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KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

Titel: KR071 - Ich sprengte die Mordfirma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Pareiros.«
    »Kennen die beiden sich gut?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ob gut, weiß ich nicht, jedenfalls kennen sie sich.«
    »Wie sieht denn dieser Cadillac-Besitzer aus?«
    Sie schloss die Augen und schüttelte sich. »Zum Fürchten«, sagte sie schaudernd.
    Wenn die Freundin von Jolly Almanti einen Mann zum Fürchten fand, dann musste Jeff wahrhaft ein herziger Knabe sein, aber mir kam es auf eine genauere Beschreibung an. Leider konnte sie mir die nicht liefern.
    Amy war etwas überrascht, als ich zu gähnen anfing, nachdem ich alles aus ihr herausgeholt hatte. Ich berief mich auf meinen anstrengenden Beruf und bot ihr an, sie nach Hause zu bringen, aber das war nicht nach ihrem Geschmack. Sie zog es vor, noch zu bleiben.
    Ich ließ mir ihre Adresse geben, warf zwanzig Dollar auf den Tisch und empfahl mich.
    Phil lag im Bett, war aber noch wach.
    Ich gab ihm eine Zusammenfassung von Amys Vier-Stunden-Geplauder in zwei Minuten. Anschließend setzte ich ihm meine Meinung auseinander.
    »Pass auf, Jeff gibt es also und zwischen Almanti und Jeff scheint tatsächlich die Verbindung wie zwischen einem Direktor und einem Angestellten bestanden zu haben. Mit einem Wort, Jolly war Mitglied einer Bande, in der Jeff zumindest eine führende Rolle spielt.«
    »Willst du nach dem Cadillac fahnden lassen?«
    »Ich denke nicht daran. Das kann Monate dauern, wenn es überhaupt zu einem Ergebnis führt. Ich werde mir diesen fliegenden Apfelsinenhändler vornehmen. Ich glaube, er kennt Jeff besser, als er zugeben will.«
    ***
    Die Adresse Andrius Pareiros, wo Almanti zuletzt gewohnt hat, kannten wir von der Unterredung mit MacFarlan. Ich ging gleich am frühen Morgen hin.
    Es war ein Haus wie alle anderen in diesem Viertel, eine vielstöckige Mietskaserne, deren Haustürschloss nicht mehr funktionierte und deren Treppen seit einem Monat nicht mehr geputzt worden sein mochten. Ich las die Schilder an den Türen. In der zweiten Etage fand ich eine schmierige, zerfetzte Visitenkarte: Andrius Pareiros, Obsthandel, en gros & en detail. Sehr hübsch, soviel ich wusste, schob Mister Pareiros eine Apfelsinenkarre durch die Straßen.
    Da ein Klingelknopf nicht zu entdecken war, klopfte ich an, erst mit den Knöcheln, dann mit der Faust und endlich mit den Absätzen.
    Erst beim letzten Mittel machte sich innen jemand bemerkbar.
    »Was ist los?«, schrie ein Mann. Eine Sekunde später riss er die Tür auf.
    Nicht immer kann man einem Menschen vom Gesicht ablesen, ob er etwas taugt oder nicht. Es gibt schwere Jungs mit Edelvisagen wie mittelalterliche Ritter in einem Film. Aber der Ausgabe, die da im Türrahmen stand, und mich aus schrägen, verschlagenen Fuchsaugen anstarrte, sah man es aus hundert Yards Entfernung an, dass man ihr nicht den Rücken zudrehen durfte.
    Ich hatte den Mann offenbar aus dem Bett getrommelt. Seine fahlblonden Haare standen wirr um den schmalen Schädel.
    »Untröstlich, Sie aus dem Schlaf gerissen zu haben, Sir«, begann ich meinen Sermon. »Ich wollte eigentlich zu Mister Pareiros, aber da ich Sie treffe, darf ich Ihnen vielleicht gleich unsere Prospekte des neuen ›Fulton-Fernsehers‹ zeigen. Sie dürfen sicher sein, mit diesem Apparat das Beste zu kaufen, das…«
    »Kein Interesse«, knurrte er und schlug die Tür zu.
    Ich trollte mich. Pflichtgemäß machte ich meine Runde bei den anderen Bewohnern des Hauses. Dann klapperte ich die anderen Häuser der Straße ab. In dem fünften oder sechsten Mietshaus verwies mich eine freundliche Frau, die Mitleid mit mir armen Vertreter hatte, an einen Mister Podserky, der im Hinterhof residierte. Sie sagte, er habe viel Geld und sei ein freundlicher Mann. Bei ihm hätte ich sicherlich Erfolg.
    Auf mein Klingeln hin öffnete mir eine ältliche Dame mit einer schwarzen Hornbrille auf der Nase und maß mich mit strengem Blick. Ich brachte mein Sprüchlein an und erwartete eine barsche Abfertigung, aber sie sagte: »Einen Augenblick«, ging fort und kam wieder.
    »Mister Podserky lässt bitten«, richtete sie aus und führte mich in ein ordentliches Büro.
    Bei meinem Eintritt stand ein kleiner, unscheinbarer Mann mit weißem Haar auf und lächelte mich freundlich an.
    »Guten Tag«, sagte er und bot mir einen Stuhl an.
    »Sie kommen im richtigen Augenblick«, fuhr er fort. »Ich trage mich seit einiger Zeit mit dem Gedanken, mir einen Fernseher zu kaufen, aber ich fand bisher nicht die Zeit, mich danach umzuschauen.«
    Nach Art vieler alter Leute geriet er ins

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