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KR088 - Ich fing den Fänger

KR088 - Ich fing den Fänger

Titel: KR088 - Ich fing den Fänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Ordnung, Luck. Glaubst du, dass er die Wahrheit gesagt hat, Phil?«
    Phil wiegte den Kopf. »Es hörte sich ganz logisch an. Ich glaube nicht, dass er viel oder wenig dazugeschwindelt hat. Ein Typ wie Crawborn nimmt natürlich zweitausend Dollar, ohne viel zu fragen, ob es sauberes Geld ist. Wirst du ihn verhaften lassen, Jerry? Immerhin könnte man ihn wegen der Unterdrückung wichtiger Mitteilungen belangen.«
    Ich zündete mir eine Zigarette an. »Ich glaube, es wäre nicht gut, seine Verhaftung zu veranlassen. Wenn seine Aussagen stimmen, so kommt er mit zwei oder drei Monaten davon. Stimmen sie aber nicht und er ist ein Mitglied der Bande des Fängers, so warnen wir durch die Verhaftung nur den Mann, der uns allein wichtig ist. Außerdem zerstören wir damit unsere eigene Tarnung als Gangster, die am großen Fischzug teilnehmen wollen. Nein. Phil, Samuel Crawborn ist im Augenblick nicht wichtig für uns. Wichtig ist Andrew Crush, und wenn er in zwei Tagen nicht wieder auftaucht, lasse ich ihn durch einen Steckbrief suchen.«
    »Hören Sie, Cotton«, meldete sich Frew. »Ich habe noch eine technische Frage. Wie haben Sie erfahren, wo wir Crawborn abfangen konnten?«
    »Einfach«, lachte ich. »Ich besuchte als Staubsaugervertreter die Familien des Hauses, in dem er wohnt, und fing einen gemütlichen Schwatz mit der Frau in dem Parterre an. Sie konnte mir prompt seine Stammbar nennen. Merken Sie sich, Frew, wenn Sie jemals zur Polizei gehen sollten, dass eine neugierige Bewohnerin des Hauses immer mehr über den Mann weiß, den Sie suchen, als Sie durch den besten Fahndungsdienst erfahren können.«
    Ich steuerte den Jaguar an den Straßenrand und stoppte ihn. Wir stiegen aus.
    »Besser, wir gehen getrennt nach Hause, für den Fall, dass Mr. Crawborn Anzeige erstattet. Übrigens bin ich gespannt, ob er es tut.«
    Er tat es. Wir erfuhren es noch in der gleichen Nacht von Mr. High, dem die Sache faul vorgekommen war.
    Crawborn war also schnurstracks, nachdem er aus dem Schuppen herausgefunden hatte, zur Polizei gerannt. Das sprach für sein gutes Gewissen. Es konnte allerdings auch bedeuten, dass er uns unsere Gangsterrolle nicht abgenommen hatte, in uns Polizisten vermutete und allen Maßnahmen vorbeugte, indem er selbst erzählte, was er bisher verschwiegen hatte.
    Ich stieß ärgerlich den Rauch aus. Zum Henker, warum maß ich Samuel Crawborn soviel Bedeutung bei? Er war ein unsympathischer Zeitgenosse, aber noch lange kein Kidnapper. Wir hatten von ihm erfahren, was wir wissen wollten, und das mochte uns genügen. Im Übrigen sollte Mr. Crawborn in Ruhe und Frieden seinem Geschäft nachgehen. Ich drückte die Zigarette aus, drehte mich auf die andere Seite und schlief ein.
    Die zwei nächsten Tage vergingen damit, dass wir auf das Erscheinen von Andrew Crush lauerten oder auf eine Nachricht vom Hauptquartier, dass Crush oder der sagenhafte Longfield gefasst oder wenigstens gesehen worden waren. Stattdessen kam in regelmäßigen Abständen Mrs. Summerfield, bemächtigte sich des armen Phil und ließ ihn in einem Zustand völliger Apathie und seelisch zerbrochen zurück.
    Auch Luck Frew tauchte hin und wieder auf und erkundigte sich, ob wir keinen neuen Auftrag für ihn hätten. Am zweiten Tage riss mir die Geduld. Ganz Amerika fragte sich fieberhaft, welches Kind das nächste Opfer des Fängers werden würde, und wir saßen untätig herum. Ich rief Crawborn an.
    »Hier ist Treed«, meldete ich mich, als ich ihn nach zwei Sekretärinnen endlich an die Strippe bekam. »Sie wollten so freundlich sein, uns einige Ihrer Leute zu schicken. Leider hat sich bisher noch niemand bei uns gemeldet. Haben Sie es sich anders überlegt?«
    Er schien sich erst besinnen zu müssen, um wen es sich bei diesem Mr. Treed handelte. Kein Wunder, denn es war ja einiges auf ihn niedergeprasselt, aber schließlich fiel es ihm ein.
    »Sollten Sie nicht Crush bekommen?«, fragte er. »Er ist immer noch nicht wieder hier. Weiß der Henker, was er so lange in Detroit treibt! Er scheint unzuverlässig geworden zu sein. Ich werde ihn hinauswerfen, wenn er kommt. Haben Sie viel Arbeit, Mr. Treed?«
    »Danke, es geht.«
    »Also, Sie haben nichts zu tun«, stellte er sachlich und sachkundig fest. Er schwieg einen Augenblick. »Wenn Sie interessiert sind, kann ich Ihnen vielleicht einen Job besorgen. Interesse vorhanden?«
    »Immer«, stimmte ich rasch und instinktiv zu.
    »Wollen Sie zu mir kommen? Nein, lassen Sie nur, ich komme zu Ihnen. Per

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