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KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

Titel: KR071 - Ich sprengte die Mordfirma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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konnte sie ihn nicht herausholen.
    »Alle Leute habe ich nach ihm gefragt«, fuhr sie klagend fort, »aber niemand wusste etwas. Pareiros sagte, er habe ihn nie wieder gesehen, und er sei ihm noch die Miete schuldig. Und als ich zufällig Jeffs Auto in der Straße sah und ihm nachlief, um ihn nach Jolly zu fragen, tat er, als kenne er mich nicht.«
    Ich spitzte die Ohren. Pareiros, das war der Name des Griechen, bei dem Almanti gewohnt hatte und Jeff war doch der Name, den wir suchten. Ich witterte die Fährte, und ich ging so vorsichtig vor, als pirschte ich mich an ein Dutzend hungriger Löwen bei ungünstigem Wind heran.
    »Wissen Sie, Amy«, sagte ich beleidigt, »Jolly war ja ein feiner Kerl, aber dass Sie in meiner Gegenwart von ihm schwärmen, finde ich nicht sehr schmeichelhaft für mich.«
    Sie tupfte sich die Tränen ab, die ihr tatsächlich aus den Augenwinkeln krochen.
    »Entschuldigen Sie«, bat sie.
    Ich machte ihr einen Vorschlag. »Können wir uns nicht in zwei Stunden treffen? Ich muss noch mit meinem Chef abrechnen aber dann habe ich Zeit für Sie. Wir setzen uns in eine kleine Kneipe, trinken etwas und plaudern über Jolly. Nehmen wir die Bar in der Brielstreet. Einverstanden?«
    Sie nickte. Es war vielleicht riskant, sie wieder aus den Fingern zu lassen, aber noch riskanter schien es mir, gleich mit allen Geschützen in die Schlacht zu ziehen. Zur Vorsicht merkte ich mir Straßenname und Hausnummer.
    Phil traf ich auf seinem Zimmer mit einem enttäuschten Gesicht. »Mein Darry hat sich als eine Pleite herausgestellt«, brummte er. »Ist ein ganz biederer Schlachthofarbeiter und hat noch nie etwas anderes getötet als ein schlachtreifes Schwein.«
    Um ihn zu trösten, setzte ich ihm in drei, vier Sätzen auseinander, welche angenehme Damenbekanntschaft ich gemacht hatte.
    Er pfiff durch die Zähne. »Die Fährte sieht aus, als sei der Hirsch tatsächlich diesen Weg gegangen«, zitierte er ein Sprichwort.
    Vor dem Spiegel meines Zimmers machte ich mich unter Phils Assistenz so zurecht, wie es einem Mann, der eine Verabredung hat, zukommt. Ein bunte Krawatte, Pomade ins Haar, noch einmal rasiert und Lavendelwasser ins Gesicht gespritzt.
    ***
    Die Bar in der Brielstreet kannte ich von einer gestrigen Stippvisite mit Phil. Als Bar bezeichnete sich der Laden wahrscheinlich deshalb, weil man die Drinks auch an der Theke nehmen konnte. Im Übrigen unterschied er sich nicht die Spur von jeder anderen Vorortkneipe.
    Als ich pünktlich in dem Unternehmen vor Anker ging, saß meine neue Freundin schon an einem der Tische und winkte mir heftig zu. Ich ging längsseits und bestellte ihr einen teuren Sherry, um mir ihre Sympathien zu sichern.
    »Sind Sie reich?«, fragte sie sofort.
    Das war der geeignete Augenblick, um eine vertraute Atmosphäre herzustellen.
    »Ich kam vorgestern aus dem Bau«, flüsterte ich. »Sie hatten mich zu sieben Monaten verknackt, aber die Ware haben sie nicht bekommen. Ich habe das Zeug zu Geld gemacht, kaum dass ich raus war. Du kannst ruhig noch ein paar Sherrys trinken. Ich hab’s dazu.«
    »Jolly hatte auch immer viel Geld«, sagte sie träumerisch. Ich hielt sie bei dem Thema. Sie sollte mir alles von Almanti erzählen und sie tat es nur zu gerne.
    Es war die übliche Liebesgeschichte zweier Leute, die man nicht zur gehobenen Gesellschaft rechnen kann. Wahrscheinlich hatte der gute Jolly ihr mehr als einmal eine geknallt, aber das machte Amy wenig aus, so wenig wie ihm ihr Beruf. Mich interessierten die Äußerungen gegenseitiger Zuneigung nicht. Ich wollte wissen, was es mit Jeff auf sich hatte.
    »Wer ist Jeff?«, fragte ich. »Du sprachst heute Abend schon davon.«
    Sie beugte sich über den Tisch. »Ich weiß es auch nicht richtig, aber ich glaube, er ist Jollys Chef. Ich lernte ihn in seiner Wohnung bei Pareiros kennen. Es war purer Zufall. Ich platzte herein, als er gerade bei ihm war. Er wurde sofort fuchsteufelswild und schrie mich an, was ich hier zu suchen habe. Jolly sagte: ›Lass Sie, Jeff, sie ist ein gutes Mädchen‹, aber er warf mich doch hinaus. Sie hatten offenbar gerade etwas Geschäftliches besprochen, denn auf dem Tisch lag eine Menge Geld. Ich habe unten gewartet und sah, wie er im Auto fortfuhr. Hat einen schicken Wagen, ein Cadillac-Cabriolett, schwarzer Lack und rote Polster.«
    »Und dem bist du nach Jollys Verschwinden noch einmal bei dem Griechen begegnet?«
    »Ja, eine Woche vor seiner Abreise. Er stand vor der Tür und sprach vom Wagen aus mit

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