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KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

Titel: KR071 - Ich sprengte die Mordfirma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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fuhr. Dann fiel ich vornüber und merkwürdigerweise fühlte ich noch, wie mein Gesicht in den Staub des Feldweges klatschte.
    Meine Bewusstlosigkeit wenigstens die totale, kann nur zwei Minuten gedauert haben. Das nächste Gefühl, das ich empfand, war nicht einmal unangenehm. Ich schwebte ein bis anderthalb Fuß über dem Erdboden dahin. Meine Jackenzipfel schleiften noch durch den Staub. Durch das Dröhnen in meinem Kopf hindurch hörte ich das Keuchen zweier Männer und die Fetzen eines Gespräches.
    »Warum hast du ihn nicht erledigt?«
    »Befehl des Chefs.«
    »Was will er noch von ihm? Gefährlichen Schlangen wie diesem Kerl kann man nicht rasch genug das Rückgrat zertreten. Schieß ihm ein Loch in den Kopf und lass ihn liegen.«
    »Geht nicht. Wir müssen erfahren, was er weiß.«
    So ungefähr unterhielten sie sich. Nur ganz allmählich wurde ich klarer, und als wir die Tür der Blockhütte erreichten, da wusste ich immerhin, dass das angenehme Schwebegefühl dadurch hervorgerufen wurde, dass ich an den Beinen und Armen getragen wurde. Sie schleppten mich in den Raum, in dem unsere erste Zusammenkunft stattgefunden hatte und ließen mich auf den Holzboden fallen, dass mir zusätzlich zum Schädel der Knochenbau dröhnte. Pareiros verdunkelte das Zimmer und schaltete dann das Licht ein.
    Ich blinzelte. Sie hatten mich vor die Pritsche geworfen. An der Tür stand Jeff, grinste mich an und hielt eine Pistole in der Faust.
    »Na, G-man«, sagte er. Das Wort machte mich wacher als ein Eimer Wasser über den Kopf.
    »Was heißt hier G-man?«, fragte ich mühsam. »Ihr unfairen Schweine.«
    »Hör auf zu lügen«, schnauzte er mich an, kam auf mich zu und trat nach mir.
    Okay, ich war ziemlich fertig, und ich schätzte meine Chancen nicht mehr sehr hoch ein, aber von Jeff ließ ich mich schon lange nicht treten. Ich fing seinen Fuß ab, umklammerte mit beiden Händen seinen Knöchel und rollte mich herum. Er verlor das Gleichgewicht, fiel aufs Kreuz, hielt aber die Pistole krampfhaft fest.
    »Hände hoch!«, sagte Pareiros, der am Fenster stand und richtete seine Kanone auf mich. Schade, nichts mehr zu machen. Ich musste Jeffs Knöchel loslassen und die Pfoten hochnehmen. Fluchend rappelte er sich hoch und starrte mich giftig an, während er den Staub von seinem Anzug klopfte.
    »Ich sagte dir doch, er ist gefährlicher als eine Kobra«, sagte der Grieche.
    »Du Biest«, knurrte Jeff. »Lass ihn nicht aus den Augen, Andrius.«
    Er ging hinaus auf den Korridor. Ich hörte das Klicken einer Wählscheibe. Offenbar befand sich dort ein Telefon. Dann hörte ich seine Stimme. »Wir haben ihn. – In zehn Minuten, sagst du. – Gut, ich schicke ihn fort.« Er legte den Hörer auf und kam wieder herein.
    »Der Chef kommt in zehn Minuten, Andrius«, sagte er zu dem Griechen.
    »Du kannst gehen.«
    Wortlos schob Pareiros seinen Revolver in die Tasche und ging hinaus. Wenn ich mich hätte bewegen dürfen, hätte ich mir die Haare gerauft. Der Chef kam, dieser sagenhafte Chef, und ich hatte mich fertigmachen lassen. Hoffentlich kamen Large und seine Leute nicht vorher. Ich rechnete mit einem heimlichen Blick auf meine Armbanduhr die Zeit nach. Verdammt, wenn Phil sich genau an unseren Plan gehalten hatte, musste die Polizei vor dem Chef da sein.
    Ich sammelte meine Knochen und wollte mich aufrichten.
    »Halt!« rief Jeff sofort, der durch den ganzen Raum von mir getrennt an der Tür stand.
    »Muss ich unbedingt hier im Dreck liegen bleiben?«
    »Genau der richtige Platz für dich.«
    Ich stand trotzdem auf. »Halt!«, schrie er wieder und richtete die Pistole auf mich. Ich störte mich nicht daran, rieb mir das Kreuz und ließ mich auf die Pritsche sinken.
    »Wenn du mich abknallst, hat dein Chef nicht das Vergnügen, mich kennenzulernen«, erklärte ich ihm ruhig.
    Er schien etwas verwirrt. »Du bist ein unwahrscheinlich frecher Hund«, sagte er fast anerkennend, »aber glaube nicht, dass ich zögere, abzudrücken, wenn du nur einen Schritt näherkommst.«
    »Und auf einen solchen Mann wolltet ihr verzichten?«, grinste ich ihn an.
    »Gib es auf, G-man«, antwortete er spöttisch. »Wir kriechen dir nicht mehr auf den Leim.« Er griff in die Jackentasche, nahm einen zusammengefalteten Zettel heraus und warf ihn mir herüber. Ich hob ihn vom Boden auf, und als ich ihn ausbreitete, erkannte ich, dass ich Jeff nicht mehr einreden konnte, ich sei ein Kollege von ihm. Es war eines dieser Prospekte von der »Fulton-Inc.«, die wir

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