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KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell

KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell

Titel: KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich fuhr mit dem Tod Karussell
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Pfifferling um ihn. Alles zu weich, sogar Bauchansatz war schon da.
    Der Gorilla bestand nur aus Muskeln. Sein Magen war flach wie ein Bügelbrett.
    Bevor die Runde zu Ende war, lag der Herausforderer bis über neun am Boden.
    Aus der Traum von den dreißig oder gar fünfhundert Dollar. Dafür würde ihm jedoch noch den ganzen Abend der Schädel brummen, denn die Rechte des Gorillas Kansas-Bull war wie ein Dampfhammer.
    Dann kam Al an die Reihe. Jetzt, da er sich ausgekleidet im Ring produzierte, sah ich erst einmal, was für ein schmächtiger Jüngling er war.
    Mein Gott, diese zierlichen Schultern waren ja richtig kindlich. Seine Brust war flach und mager.
    Na, viel Vergnügen.
    Sein Gegner wirkte sehr drahtig, war schnell und kraftvoll in seinen Bewegungen.
    Er machte ein etwas beleidigtes Gesicht, als wolle er sagen: So tief ist man nun gesunken, daß man gegen Kindergartenzöglinge anzutreten hat.
    Ich war mir klar darüber, daß Al als FBI-Beamter im Kampf seinen Mann stehen konnte, aber nur dann, wenn alle Tricks erlaubt waren, die man auf der FBI-Akademie beigebracht bekam.
    Hier aber galten Regeln. Hier wurde geboxt.
    Al blickte in meine Richtung. Ich tippte mit dem Zeigefinger an meine Stirn.
    Er grinste.
    Der Gongschlag!
    Mit gelangweiltem Gesicht tänzelte Als Gegner in die Ringmitte.
    Er war sofort am Mann, durchbrach Als Deckung und setzte ihm einen Schlag auf die Kinnspitze.
    Dann drehte er sich kurzerhand um und ging in seine Ecke zurück. Er war offensichtlich davon überzeugt, daß Al bis neun unten blieb.
    Zu meinem größten Erstaunen war Al jedoch nicht einmal angeschlagen, sondern lediglich durch die Wucht des Schlages von den Beinen gerissen worden.
    Er war sofort wieder oben, machte einen möglicherweise noch frischeren Eindruck als vor dem Schlag.
    Sein Gegner wandte sich um und schien absolut fassungslos.
    Er kniff die Augen zusammen und ging Al diesmal mit etwas größerem Ernst an.
    Er hatte einen Schlag auf Als Kinn gelandet. In dem weiteren Verlauf der Runde sollte er keinen einzigen Treffer mehr erzielen können.
    Al war wie ein Phantom, duckte sich, wischte nach der Seite weg, leistete hervorragende Beinarbeit und schlug methodisch zu.
    Schließlich hatte er seinen Gegner so weit gebracht, daß dieser nur noch unbeholfen durch den Ring torkelte.
    Al ging wie im Spazierengehen mit hängenden Armen an seinem Gegner vorbei und riß ihm mit der Rechten das Kinn nach oben.
    Als Gegner fiel aufs Gesicht.
    Das verhutzelte Schiedsrichterlein zählte vollkommen verwirrt.
    Ich sah auf meine Armbanduhr. Er zählte zu langsam. Ich wurde wütend.
    Kurz bevor der Schiedsrichter nun wirklich nicht mehr anders konnte, als neun zu zählen, schlug der Gorillamann auf den Gong.
    Ich sprang auf und lief zur Bühne, weil ich sah, daß Al vor Wut rot anlief. Auch er mußte es bemerkt haben.
    Ich rief Al zu: »Laß dich auf keine Streiterei ein, Al. Gib dich zufrieden. Dreißig Dollar sind auch nicht zu verachten.«
    Al nickte.
    »Vielleicht hast du recht.«
    Aber die Leute, die in der Bruchbude saßen und den Kampf verfolgt hatten, begannen ärgerlich zu murmeln.
    Und dann stürzte Phil nach vorn und schrie: »Al ist kein Krösus! Warum soll er sich die fünfhundert Dollar durch die Lappen gehen lassen? Es ist zu langsam gezählt worden, und es ist zu früh ausgegongt worden. Al, bestehe auf den fünfhundert Dollar, die jedem zustehen, der hier seinen Mann in der ersten Runde k. o. schlägt.«
    »Halt den Mund«, zischte ich. »Willst du hier Krach anfangen? Du weißt, daß wir als FBI-Leute…«
    »Ach, laß mich zufrieden«, sagte Phil. »Die Hühnerfarm scheint dich zu einem der lahmsten Burschen von New York gemacht zu haben.«
    Er kletterte nun tatsächlich auf die Bühne, ließ sich auch von Al nicht beschwichtigen.
    »Fünfhundert Dollar ’raus«, forderte er den Gorillamann auf.
    Die Leute im Publikum begannen zu lachen und ermunterten Phil.
    »Das war ’ne glatte Schiebung. Ich habe auf die Uhr gesehen!« schrie einer. »Er hat wirklich zu langsam gezählt!« Ich mußte nun meine Aufmerksamkeit zwischen dem außer Rand und Band geratenen Phil und dem aufgebrachten Publikum teilen.
    »Komm da ’runter, Phil«, rief ich noch einmal und wandte mich dann mit predigerhaft erhobenen Armen an das Publikum. »Haltet doch die Luft an, Leute! Macht doch keinen Krawall!«
    »Räumt doch mal diesen ‘Angsthasen aus dem Weg«, rief jemand. »Wir sind doch hier nicht auf einer Friedenskonferenz der

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