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KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

Titel: KR071 - Ich sprengte die Mordfirma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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dich schon unterwegs umbringen?«
    Ich rief Large an und gab ihm genaue Anweisungen, wie er zu verfahren habe. Er hörte sich alles an, schrieb mit und schwieg voller Bedenken.
    »Hören Sie, Cotton«, sagte er, als ich fertig war, »sind Sie nie auf den Gedanken gekommen, die Brüder könnten ihren wahren Beruf längst durchschaut haben?«
    »Ich wüsste nicht, wann und wo ich mich ihnen gegenüber verdächtig gemacht haben könnte. Dass ein Gangster auf seinen Lohn besteht, dürfte Ihnen einleuchten. Nein, Large, ich bin sicher, dass ich noch heute Abend Jeff zu sprechen bekommen und dass Sie Gelegenheit haben werden, mit zwei Dutzend Männern in diese Unterhaltung zu platzen. Ich bedauere nur, dass uns der Chef zunächst durch die Lappen geht, und dass ich meinen ursprünglichen Plan, alle auf einmal und die Unterlagen zu bekommen, aufgeben musste.«
    »Wenn es heute Abend klappt«, antwortete er, »komme ich mit.«
    »Fein, dann lerne ich Sie endlich persönlich kennen und kann Ihnen für hervorragende Mitarbeit die Hand drücken.«
    »Hoffentlich ist Ihre Hand nicht zu kalt.«
    Ich lachte. »Bringen Sie ruhig eine Flasche Whisky mit. Ich wette, er schmeckt mir noch ausgezeichnet. Wenn ich nicht mehr schlucken kann, dürfen Sie den Whisky auf mein Andenken trinken, und ich zahle ihn.«
    »Das können Sie dann auch nicht mehr.«
    »Nehmen sie sich in diesem Fall das Geld aus meiner Tasche«, sagte ich und hängte ein.
    ***
    Ich ging an diesem Tag nicht mehr aus dem Hotel. Ich wollte meinen Freunden keine Gelegenheit mehr geben, ihre Schieß- und Fahrkünste an mir zu erproben. Warum sollte ich ihnen die Arbeit leicht machen? Phil war nur mit Mühe zu bewegen gewesen, seinem Vertreter, ob auch heute nachzugehen. Er fürchtete, man könne mich tagsüber abholen, aber ich zerstreute seine Bedenken. Leute, die in dieser Branche tätig waren, bevorzugen immer die Nacht.
    Trotzdem kam er schon um fünf Uhr nachmittags zurück.
    Ich lächelte ihn an. »Phil, tu mir einen Gefallen und sage unserer liebenswürdigen Señora Castienos, sie solle uns einige Brötchen und etwas Wurst aus dem nächsten Laden holen. Ich habe Hunger und glaube nicht, dass Mister Jeff in seinem Blockhaus ein Menü für mich bereithält.«
    »Henkersmahlzeit«, brummte er und ging hinaus.
    Eine Viertelstunde später kam er in Begleitung der Señora zurück und schleppte ein Riesenpaket, während sie ihm Gläser und Teller nachtrug und dabei den wackeligen Tisch in meinem Zimmer deckte.
    Phil packte unterdessen aus. Er hatte eingekauft, dass ein Dutzend Feinschmecker an dem Mahl ihre Freude gehabt hätten, von Gänseleberpastete bis zur kalten Hühnerbrust und Stör in Gelee. Außerdem zauberte er eine Flasche echten, schottischen Whisky hervor.
    Draußen begann es zu dämmern, dann wurde es dunkel. In den Häusern flammten die Lampen auf. Unser Gespräch versickerte. Wir saßen uns schweigend gegenüber und tranken in kleinen Schlucken von dem Whisky. Die Spannung stieg. Würde Pareiros als Bote der Bande auftauchen? Oder zogen sie es vielleicht vor, sang- und klanglos zu verschwinden? Immer wieder sahen wir auf die Uhr.
    Wenige Minuten vor acht hörten wir Schritte auf der Treppe. Die schlechten Dielen knarrten. Mit einer langsamen Bewegung legte Phil die Streichholzschachtel aus der Hand. Ich drehte meinen Stuhl um und vergewisserte mich, dass die Smith & Wesson locker im Schulterhalfter saß. Beide blickten wir zur Tür.
    Hart wurde an das Holz geklopft.
    »Herein!«, rief ich und stellte die Beine breit, um nötigenfalls springen zu können.
    Langsam knarrte die Tür auf. In dem schäbigen Wettermantel, den Schlapphut tief in die Stirn gezogen stand Andrius Pareiros im Rahmen.
    »Guten Abend, Gentlemen«, sagte er. »Wünsche wohl zu speisen. Entschuldigen Sie die Störung. Kann ich Mister Carron einen Augenblick sprechen?«
    Phil erhob sich langsam und blickte mich missbilligend an. Er hielt es für nötig, noch einmal den ehrsamen Vertreter zu spielen.
    »Haben Sie sich mit diesem Herrn eingelassen, Lesly?«, schnauzte er mich an. »Ich werde das melden müssen. Ihre Verkaufsergebnisse sind ohnehin miserabel. Tut mir leid, aber ich bin dazu verpflichtet.«
    Hocherhobenen Hauptes ging er an Pareiros vorbei.
    Der Grieche drückte hinter ihm mit einer Hand die Tür ins Schloss, die andere hielt er in der Tasche seines Wettermantels.
    »Jeff will dich sprechen«, sagte er düster.
    »Die Hand aus der Tasche, Pareiros«, sagte ich. Er zögerte

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