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KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

Titel: KR071 - Ich sprengte die Mordfirma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Verkaufsrede erster Güte. Pareiros ließ ihn reden bis zur ersten Atempause, dann sagte er: »No«, und wollte die Tür schließen. Ich stellte einen Fuß dazwischen. In seine Augen kam ein gefährliches Funkeln.
    »Was heißt das?«, knurrte er wütend.
    »Ich hörte, Sie vermieten Zimmer, Mister Pareiros«, sagte ich. »Ich suche einen Raum. Das Hotel ist mir auf die Dauer zu teuer.«
    »Keines frei!«, antwortete er. Der Mann war wortkarger als ein alter Schiffskapitän, der noch nichts getrunken hatte. Ich entschloss mich zu einem Kopfsprung.
    »Schade, ich hörte per Zufall, dass mein alter Freund Almanti nicht mehr bei Ihnen wohnt und dachte, ich könnte sein Zimmer haben.«
    Sein Gesicht veränderte sich nicht. »Woher kannten Sie Jolly?«, fragte er.
    Ich sah ihm starr in die Augen, die an das schwarze Wasser in tiefen Felsseen erinnerten. »Von früher«, antwortete ich mit Betonung.
    »Und woher wussten Sie, dass er bei mir gewohnt hat?«
    »Traf eine Freundin von ihm, die es mir erzählte«, sagte ich und stieß Phil unmerklich in die Seite. Phil verstand mich blendend. Auf sein Einfühlungsvermögen konnte man sich immer verlassen. Er drehte sich mir zu, reckte sich und sprach würdevoll:
    »Mister Carron, ich halte es für richtiger, wenn Sie sich nicht für Ihre früheren Freunde interessieren, und ich glaube auch, es ist besser, wenn Sie noch einige Zeit in meiner Nähe im Hotel wohnen. Die Mehrkosten könnten Sie durch intensivere Arbeit leicht verdienen. Sie wissen, ich habe meiner Firma gegenüber die Verantwortung für Sie übernommen.«
    Er verneigte sich vor Pareiros. »Guten Tag, Sir.«
    Ich zuckte unmerklich die Achsel. Der Grieche musste es bemerkt haben, aber kein Zug seines Gesichtes bewegte sich.
    Vor dem Haus schrie der schiefäugige Gresmer uns entgegen: »Na, habt ihr etwas verkauft?«
    »Leider nein«, bedauerte Phil. Wir gingen nebeneinander die Straße hinunter.
    »War es richtig?«, fragte er leise.
    »Völlig in Ordnung.«
    »Was beabsichtigst du?«
    »Zu prüfen, ob wir auf der richtigen Fährte sind.«
    Nach Einbruch der Dunkelheit trieb ich mich in der Gegend herum, in der ich das Mädchen getroffen hatte, aber ich konnte es lange nicht finden. Ich sah in die zahlreichen Kneipen und als ich Amy dort auch nicht fand, erkundigte ich mich in dem Haus, in dem sie wohnte. Sie hatte ein Zimmer in dem obersten Stockwerk. Ich ging hinauf und klopfte an die Tür, bis sie öffnete und trotz der schäbigen Beleuchtung im Flur, sah ich dass sie erschrak. »Oh, Lesly«, sagte sie. »Sie können nicht hereinkommen. Ich habe Besuch.«
    »Lass mich ruhig hereinkommen, Kind«, sagte ich. »Dein Besuch und ich werden uns schon vertragen.«
    In dem Zimmer saßen zwei Männer, die mich ziemlich finster ansahen.
    »Hallo, Boys«, tippte ich an meinen Hut, »habt ihr euch bei Amy nach mir erkundigt?«
    Sie waren beide ungefähr so groß wie ich und sahen sich geradezu ein wenig ähnlich. Beide Gesichter drückten nichts anderes aus als Brutalität und Misstrauen.
    »Ist er das?«, fragte einer von ihnen das Mädchen, das hinter mir stand.
    »Ja« antwortete sie leise.
    Er erhob sich und kam auf mich zu. »Du bist ein Freund von Jolly Almanti, hörte ich. Kennst du ihn schon lange?«
    »Länger als euch«, antwortete ich und ließ ihn nicht aus den Augen.
    »Habt ihr euch im Bau kennengelernt?«
    »Nein, per Zufall auf den Straßen, Warum fragst du? Das hat sie euch doch längst erzählt.«
    Er kam noch näher. »Warum interessierst du dich überhaupt für Jolly?«
    Ich ging einfach an ihm vorbei, setzte mich auf das Sofa und zündete mir in aller Ruhe eine Zigarette an.
    »Jolly hat in letzter Zeit viel Geld verdient, wie mir das Mädchen erzählte«, sagte ich mit einer Kopfbewegung zu Amy, die immer noch an der Tür lehnte, den Rücken angstvoll gegen das Holz gepresst. »Ich brauche einen gut bezahlten Job und dachte, ich könnte ihn in dem Kreis finden, in dem auch Jolly arbeitet oder gearbeitet hat.«
    Der Mann kam mir nach und stellte sich wieder vor mich hin. »Wir wissen nicht, wo Almanti gearbeitet hat«, sagte er, »aber wir haben es nicht gern, wenn ein hergelaufener New Yorker uns in die Quere kommt.«
    »Fange keinen Streit mit mir an, weil ich in einer anderen Stadt geboren bin als du«, sagte ich friedlich. »Könnt ihr es euch nicht noch einmal überlegen?«
    »Verschwinde dahin, woher du gekommen bist«, knurrte er. »Und jetzt raus. Wir haben nicht um deine Gesellschaft

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