KR071 - Ich sprengte die Mordfirma
einen Augenblick, dann zog er seine dürre Totenklaue heraus.
»Will Jeff mich sprechen?«, fragte ich. »Oder will er an mir bessere Arbeit leisten, als Darry es vermochte?«
»Ich weiß nichts von Darry. Ich habe ihn seit dem Abend, an dem du bei mir warst, nicht mehr gesehen.«
»Er ist tot. Ich erschoss ihn, als er versuchte, mich zu erledigen.«
»So«, sagte er mit unbewegtem Gesicht. »Darry konnte dich nicht leiden. Er hat dir den Tritt nicht vergessen. Vielleicht wollte er dir privat eins auswischen.«
»Und wer saß am Steuer des Wagens, der mich vor deinem Haus zu überfahren versuchte?«
»Ich nicht«, antwortete er und grinste dünn. »Ich war in meiner Wohnung, wie du selbst weißt.«
»Jedenfalls habt ihr versucht, mich zu erledigen. Findest du nicht auch, dass es recht leichtsinnig von mir wäre, wenn ich mit dir zu Jeff ginge? Ich habe wenig Lust dazu. Sage ihm, er soll zu mir kommen.«
»Das tut Jeff niemals«, antwortete Pareiros, und irgendwie wusste ich auch, dass er damit die Wahrheit sagte. »Lieber lässt er dich zur Polizei rennen und verlässt sich darauf, dass er das Land verlassen kann, bevor sie ihn fassen.«
Ich stellte mich zweifelnd, und Mister Pareiros flötete auf einmal sanfte Töne. »Mach keine Schwierigkeiten. Jeff will sich mit dir verständigen. Vielleicht hat er wirklich auf Anweisung des Chefs versucht, dich aus dem Weg zu räumen. Hättest du das an seiner Stelle nicht getan? Aber gerade weil es ihm nicht gelungen ist, hat er eingesehen, dass du ein tüchtiger Kerl bist, mehr wert als die anderen. Hast du auf einmal Angst?«
»Nein«, sagte ich, nahm die Pistole heraus, tat, als prüfe ich das Magazin und stand dann auf. »Gehen wir also!« Ich nahm den Hut vom Haken. Pareiros öffnete die Tür. Ich blieb bei ihm stehen und lachte ihn an. »Geh du vor, mein Freund. Es beunruhigt mich, wenn ich dich in meinem Rücken weiß.«
Er fügte sich wortlos und stieg vor mir die Treppen hinunter. Als ich an Phils Tür vorbeikam, sah ich, dass sie einen Spalt geöffnet war. Ich ließ den Griechen auf der Straße treten, steckte dann selbst den Kopf durch die Tür und sah nach links und rechts. Vor dem Hotel stand ein Auto, aber es schien niemand darin zu sein. Pareiros öffnete den Schlag und setzte sich hinter das Steuer. Ich überquerte mit drei, vier schnellen Schritten den Bürgersteig, und setzte mich auf den Beifahrerplatz, nicht ohne mich vorher zu vergewissern, dass im Fond niemand lag, um sich während der Fahrt aufzurichten und mir einen Revolvergriff über den Schädel zu hauen.
Der Grieche startete und fuhr an. »Hast du deine Vorsicht aus den Kriminalfilmen gelernt«, sagte er spöttisch.
Ich antwortete nicht darauf, sondern klopfte an dem Armaturenbrett herum. »Schicker Wagen«, sagte ich. »Hätte nie geglaubt, dass man das mit dem Straßenhandel von Apfelsinen verdienen kann.«
Ich fühlte mich relativ wohl. Jeff erwartete mich also. Vielleicht, wenn ich ein wenig Glück hatte, konnte ich ihn, Pareiros und Hugh überwältigen und die drei Herren gleich abtransportreif der Polizei übergeben. Wenn mir das nicht gelang, würde sich Phil wohl richtig verhalten. Wir hatten vereinbart, dass er eine Viertelstunde nach meinem Fortgehen, Large alarmieren sollte, allerdings hatten wir dabei vorausgesetzt, dass Pareiros zu Fuß kommen würde. Phil hatte sicherlich mitbekommen, dass wir in einem Wagen abgefahren sind, und die Zeit bis zur Alarmierung verkürzte sich damit auf fünf Minuten. Rechneten wir zehn Minuten hinzu, so blieb für Jeff gerade Zeit genug, ein Begrüßungsgemurmel mit mir zu wechseln, bevor er hochgenommen wurde.
***
Mit ziemlicher Erleichterung stellte ich fest, dass Pareiros den Weg fuhr, der zu dem Blockhaus führte. Sobald wir die belebten Straßen hinter uns gebracht hatten, brachte er den Wagen auf Touren. Nach wenigen Minuten tauchte die Mauer des Schlachthofes auf. Der Grieche drosselte die Geschwindigkeit. Vor uns schimmerten zwei rote Schlusslichter. Pareiros brachte den Wagen unmittelbar hinter ihnen zum Stehen.
Ich erkannte das Cadillac-Cabriolet Jeffs. Der Adjutant wartete also schon, Pareiros betrat vor mir den Feldweg zum Blockhaus. Ich ging unmittelbar hinter ihm, aber ich hatte kaum den Fuß darauf gesetzt, als ich ein Geräusch zu hören glaubte. Ich spannte die Muskeln zum Herumfahren, aber es war alles zu spät. Ich fühlte einen stechenden Schmerz am Hinterkopf, der wie ein vielstrahliger Blitz lähmend in alle Glieder
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