch sitzt und seine ganze Denkkraft in Schleimereien und Intrigenwirtschaft investiert, hat er ganz vergessen, dass er Polizeibeamter ist, und bildet sich ein, er arbeite in einer PR-Abteilung.
      »Gibt's Neuigkeiten?«, fragt er besorgt. Keine Ahnung, warum, aber immer wenn ich ihn zwecks Berichterstattung anrufe, erwartet er Hiobsbotschaften.
      »Die gute Nachricht ist, dass wir keine weiteren Opfer zu beklagen haben. Ganz im Gegenteil: Bei zwei Verwandtenbesuchen hat sie eine genießbare Käsepitta als Mitbringsel dabeigehabt.«
      »Und was schließen Sie daraus?«
      »Dass sie hierhergekommen ist, um alte Rechnungen zu begleichen. Die einen tötet sie, und von den anderen nimmt sie friedlich Abschied. Diese Ansicht wird auch von einem Arzt bekräftigt, der sie im Altersheim gesehen hat und augenscheinlich feststellte, dass sie schwer krank sein muss. Als er eine Röntgenaufnahme veranlassen wollte, tauchte sie unter. Hier beginnen die schlechten Nachrichten. Wir müssen sämtliche Abteilungen für Onkologie in Nordgriechenland durchkämmen, ob sie sich dort vielleicht hat untersuchen oder sogar therapieren lassen.«
      »Warum nur in der Onkologie?«
      »Zunächst einmal dort, weil die medizinische Einschätzung dahin geht, dass sie vermutlich an Lungenkrebs leidet.«
      Es folgt eine kleine Pause, anschließend meint er: »Wieso sagen Sie das nicht direkt Ihren Assistenten? Die sollen das gleich veranlassen. Nehmen wir doch nicht den Umweg über London, wenn wir in die Gebirgsdörfer bei Ioannina wollen. Mit dem direkten Draht verkürzen wir die Prozedur.«
      Ihm reicht es nicht, den Bissen in den Mund geschoben zu bekommen, er will ihn auch noch vorgekaut, wie meine selige Mutter immer sagte. Doch da überlege ich mir, dass ich mit meinen Assistenten wesentlich besser fahre, da ich ihnen im Notfall auch einen Fluch an den Kopf werfen kann. Bei Gikas muss ich missbilligende oder kritische Äußerungen unterdrücken.
      »Ich möchte, dass ihr bei

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