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Kovac & Liska 02 - In aller Unschuld

Kovac & Liska 02 - In aller Unschuld

Titel: Kovac & Liska 02 - In aller Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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zwingen.«
    Er sah Logan an, der neben der Eingangstür stand. Dieser ließ ihn keine Sekunde aus den Augen.
    Dawes' Handy klingelte. Sie meldete sich und entfernte sich ein Stück.
    »Fünfundzwanzigtausend Dollar für einen Auftragskiller«, sagte Kovac. »Das sollte ihm fünfundzwanzig Jahre bis lebenslänglich einbringen, oder?«
    »Können Sie über das Geld eine Verbindung zwischen Moore und dem Killer herstellen?«, fragte Logan. »Vorausgesetzt, Sie haben Recht.«
    »Keine Ahnung. Wir müssen uns Moores Konten ansehen.«
    »Denken Sie, dass er die Finger im Pornogeschäft hat?«
    »Sieht so aus. Muss so sein, wenn er sich mit solchen Leuten umgibt. Ginnie Bird, der Bruder. Ivors ist im Filmgeschäft. Er hat Moore in der Tasche. Mieses Schwein. Dokumentarfilme, dass ich nicht lache.«
    Er starrte auf den Boden und schnaubte. Sein Herz klopfte immer noch wie ein Vorschlaghammer. Es kostete ihn einige Anstrengung, sitzen zu bleiben.
    »Sie hatten schon schlimmere Fälle als diesen«, sagte Logan.
    Kovac sah ihn durchdringend an. »Und?«
    »Also, was war das gerade eben für ein Auftritt? Kennen Sie Carey Moore so gut?«
    »Ich kenne die Fakten. Sie ist mein Fall«, sagte Kovac in verteidigendem Ton. »Ich bin für sie verantwortlich. Und ich bin ziemlich sicher, dass das Arschloch in dem Zimmer dort sie hat verschwinden lassen. Brauche ich noch mehr? Soll ich es etwas lockerer angehen, weil Carey Moore ja noch nicht vergewaltigt, aufgeschlitzt und abgefackelt worden ist?«
    Logan hob die Hände. »Nein. Ich wollte nur … ist schon gut«, sagte er und drehte sich um zu Lieutenant Dawes, die ihr Telefongespräch beendet hatte und wieder zu ihnen trat. Mit ernster Miene sah sie die Männer an.
    »Wir haben das Kindermädchen gefunden.«

49
    Man hatte ihre Leiche zusammengekrümmt im Kofferraum eines dunkelblauen Volvo neueren Baujahrs gefunden. Sie lag da wie eine kaputte Puppe, mit eingeknickten Beinen, weit aufgerissenen Augen, den Kopf in einem unnatürlichen Winkel.
    Sie trug einen Jogginganzug aus dunkelbraunem Velours und rosafarbene Turnschuhe. Die richtige Kleidung, um es sich an einem Samstagabend mit einem Film und einer Tüte Popcorn zu Hause auf dem Sofa gemütlich zu machen.
    »I-ich habe nichts damit zu tun.«
    Kovac sah den jungen Mann gereizt an.
    Bruce Green. Siebenundzwanzig. Ein blasses Bürschchen mit ungekämmten blonden Locken, die aussahen, als hätte er dem toten Harpo Marx die Perücke geklaut. Schlaghosen und ein gelb-schwarzes Rugbyhemd. Er hielt sich ein blutgetränktes Taschentuch unter die Nase. Auf seiner Stirn war eine rasch anschwellende Beule zu sehen.
    »I-ich habe nur kurz geschaut«, fuhr Green nervös fort. »Iich habe mein Handy fallen lassen, und – und als ich es aufheben wollte, bin ich an meinen Becher Kaffee gestoßen, und – und er ist umgefallen …«
    »Halten Sie den Mund«, sagte Kovac schroff. Er drehte sich zu der Streifenpolizistin, die als Erste am Unfallort gewesen war, Hovney, eine Frau mit der Figur und der Miene eines Ringers.
    »Er ist in den Volvo gefahren«, sagte sie, »der am Straßenrand stand. Der Kofferraumdeckel ist aufgesprungen, und den Rest kennen Sie.«
    Greens Wagen, ein hässlicher erbsengrüner Honda, war vorne eingedellt. Irgendwelche Plastikteile waren abgebrochen und lagen verstreut auf der Straße.
    Die Straße war abgesperrt. Links und rechts vom Unfallort standen ein halbes Dutzend Einsatzwagen.
    Kovac streifte ein Paar Handschuhe über und versuchte, den Kopf des Kindermädchens zu drehen. Die Leichenstarre hatte bereits eingesetzt. Laut Aussage der Polizisten von der zweiten Schicht hatte die junge Frau das Haus der Moores gegen halb elf verlassen. Danach hatte sie nicht mehr lange gelebt. Die Leichenstarre begann zwei bis vier Stunden nach dem Tod und war nach zehn bis vierzehn Stunden voll ausgeprägt.
    Der Wagen stand in der Nähe der Videothek, zu der Anka Jorgenson gefahren war, um ein Video auszuleihen und ein paar Snacks zu besorgen, in einer Gasse, die von der hinter der Videothek vorbeiführenden Straße abging. Der Mörder hatte vermutlich zuerst außer Sichtweite in dieser Straße geparkt. Er hatte das Mädchen gepackt, sie zum Wagen gezerrt, umgebracht, die Leiche im Kofferraum verschwinden lassen und den Wagen dann ein Stück weiter abgestellt. Danach war er in den Saab des Kindermädchens gestiegen und in aller Seelenruhe zurück zum Haus der Moores gefahren.
    Es war anzunehmen, dass in dem Wagen eine Fernbedienung

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