Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
KR088 - Ich fing den Fänger

KR088 - Ich fing den Fänger

Titel: KR088 - Ich fing den Fänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
Vom Netzwerk:
der Polizei stellt. Ich halte es für möglich, Gus, dass er wieder Anschluss bei dir sucht, aber in diesem Fall gibt es keine Solidarität. Wenn Zoupe bei dir auftaucht, rufst du sofort bei mir an und hältst ihn fest, bis wir erscheinen. Shine wird dir bestätigen, dass ich eine Menge Verständnis für Fairness habe und es so leicht keinem übelnehme, wenn er einen alten Kollegen nicht verpfeifen will. Aber du nanntest Kidnapping selbst ein dreckiges Geschäft, und für Leute, die sich damit befassen, gibt es keine Gnade.«
    Er hörte sich meine Rede ohne Unterbrechung an.
    »Verstanden, Cotton«, antwortete er nur.
    »Diese Unterredung bleibt unter uns«, ergänzte ich. »Und noch eine Frage. Wer kennt den Namen Longfield?«
    Allgemeines Kopfschütteln.
    »Schon mal etwas von Crawborn gehört?«, fragte ich weiter.
    Wieder wurde verneint.
    Ich trank mein Glas leer. »Dann werde ich euch nicht länger stören. So long.«
    Body Shine begleitete mich hinaus.
    »Kann es Unannehmlichkeiten für mich geben?«, wollte er wissen. Ich beruhigte ihn.
    Ich ging zu Fuß in Richtung auf unser Büro. Ich rauchte unterwegs und dachte nach. Wenn Jimmy Zoupe intelligent genug gewesen war, sich nicht seinem Chef auszuliefern, dann hatten wir jetzt eine reelle Chance, den Kidnapper zu fassen.
    Ich hatte guten Grund, meiner Sache so sicher zu sein. Wenn das FBI einen Mann sucht, von dem er ein Bild oder eine Beschreibung besitzt, dann findet er ihn früher oder später, und meistens dauert es nicht einmal lange.
    Von Jimmy Zoupe besaßen wir alles, was wir nur brauchten: Bilder, Beschreibungen, Fingerabdrücke. Und wenn wir Jimmy hatten, dann bekamen wir von ihm den haargenauen Steckbrief des Fängers. Höchstens noch drei Wochen, und der Fall war erledigt, wenn nicht…
    Ich blieb vor Schreck stehen. Es gab ein einfaches Mittel für den Mann, sich vor uns zu schützen. Er raubte wieder ein Kind, hielt es gefangen und band uns dadurch die Hände.
    Wir mussten schnell handeln. Ich winkte doch noch ein Taxi herbei und fuhr zu unserem Detekteibüro.
    Phil wartete dort wie verabredet auf mich. Er erstattete in wenigen Worten Bericht. Es gab keine Neuigkeiten aus Brospeer. Die Routineuntersuchungen hatten keine besonderen Ergebnisse zutage gebracht.
    Ich rief Mr. High an. »Lassen Sie nach Jimmy Zoupe fahnden«, bat ich ihn. »Suchen Sie ihn ruhig in aller Öffentlichkeit, mit Steckbrief, Radiodurchsage und allem, was sonst dazugehört. Wir müssen Zoupe haben, bevor ihn der Fänger töten kann.«
    ***
    Wenn unser Chef solche Dinge organisiert, dann macht er es gründlich und mit Verstand. Schon als ich am anderen Morgen aus meiner Wohnung ging, grinste mich von der nächsten Plakatsäule Jimmy Zoupes Gaunervisage an. Mr. High hatte außerdem die Steckbriefe noch zu einem raffinierten Trick benutzt. Sie enthielten einen Satz, der wohl noch nie vorher auf einem Suchplakat gestanden hatte.
    »Das FBI warnt Jimmy Zoupe, seinem bisherigen Chef zu begegnen. Er würde von ihm mit Sicherheit getötet werden.«
    Damit sorgte Mr. High dafür, dass Zoupe sich besonders in Acht nahm, dem Fänger in die Finger zu laufen. Der gleiche Satz kam auch in den Radiomeldungen vor, wie ich später hörte.
    Zunächst aber waren Phil und ich wieder einmal zur Untätigkeit verdammt, obwohl unser Büro an diesem Vormittag einen regen Geschäftsverkehr hatte. Zuerst rief natürlich unentwegt Mrs. Summerfield an und beschwerte sich, dass sich eine Woche lang niemand um ihren Fall gekümmert habe. Dann meldete sich Samuel Crawborn mit den herzlichsten Glückwünschen für unsere Tüchtigkeit und der freundlichen Andeutung, dass seine fünfzigprozentige Beteiligung sich selbstverständlich auch auf den ohne Zweifel zu erwartenden Belohnungsscheck des Millionärs erstrecke. Dann bedankte sich Mr. Weeman selbst telefonisch bei uns und lud uns für einen Tag der nächsten Woche zum Abendessen ein. Und als vierter meldete sich Luck Frew und fragte, ob wir für ihn nichts zu tun hätten.
    »Finden Sie Jimmy Zoupe«, trug ich ihm auf, »und Sie haben mehr Anteil an der Verhaftung des Fängers als der Mann, der ihm die Hand auf die Schulter legt.«
    Kurz darauf läutete der Apparat zum fünften Mal. »Ich wette, jetzt ist es eine Zeitung, die Wind von der Sache bekommen hat«, sagte Phil und hob ab.
    Ich sah, wie sein Gesicht sich veränderte und ganz dumm vor Staunen wurde.
    »Wer?«, fragte er noch einmal. Dann hielt er mir den Hörer hin und sagte: »Longfield.«
    Ich

Weitere Kostenlose Bücher