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KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

Titel: KR071 - Ich sprengte die Mordfirma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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am Anfang unserer Tätigkeit an die Leute verteilt hatten, und in denen die Dankschreiben von Chicagoer Bürgern für unsere Fernsehgeräte abgedruckt waren, vornean je eines unter der Adresse von Jolly Almanti, Darry L. und Jeff B. Wir hatten damals gehofft, irgendjemand, der die Prospekte las, würde uns durch einen Ausruf oder desgleichen auf die richtige Spur setzen. Nachdem wir die Fährte durch Amy gefunden hatten, hatten wir die Verteilung dieser Zettel eingestellt, aber durch irgendeinen Zufall war ein Exemplar in die Hände der Bande gefallen.
    »Ja«, sagte Jeff zufrieden, »Darry fand den Zettel in einer Kneipe. Der Kellner rechnete auf der Rückseite die Zeche zusammen, und Darry fiel fast aus den Wolken, als er den Wisch achtlos einstecken wollte und dabei sein Blick auf Jollys Namen fiel, und er dann auch noch seinen und meinen Vornamen fand. Er machte die Entdeckung an dem Abend, als du bei Pareiros warst, aber er war vorsichtig genug, sich nicht zu verraten.«
    »Seine Vorsicht hat ihn auch nichts genutzt«, antwortete ich kalt.
    »Deine Frechheit nutzt dir auch nichts.«
    Ich legte mich bequem auf die Pritsche und verschränkte die Arme unter dem Kopf.
    »Wo warst du eigentlich, Jeff«, fragte ich, »als ich mit Pareiros aus dem Auto kletterte. Ich habe mich sorgfältig umgesehen. Es war zwar dunkel draußen, aber wenn du in der Nähe gewesen wärst, hätte ich dich doch bemerken müssen.«
    »Ich war im Cadillac, G-man«, entgegnete er. »Die Tür war nur angelehnt. Ich kam heraus, sobald du vorbei warst, tat zwei Schritte und schlug dir den Revolverlauf auf den Kopf.«
    »Schade, dass ich nicht in den Wagen geschaut habe. Dann lägst du jetzt auf der Pritsche, und ich stünde an der Tür.«
    Er zeigte seine Zähne. »Dein Pech.«
    »Und was habt ihr mit mir vor?«
    »Ich würde dir ein Loch in den Kopf schießen, aber der Chef will von dir erfahren, wie viel die Polizei weiß.«
    »Na, dann sehe ich den ausgezeichneten Kopf eurer Gesellschaft noch. Damit ist mein Herzenswunsch erfüllt.«
    Er lächelte auf eine Weise, die mich stutzig machte. Was bedeutete dieses Lächeln?
    »Was hast du davon, G-man?«, sagte er. »Wenn der Chef durch die Tür kommt, das ist für dich als käme der Tod persönlich, gleichgültig, ob du auf seine Fragen antwortest oder nicht.«
    Ich räkelte mich. »Weißt du, Jeff«, meinte ich, »es stirbt sich leichter, wenn man sicher sein kann, dass die Wünsche, die man hegte, in Erfüllung gehen. Mein heißester Wunsch ist, dich und deinen Chef auf dem elektrischen Stuhl zu wissen, und dass ihr beide dort enden werden ist unumstößlich. Das erleichtert mir vieles.«
    »Meinst du?«, höhnte er. »Baust du darauf, dass dein Freund, von dem du mir so schöne Geschichten über seine Harmlosigkeit erzählt hast, die Polizei mobilisiert, um dich rauszuhauen oder wenigstens noch den Chef und mich an deiner Leiche hochzunehmen? Der gute Junge kommt nicht lebend aus seiner Zimmertür. Hugh ist in das Hotel gegangen, sobald Pareiros und du es verlassen habt, und ich glaube, dass dein Freund schon in der Hölle auf dich wartet.«
    ***
    Die Nachricht saß, ich konnte es nicht leugnen. Das war so gut wie ein K.o.-Schlag mitten auf den Punkt. Wenn Hugh es fertigbekommen hatte, Phil am telefonieren zu hindern, dann stand die Partie aussichtslos für uns, dann wartete jetzt Large auf unseren Anruf, zwei Dutzend G-men standen sprungbereit und in der Zwischenzeit war Phil schon tot, und ich wurde hübsch langsam massakriert.
    Ich rechnete meine Chancen aus. Meine Pistole hatten sie mir natürlich abgenommen. Ich lag auf der Pritsche. Jeff stand an der Tür in sechs oder sieben Yards Entfernung. Es gab keine Möglichkeit, diese Entfernung zu überbrücken. Er erwischte mich unter Garantie im Sprung. Vielleicht konnte ich ihn täuschen. Wenn ich tat, als wolle ich aufspringen, mich stattdessen zu Boden fallen ließ, konnte sein erster Schuss mich verfehlen. Ob ich ihm aber an den Hals kam, bevor er Zeit fand, zum zweiten Schuss die Zielrichtung zu korrigieren, war eine andere Frage. Immerhin war es besser, sich bei einem Verzweiflungsversuch abknallen zu lassen, als zu warten, bis auch noch der Chef kam, um sich an meinem Ende aktiv zu beteiligen.
    Jeffs Stimme schreckte mich aus meinen Gedanken. »Hat es dir die Sprache verschlagen, G-man?«, höhnte er.
    Ich richtete mich aus meiner liegenden Stellung auf und machte das Gesicht eines Mannes, dem sämtliche Felle weggeschwommen

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