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KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

Titel: KR071 - Ich sprengte die Mordfirma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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sind.
    »Verdammt«, sagte ich leise, »ich glaube, ihr gewinnt die Partie.«
    »Das glaube ich auch«, lachte er. »Wenn der Chef kommt, dann quetschen wir dich aus, verpassen dir eine saubere Kugel und verschwinden für ein oder zwei Jahre aus dem Land, bis über die Sache etwas Gras gewachsen ist. Dann kommen wir zurück, und werten unsere Unterlagen so aus, wie ich es dir auseinandersetzte.«
    Ich blickte ihn von unten an. »Keine Chance für mich?«, fragte ich.
    »Sollen wir dich laufen lassen? Nein, G-man, darauf wird sich der Chef nicht einlassen. Warum sollte er auch? Was du weißt, hast du längst deiner Behörde gemeldet, und Rache ist eine süße Angelegenheit.«
    Ich sah auf die Armbanduhr. Die zehn Minuten waren um. Der Chef musste jeden Augenblick kommen.
    Ich setzte die Füße auf die Erde. Jeffs Augen verengten sich sofort zu Schlitzen. »Vorsicht, G-man«, warnte er. »Keine Dummheiten.«
    Er hatte noch nicht ausgesprochen, als draußen in einiger Entfernung ein Schuss peitschte, noch einer, dann eine Maschinenpistolensalve und ein gurgelnder Aufschrei. Jeff riss es für einen Sekundenbruchteil den Kopf herum und genau in diesem Augenblick sprang ich, das heißt, ich fuhr hoch und schleuderte die Arme über den Kopf, um den Eindruck des Aufspringens zu verstärken, knickte aber die Bewegung im Ansatz wieder ab und warf mich flach nach halblinks in den Raum, wo der Tisch stand.
    Jeffs Schuss dröhnte in dem engen Raum wie eine Bombenexplosion. Der zweite Schuss fiel, bevor ich am Tisch war. Ich fühlte einen Schlag am linken Oberarm. Aber die dritte Kugel ging in die Decke, denn ich schleuderte den Tisch mit aller Kraft nach ihm. Er wurde umgerissen, als er eben abdrückte.
    Bevor er sich von dem Tisch befreien konnte, war ich bei ihm, einen Stuhl in beiden Fäusten. Er richtete die Pistole, die er noch in der Hand hielt, auf mich. Ich schleuderte den Stuhl nach seinem Arm. Er brüllte auf. Noch einmal löste sich ein Schuss. Irgendwo pfiff die Kugel. Er hatte die Waffe verloren. Die Pistole schlitterte durch den Raum.
    Ich stürzte mich auf ihn. Er zog die Knie an, trat, traf mich vor die Brust und schleuderte mich fort. Gleichzeitig kamen wir hoch. Eine Sekunde lang standen wir uns schwer atmend gegenüber, dann gerieten wir aneinander. Ich duckte seinen ersten Schwinger ab, und es war eine Freude für mich, als ich ihm zum ersten Mal die Faust auf die Kinnlade setzen konnte, dass ich seine Zähne knirschen hörte. Er taumelte einen halben Schritt zurück.
    »Siehst du, Jeff«, sagte ich, »man weiß nie, wer eher in die Hölle kommt. Jetzt zum Beispiel bist du an der Reihe.«
    Er stieß einen Laut aus wie das wütende Fauchen eines Tigers und sprang mich an. Ich trieb ihn durch den Raum. An der Wand neben der Tür machte ich ein Ende mit ihm. Auf einen Schlag in die Magengrube krümmte er sich zusammen, ein Haken unter das Kinn riss ihm den Kopf nach hinten. Langsam rutschte er an der Bretterwand herunter, die Augen glasig, Blutfäden in den Mundwinkeln.
    Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und kam langsam wieder zur Besinnung. Vor dem Haus hörte ich Schritte und Stimmen. Ich dachte an den Chef und sah mich nach dem Revolver um. Zu spät! Die Tür wurde aufgerissen. Ein Mann stand in der Tür und richtete seinen Revolver auf mich. Eigentlich sah er ganz sympathisch aus.
    »Gott sei Dank, Cotton«, sagte er. »ich dachte, wir kämen zu spät.« Er trat auf mich zu und schüttelte mir die Hand und nannte seinen Namen: »Frank Large. Den Whisky habe ich im Auto.«
    »Freue mich«, antwortete ich. »haben Sie eine Zigarette für mich?« Er reichte mir sein Päckchen und Feuer. Hinter ihm drängten noch drei G-men in den Raum.
    »Ist das Jeff?«, fragte er mit einer Kopfbewegung auf den regungslosen Gangster. Ich nickte.
    Lachend zeigte er seine Zähne. »Hat es also trotz Hindernisse noch geklappt. Zuerst schien es gewaltig schiefzugehen. Statt Ihres Freundes Phil ruft mich eine verrückte Frau an und erzählt mir eine lange Geschichte, Mister Decker sei krank und könne nicht telefonieren, aber es sei nun so weit. Na, ich verzichtete auf Erklärungen und gab Alarm. Dann brauste vor uns ein schwarzer Cadillac her und ging trotz aller Lichtsignale nicht aus dem Weg, und zum Schluss wurden wir noch beschossen…«
    Ich sprang auf und warf die Zigarette fort. »Was ist mit dem Cadillac?«
    »Er tauchte vor uns auf, kurz bevor wir die Schlachthofmauer erreichten, erhöhte die Geschwindigkeit und

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