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KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

Titel: KR071 - Ich sprengte die Mordfirma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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in dem Augenblick feuern, in dem ich in den Lichtkreis einer Straßenlaterne trat. Die nächste Laterne befand sich dreihundert Yards weiter, und es War auf längere Zeit die letzte.
    Mit einer beiläufigen Bewegung steckte ich die Hand in die Brusttasche und nahm meine Smith & Wesson heraus. Ich hielt sie in Brusthöhe und ging die zweihundert Schritte bis zu der Stelle, wo der Laternenschein einen gelben Kreis auf das Pflaster malte. Urplötzlich, genau in der Sekunde, in der mich der nächste Schritt in das Licht hätte führen müssen, rettete ich mich mit einem Sprung nach rechts in die Dunkelheit zurück, warf mich herum und rannte auf meinen Verfolger zu. Zwanzig Yards mochte ich schon zurückgelegt haben, da erst peitschte der erste Schuss. Noch dreißig Yards, der zweite knallte, und nun wandte sich der Mann zur Flucht. Ich setzte ihm nach, aber ich verzichtete darauf zu schießen. Es war sinnlos in der Dunkelheit. Ich hörte auf, ihm nachzulaufen, als ich merkte, dass er denselben Weg zurücklief. Auf diese Art musste er Phil in die Arme rennen, und Phil würde ihn schon von den Beinen holen.
    Eine knappe Minute hörte ich das Geräusch der aufschlagenden Sohlen schwächer und schwächer werden, dann ein Ruf, Phils Stimme: »Halt!«, ein Fluch, zwei, drei, vier Schüsse, ein gurgelnder Schrei, das Poltern eines harten Gegenstandes auf das Pflaster, und dann das dumpfe Aufschlagen eines fallenden Körpers. Ich lief los.
    Atemlos erreichte ich den Schauplatz.
    »Bist du es, Jerry?«, fragte Phils Stimme aus der Dunkelheit.
    »Alles in Ordnung?«
    »Alles o. k.«, antwortete er. »Ich musste schießen. Er blieb nicht stehen, sondern versuchte, mich abzuknallen, und er kratzte mich an. Da liegt er.«
    Undeutlich sah ich die Umrisse eines schwarzen Klumpens auf dem Pflaster, die Arme zur Seite gebreitet, das Gesicht nach unten. Zwei Fuß weiter lag sein Hut.
    »Wer ist es?«
    »Ich habe noch nicht nachgesehen«, antwortete Phil, nahm eine flache Lampe aus der Tasche und leuchtete den Mann an. Ich fasste den Toten an einem Arm und drehte ihn auf den Rücken. Aus weit aufgerissenen Augen starrte mich Darry an, aber es stand außer Zweifel, dass er nichts mehr sah, nichts mehr fühlte und nichts mehr hörte. Phil hatte ihm ein rundes Loch mitten in die Stirn gemacht.
    »Das ist Darry«, erklärte ich meinem Freund. »Nachdem es mit dem Auto nicht geklappt hatte, sollte er so versuchen, mich ins Jenseits zu befördern und ich glaube, er übernahm die Aufgabe gern, denn er hasste mich besonders.«
    »Was machen wir jetzt?«
    »Verschwinden, bevor jemand kommt. Wir rufen Large an. Er kann der Polizei den Sachverhalt auseinandersetzen. Für die Leute der Umgebung mag die Tat als Mord gelten.«
    Wir gingen zur Stadt zurück und erreichten die belebten Straßen, ohne dass sich irgendeiner um uns kümmerte.
    Im Schein einer Lichtreklame sah ich, dass Phil das Gesicht schmerzlich verzog. »Was ist los mit dir?«, fragte ich.
    »Ich sagte dir doch, dass er mich ankratzte«, antwortete er. Ich hatte das ganz vergessen.
    Es stellte sich heraus, dass seine Verletzung wirklich nur ein Kratzer, ein Streifschuss an der linken Hüfte war. Ich wusch ihm die Verletzung mit Alkohol aus, was er mit Zähneknirschen ertrug und klebte Heftpflaster darüber.
    »Hoffentlich ist dein Soll in dieser Sache damit erfüllt«, lachte ich.
    Er grinste zurück. »Meines sicherlich, aber deines bestimmt noch nicht. Sie geben sich viel Mühe, dich aus dem Wege zu räumen, und sie werden sich auch in der Zukunft anstrengen.«
    »Es bleiben ihnen nur noch etwas mehr als vierundzwanzig Stunden. Morgen Abend, so drohte ich Pareiros, müssen sie sich mit mir verständigt haben, sonst gehe ich zur Polizei. Wenn es ihnen also nicht gelingt, mich in dieser Zeit zu töten, wird mich Mister Jeff zu sich bitten lassen.«
    »Um dir bei eurer gemütlichen Unterhaltung eine Kugel zu verpassen. Darüber bist du dir hoffentlich klar?«
    »Ich bin es, und ich mache dich für meine Sicherheit verantwortlich, mein lieber Phil. Ich rechne damit, dass Mister Pareiros mich morgen Abend abholt. Und ich glaube sicher, dass Jeff uns in dem gleichen Blockwärterhäuschen erwartet, in dem wir uns schon einmal trafen. Sobald ich aus dem Hause bin, alarmierst du Large und seine Leute, und ihr kommt mit hundert Sachen, aber bitte lautlos. Ich möchte nicht, dass sie durch Sirenengeheul gewarnt werden.«
    »Und wenn sie dich nicht in das Haus führen, sondern woanders hin? Oder

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