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KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

Titel: KR071 - Ich sprengte die Mordfirma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Blut vermischt. Und auch die beiden anderen lebten.«
    »Wer waren denn die beiden anderen?«
    »Ich weiß nicht, wie sie heißen. Hier in Chicago geschah es.«
    »Warum hast du sie umgelegt, Freund! Wolltest du sie ausrauben?«
    »Ausrauben? Nein, nein, ich hatte den Auftrag. Jeff gab mir den Auftrag. Jeff zeigte mir die beiden in Chicago und gab mir das Bild und nannte den Namen dessen in New York.«
    »Wer ist Jeff?«
    »Jeff ist die rechte Hand des Chefs. Jeff erhält seine Befehle vom Chef und gibt sie an uns weiter. Jeff zahlt uns die Gehälter.«
    »Und wo steckt er, dieser Jeff?«
    Zwei Minuten hörte man nichts anderes als das Rauschen des Tonbandes, dann fuhr der Polizist fort:
    »Hm, das will er also nicht sagen, oder er kann es nicht sagen. Hast du noch Kumpane? Sag uns, wie die heißen.«
    »Ich kenne nur noch Darry. Darry hat mich in den Club geholt, aber dann habe ich ihn nie mehr gesehen. Darry hat mir den Job besorgt. Er ist ein feiner Kerl.«
    »Wie lange machst du saubere Arbeit?«
    »Wie lange? Ich weiß nicht, sehr lange, acht Monate. – Sie kommen! Da sie sind wieder an der Tür! Riegelt ab! Stellt einen Schrank davor. Warum tut ihr das nicht? Lasst mich los! Hilfe! Lasst mich doch los! Aahh…«
    Mit einer harten Bewegung stellte George MacFarlan das Tonbandgerät ab. Wir alle standen noch unter dem Eindruck der wahnsinnigen Angst in dieser Stimme, Phil wischte sich über die Stirn und atmete auf, nur Jolly Almanti selbst hockte unbeweglich auf dem Stuhl.
    MacFarlan nahm eine schwere Zigarre aus der Tasche, biss die Spitze ab und zündete sich das Kraut an.
    »Das«, sagte er, verbissen qualmend, »war das furchtbarste Verhör, das je mit ihm angestellt wurde. Ich will Ihnen die Tonbänder von den anderen Vernehmungen ersparen. Sie gehen an die Nerven und es war nichts Neues dabei. Wegen der Aussagen dieses Mannes, der ohne Zweifel verrückt ist, bin ich hier.«
    Phil ergriff das Wort: »Sie sagen selbst, dass er unter Verfolgungswahn leidet. Haben Sie Grund zur Annahme, dass nicht alles, was er erzählt, den Vorstellungen seines kranken Gehirns entsprungen sein kann?«
    »Ich habe Beweise dafür, dass er wenigstens Teile einer unheimlichen Wahrheit gesagt hat. Bei der Durchsuchung seiner Kleidung wurde eine Fahrkarte erster Klasse Chicago – New York hin und zurück gefunden. Wir fragten bei Ihnen nach einem Mann Prester Johnson an, der ein Büro am Hafen haben sollte und…« Er warf einen Blick auf unseren Chef und Mister High fuhr fort:
    »Die Anfrage erhielten wir vor vier Wochen. Die Nachforschungen ergaben, dass Prester L. Johnson ein alleinstehender Mann ist, der ein kleines Reedereibüro für Zwischenfrachten vom Hafen den Hudson hinauf betreibt. Er besitzt drei Flussdampfer. Sein Büro liegt an einem Kai des Innenhafens. Er lebt nicht mehr. Seine Leiche wurde aus dem Hafenbecken gefischt. Die Ärzte nennen als wahrscheinliche Todesstunde eine Zeit, die mit den Angaben Jolly Almantis übereinstimmt. Der Neffe des Toten und sein einziger Erbe wurde verhaftet, musste aber aufgrund eines einwandfreien Alibis freigelassen werden.«
    Er schwieg und MacFarlan fuhr fort:
    »Wir ermitteln außerdem gegen den Schaffner des Zuges, mit dem Almanti nach Chicago zurückgekehrt war. Er sagte aus, dass ihm das sonderbare Benehmen des Fahrgastes aufgefallen sei. Als er die Fahrkarten kontrollieren wollte, habe er die Tür verschlossen gefunden, und trotz allen Klopfens habe der Mann nicht geöffnet. Wir wissen, dass Jolly glaubte, Johnson wolle bei ihm eindringen. Wir fanden außerdem einen Führerschein. Daher wissen wir seinen Namen und konnten seine Adresse ausfindig machen. Seine Brieftasche enthielt annähernd vierhundert Dollar. In einem Schultergurt trug er eine 8,5 mm-Pistole, deren Kugeln…«
    »… durchaus die tödliche Verletzung bei Prester Johnson verursacht haben konnte«, ergänzte Mister High, »wie die Untersuchung bewies.«
    MacFarlan nickte mit dem schweren Schädel. »Nachforschungen in Jollys Wohngegend ergaben wenig. Er wohnt bei Andrius Pareiros, einem naturalisierten Griechen, der seinen Lebensunterhalt durch das Verkaufen von Apfelsinen in den Straßen verdient. Er arbeitet nicht, besaß aber viel Geld, hatte ziemlich viele Mädchengeschichten, aber keine männlichen Freunde. Das war alles. Niemand konnte uns etwas über ›Darry‹ sagen. – Für uns stellte sich die Sache folgendermaßen dar: Jolly Almanti fuhr im Auftrag eines gewissen Jeffs nach New York, um dort

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