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KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

Titel: KR071 - Ich sprengte die Mordfirma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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führten von ihr in das Innere des Gebäudes, außerdem zwei kleine Eisentüren. Eine der Eisentüren war nur angelehnt. Large und ich betraten das Gebäude.
    »Jeder einen Gang«, sagte Large und sah mich fragend an. Ich nickte. Er nahm die Einteilung der Leute vor. Er und ich, wir begnügten uns mit je einem Cop als Gehilfen und verteilten die anderen auf die restlichen Gänge.
    Unmittelbar hinter den Flügeltoren befanden sich Türen in den Gittern, durch die wir in das Innere der Laufgänge gelangen konnten. Wir warteten, bis sich alle an den Plätzen befanden. »Halali!«, sagte Large zu mir herüber, und dann gingen wir los.
    Obwohl der Steigungswinkel nur schwach war, blieb es ein beschwerliches Gehen.
    Auf halber Höhe durch die Mauer des Auflaufraumes führten die Gänge gewissermaßen durch den Fußboden der ersten Etage nach oben und entfernten sich gleichzeitig immer weiter voneinander. Einmal ging es ein Stück durch völlige Dunkelheit, und dann befanden wir uns in einer riesigen Halle, deren überdimensionale Ausmaße und Gewirr von Gittern uns die Orientierung nahm.
    Ich stoppte für einen Augenblick und holte Atem. Dort drüben ging Large und auf der anderen Seite kroch eine Gruppe von G-men und Cops, aber es war unmöglich festzustellen, ob auch sie zwischen Gittern krochen oder sich in der Freiheit befanden. Das Ganze erinnerte an ein Labyrinth, ein Labyrinth aus Eisenstäben, durch die man sich zwar sah, aber dennoch nicht zueinanderkommen konnte.
    Noch verwirrender wurde die Sache durch dumpfe Rufe und das Getrappel von Füßen, die dumpf und doch überlaut von unten heraufschallte. Es mussten MacFarlan und seine Leute sein.
    »Gehen wir weiter«, sagte ich zu meinem Cop und grinste ihn an, offen gestanden, um mir selbst ein wenig Mut zu machen, denn sehr wohl fühlte auch ich mich nicht in dieser Sterbefabrik, die bei aller Sachlichkeit und elektrischer Beleuchtung so unheimlich war wie der Tod selbst.
    Wir schritten weiter. Plötzlich tat sich eine kleine Vertiefung vor uns auf. Ich dachte an die Abrutschbahn und prallte zurück, aber es war nur die Waage, wie ich an der Halbrundskala mit dem Zeiger außerhalb des Gitters erkannte, und jenseits der Vertiefung setzte sich der Laufgang fort. Ich sprang herüber. Der Polizist folgte mir.
    Auf einmal war der Mann vor uns. Jedenfalls sah ich in einiger Entfernung irgendwo inmitten des Gittergewirrs einen Mann im blauen Anzug, zu weit, um sein Gesicht zu erkennen, und doch wusste ich sofort, dass er der Gesuchte war.
    »Stehen bleiben!«, brüllte ich und hob die Pistole.
    Er riss den Kopf hoch, erstarrte und rannte dann. Ich wollte schießen, aber merkwürdigerweise tauchte hinter ihm eine unserer Streifen auf. Ich konnte es nicht wagen, zu feuern. Die eigenen Leute lagen genau in der Schusslinie. Ich fiel in Trab, aber ich kam ihm nicht näher. Mein Gittergang bog sanft nach rechts ab, während er geradeaus weiterlief. Ich fluchte und suchte nach einem Ausgang aus meiner Gitterfalle. Es muss ausgesehen haben, wie ein vor Hunger halb verrückter Löwe, der in seinem Käfig hin- und herrennt. Dann erwischte ich eine Seitentür, zog mit einem Griff zwischen den Stäben hindurch den Sicherungsbolzen heraus und stieß sie auf, aber viel gewonnen hatte ich nicht damit. Immer noch war ich von Gitterwänden bis an die Decke umgeben. Den Mann hatte ich aus den Augen verloren.
    Von unten wurde geschrien. »Da! Da ist er!« Und es krachte, als fände ein Gewitter im Saal statt. Auf einmal war der Mann wieder da. Er stand, den Rücken gegen eine Mauer gepresst, neben einer kleinen Eisentür. Offenbar war er gerade durch die Schüsse von unten hochgetrieben worden. Large sah ihn wohl gleichzeitig, denn er brüllte. »Hände hoch!«
    Der Mann hob nur einen Arm. Er schoss fünf, sechs, sieben, acht Mal hintereinander, langsam, bedächtig und doch ohne zu zielen. Ich sah, wie ein paar Leute von uns sich lang hinwarfen, unbekümmert um den widerlichen Schmutz des Bodens, aber niemand schoss zurück. Ich Weiß nicht, warum wir es nicht taten. Vielleicht wünschten wir alle, ihn lebendig zu bekommen.
    Nach dem achten Schuss hörte ich deutlich das scharfe Knacken des leer aufschlagenden Bolzens. Ich tastete mich an meinen Gitterstäben entlang auf den Mann zu. Noch konnte ich sein Gesicht nicht sehen, aber ich kam ihm näher, und er rührte sich nicht vom Fleck.
    Und dann sah ich sein Gesicht. Es gibt Überraschungen, bei denen man nach Atem ringen muss, aber ich war

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