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KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat

KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat

Titel: KR079 - Ich zerschlug das Rauschgift-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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den guten O’Connor angelogen, denn ich hatte nicht die geringste Ahnung, wie ich die Rauschgiftleute fangen sollte. Ich wußte nur, daß ich den Stier bei den Hörnern packen würde, und ich war froh, daß das leidige Versteckspielen zu Ende war. Ich hatte bisher die besten Erfolge gehabt, wenn ich geradewegs auf mein Ziel losging. Die Methode war ein wenig riskant, aber vielversprechend.
    Der Portier im Atlantic Hotel sah mich mißtrauisch an, als ich nach Phils Zimmernummer fragte. Ich trug zwar wieder eine Jacke, aber mein Hemd war von der nächtlichen Kaltwasserkur noch etwas derangiert und mein Anzug leicht zerknittert.
    Ich stiefelte die Treppe hoch und drang kurzerhand bei Phil ein. Er lag noch im Bett, fuhr hoch und sah rosig und ausgeschlafen aus, was mich mit bitterem Neid erfüllte.
    »Hör zu«, sagte ich und hockte mich auf die Kante, »während du heute nacht schnarchtest, hat man versucht, deinen lieben Freund Jerry in eine bessere Welt zu schaffen. ›Man‹, das ist der böse Wong-Chu, aber ich kann es ihm nicht beweisen. Jedenfalls sind unsere Freunde über meinen wahren Beruf informiert wie sie es auch bei Masson waren. Ich hatte nur etwas mehr Glück als er. – Ferner werde ich in höchstens sechs bis sieben Tagen von diesem Platz abgerufen. Daher werde ich heute abend um acht Uhr Mister Wong-Chu höchst persönlich aufsuchen, um ihm bittere Vorwürfe über seine Gemeinheit zu machen. Auch werde ich es an dunklen Drohungen nicht fehlen lassen. Ich hoffe, das verführt den Bocksbart dazu, neue Anstrengungen zu machen, um mich lästigen Zeitgenossen von seinen krummen Wegen zu entfernen, und ich hoffe weiter, dabei wird er sich eine Blöße geben, an der ich ihn packen kann.«
    »Und wenn du dir eine Blöße gibst, Jerry?«
    »Ich sagte es schon in New York. Beerdigung mit Blasorchester. Um dir jedoch möglichst die Kosten für einen Kranz zu ersparen, bitte ich dich, ständig in meiner Nähe zu bleiben. Sei bitte heute abend um acht im ›Shanghai‹, falls Wong-Chu gleich im Anschluß an unsere Unterredung auf die Idee kommen sollte, seine Künste an mir auszuprobieren. Setze dich an einen Tisch, an dem Lung bedient. Wenn du ihn unauffällig informieren kannst, so tue das. Im übrigen verlasse ich mich darauf, daß du Wong-Chu an meiner Leiche faßt. Ich will wenigstens als Überführungsindiz Verwendung finden.«
    Ich schlug ihm auf die Schulter und nahm die Kurve, bevor er Einwendungen machen konnte. Ich fuhr zum Five-Bristol-Hotel zurück. Mir verschlug es die Sprache, als mir von der Empfangsloge ein Chinajüngling entgegengeisterte, der glatt ein Bruder von Ma-fu-lai sein konnte.
    »He, wer sind Sie denn?« fragte ich.
    »Ich bin der Nachfolger von Mister Ma-fu-lai«, lächelte er und verbeugte sich. Alle Achtung vor der großartigen Organisation Wong-Chus.
    Ich nahm den Jüngling bei der Wäsche und zog ihn halb über die Theke. Sein Lächeln erlosch wie weggewischt.
    »Höre«, sagte ich, »ich bin der G-man Jerry Cotton und der Nachfolger des G-man Arthur Masson. Wenn du willst, kannst du die Eintragungen im Gästebuch ändern, aber ich rate dir dringend ab, mit mir so dumme Späße zu versuchen wie dein Vorgänger.«
    »Ich verstehe nicht, Sir«, lispelte er und war so blaß, wie es ihm bei seiner Hautfarbe möglich war.
    Ich ließ ihn los.
    »Du verstehst«, sagte ich. »Jetzt gib mir ein anderes Zimmer und besorg mir ein Frühstück, aber ohne Gift, Schlafmittel oder Abführpräparate im Kaffee. Hast du kapiert?«
    Er wackelte zitternd mit dem Kopf und reichte mir den Schlüssel von Nummer 22.
    ***
    Der Jerry Cotton, der um acht Uhr das ›Shanghai‹ betrat, war ein anderer Mensch. Ausgeschlafen und ausgeruht und wutgeladen, wie ich war, hätte ich auch mit dem Riesen Goliath angebunden.
    Der Kellner, der mich schon kannte, spritzte herbei und fragte:
    »Whisky wie immer, Sir?«
    »No«, sagte ich, »heute einmal nicht wie immer. Geh zu Mister Wong-Chu und sage ihm, ich ersuche ihn um eine Unterredung in seinen Privatgemächern!«
    Er sah mich an wie ein Weltwunder. »Aber Mister Wong-Chu läßt sich nicht sprechen«, stotterte er.
    »Troll dich!« schnauzte ich ihn an, und er wischte davon wie ein geprügelter Hund. Ich sah, daß er zu dem Oberkellner mit der Narbe über dem Auge ging. Der Mann sah zu mir herüber, dann kam er auf mich zu.
    »Sie wünschen Mister Wong-Chu zu sprechen?« fragte er höflich.
    »Ich bitte darum!« bestätigte ich.
    »Mister Wong-Chu ist leidend. Er

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