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KR114 - Ich und der Mord im Jazz

KR114 - Ich und der Mord im Jazz

Titel: KR114 - Ich und der Mord im Jazz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und der Mord im Jazz
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Polizist.
    Der Zeuge hatte gute Nerven und ließ sich nicht einschüchtern.
    »Dann ging da dieser Klamauk auf der Bühne mit dem Schlagzeug’ los. Dann sah ich so mit halbem Auge, aber ich kann’s beschwören, daß ich’s sah, wie sich mein Vordermann mit dem Oberkörper zur Seite legte. Ich interessierte mich natürlich nicht dafür, sondern guckte auf die Bühne. Da ließ dieser Gitarrist im roten Scheinwerferlicht plötzlich den Kopf hängen. Ich sah, wieder mit halbem Auge, wie der Mann da sich plötzlich umdrehte und die hinter ihm Sitzenden anscheinend musterte. Dann sprang er auf und lief zur Tür. Na, und dann fiel der Gitarrist ja um, und das Licht ging an. Und der Herr da«, er zeigte auf Phil, »kam plötzlich angerast und nahm den Mann fest, und ich sah, daß er eine Pistole in der Hand hatte, die er dann fallen ließ, als der Herr da seinen Revolver zog.«
    Phil nickte. »Das letzte stimmt.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß das andere nicht stimmt?« fragte der Zeuge, und die anderen drei fielen aufgeregt ein.
    »Stimmt haargenau. Wir haben es auch gesehen.«
    Phil hob beschwichtigend die Hände: »Sie haben mich mißverstanden, meine Herren. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, daß ich das letzte bestätigen kann. Das Vorhergehende muß ja stimmen, ich bezweifle das nicht, denn sonst hätte ich den Mann ja nicht an der Tür antreffen können. Nur eines…«
    »…möchten wir noch wissen«, unterbrach ihn Warren. »Wann hat der Mann sich zur Seite gebeugt?«
    »Kurz bevor der Gitarrist den Kopf nach unten sinken ließ«, erwiderte der Zeuge.
    Ein zweiter bestätigte das, während die anderen zwei nichts anderes gesehen hatten als das plötzliche Aufspringen des Marines.
    »Hat jemand von Ihnen den Eindruck gehabt, daß irgend etwas nicht stimmt?« Keiner. Nicht einmal, als er aufgesprungen war, hatte man Verdacht geschöpft. Wie man auch an so etwas denken, mit so etwas rechnen solle.
    »Aber er selber war wahrscheinlich besorgt, jemand könnte was gemerkt haben, denn unmittelbar, nachdem er sich zur Seite gebeugt hatte, drehte er sich ja um und starrte uns an, wahrscheinlich um zu sehen, ob wir was gemerkt hatten.«
    »Und so etwas Ähnliches wie ein Schußgeräusch hat keiner gehört?« fragte Warren. »Der Mann hat mit Schalldämpfer geschossen, das ist natürlich leiser, es hört sich an wie ein Pfropfen, der aus einer Flasche gezogen wird.«
    »Nein, nichts gehört, Sir. Konnte man aber auch gar nicht, bei dem Höllenlärm, den die auf der Bühne machten.« Captain Warren wandte sich an den jungen Mann: »Wie heißen Sie?«
    »Danti, Tonio Danti.«
    »Italiener!« schnaubte Captain Warren, als wollte er sagen: Na, dann ist ja alles klar! Dann fragte er: »Beruf?«
    »Student,«
    »Student? Hier an der Columbia?«
    »Ja. Das wird sich feststellen lassen. Was haben Sie zu der Sache zu sagen?«
    »Ich bin unschuldig.«
    Der Arzt trat auf uns zu und unterbrach den Italiener. Er hatte sich bis jetzt mit dem Toten beschäftigt. Er hielt eine Kugel in der Zange.
    »Der Tote ist erschossen worden. Die Kugel ist auf der linken Seite des Brustbeins in das Herz eingedrungen. Der Tod ist wenige Sekunden später eingetreten. Hier ist die Kugel.«
    Warren nahm die noch gut profilierte Kugel in die Hand.
    Der Laborant, der die bei Danti gefundene Pistole in den Laborwagen geholt hatte, reichte Warren die Pistole.
    »Fingerabdrücke sind abgenommen«, sagte er.
    »Von mehreren Personen?« fragte Warren und nahm die Pistole in die Hand.
    »Von drei Personen. Zwei davon haben nur an der Mündung Abdrücke hinterlassen.«
    »Das waren Jerry und ich«, erklärte Phil.
    »Also nur von einer Person daiin«, sagte Warren. »Jawohl, Sir.«
    »Diese eine Person kann ja nur Danti gewesen sein«, meinte Warren enorm scharfsinnig.
    »Jawohl, Sir«, echoten mehrere seiner Beamten.
    »Es handelt sich um eine 357 Magnum.«
    Warren warf die Hand mit der Kugel hoch: »Die Mordkugel stammt aus einer 357 Magnum. Duplizität der Ereignisse. Nun, wollen sehen.«
    »Das Magazin ist vollgeladen«, sagte der Laborant. »Bis auf eine Patrone, die im Laufe der letzten Stunden abgefeuert worden ist.«
    Captain Warren blickte Danti an: »Ein Mann wird erschossen, hier im Saal. Sie springen unmittelbar, nachdem er erschossen worden ist, auf und rennen auf den Ausgang zu. Man nimmt Sie dort fest mit der Mordwaffe in der Hand. Auf der Waffe sind nur Ihre Fingerabdrücke. Warum…« Warren trat dich an Danti heran. »Warum haben Sie Jack

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