Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
KR114 - Ich und der Mord im Jazz

KR114 - Ich und der Mord im Jazz

Titel: KR114 - Ich und der Mord im Jazz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und der Mord im Jazz
Vom Netzwerk:
Guitar Wiely erschossen, Danti?«
    Der Liftboy sprang auf Danti zu und fuchtelte ihm mit der Faust vor der Nase herum.
    »Und warum haben Sie mich ins Genick geschlagen, so — zack, mit der Handkante. Mir brummt jetzt noch der Schädel. Man kann davon sterben.«
    »Er hat Sie niedergeschlagen, weil Sie vor der Tür standen, durch die er fliehen wollte«, sagte Captain Warren, dessen kriminalistischer Scharfsinn bedenkliche Formen annahm.
    »Ich habe Sie nicht niedergeschlagen«, sagte Danti zu dem Liftboy.
    Seine Lippen waren weiß.
    Er wandte sich an mich und sagte: »Ich habe diesen Gitarristen nicht erschossen. Ich bin unschuldig.«
    Er sah dann merkwürdigerweise zu Dorothy hinüber und sagte noch einmal: »Ich bin unschuldig.«
    Ich betrachtete mir den jungen Mann nachdenklich.
    Er sah sehr gut aus. Schwarze gelockte Haare, gebräuntes scharfgeschnittenes Gesicht.
    »Und wie wollen Sie die gegen Sie sprechenden Umstände erklären?« fragte ich.
    »Die Erklärung ist so, daß mir kein Mensch glauben wird. Ich…«
    »Ich würde mir überlegen, ob ich noch mehr sagen würde, bevor ich mit einem Anwalt gesprochen habe«, warf Phil ein.
    »Wer führt hier eigentlich die Untersuchung?« fragte Warren.
    Er wandte sich wieder an Danti: »Kannten Sie Jack Guitar Wiely, den Erschossenen?«
    Danti schwieg.
    Warren wandte sich an die Musiker: »Kennt einer von Ihnen diesen Mann?« Keiner sagte etwas, alle schüttelten den Kopf.
    Der Privatdetektiv Parish schrie plötzlich: »He!«
    Er zeigte ungehobelt mit ausgestrecktem Finger auf Dorothy.
    »Sie kann mir nichts vormachen. Sie kennt Danti«, rief er. »Sie zuckte zusammen bei Ihrer Frage, Captain. Ich kenne mich aus in solchen Dingen. Ich habe eine jahrelange Praxis als Detektiv hinter mir.«
    Captain Warren ging auf Dorothy zu: »Kennen Sie Tonio Danti?«
    Dorothy antwortete nicht und blickte ratlos auf mich.
    »Kennen Sie diesen Mann, Dorothy?« fragte ich sie.
    »Er… Ich — ich halte ihn für unschuldig«, sagte sie.
    »Das bleibt Ihnen unbenommen«, meinte Warren gleichmütig. »Jeder gutaussehende Mann ist in den Augen einer Frau unschuldig.«
    Dorothy blickte Warren verärgert an und sagte: »Ja, ich kenne ihn, flüchtig. Ich verließ gestern abend mit Jack Wiely das ›Haadoo‹. Wir hatten eine Auseinandersetzung. Wiely war —- Wiely wünschte sich…«
    »Stellte Ihnen nach«, half Warren.
    »Ja. Ich stand neben meinem Wagen. Er wollte mit einsteigen. Ich sagte, er solle verschwinden. Er faßte mich am Arm, da trat dieser Mann auf uns zu und forderte Wiely auf, mich in Ruhe zu lassen. Er stellte mir seinen Schutz zur Verfügung. Ich verzichtete darauf. Mir war das Ganze denkbar unangenehm, zumal ich in diesem Mann einen gewissen Tonio Danti wiedererkannt hatte, der mir laufend Briefe schrieb, mich schon, einigemal beim Verlassen des ›Haadoo‹ angesprochen hatte…«
    »Der Ihnen also gleichfalls nachstellte«, half der nicht besonders phantasievolle Captain Warren wiederum. Dorothy nickte verärgert.
    »Noch etwas, Miß…?«
    »Mercer.«
    »Noch etwas, Miß Mercer?«
    »Jack Guitar Wiely gab Danti eine Ohrfeige«, sagte der Privadetektiv Parish. »Ich habe die Szene beobachtet und kann den Bericht von Miß — Miß Merle…«
    »Mercer«, verbesserte der pedantische Captain.
    »… Miß Mercer nur bestätigen. Als sie fortgefahren war, verabreichte Wiely dem Italiener eine Ohrfeige.«
    »Schlug Danti zurück?«
    »Nein, der Italiener sagte wütend: ,Sie sind ja betrunken.' Dann verschwand er.«
    »Und Wiely?«
    »Bestieg seinen Wagen und fuhr fort.«
    »Was taten- Sie dort?« fragte ich.
    »Warteten Sie etwa auch auf Miß Mercer?«
    Hoagy Parish grinste: »Bin versorgt. Nein, ich holte mir ’ne Karte für heute abend.«
    Ich betrachtete mir den rührigen Privatdetektiv.
    »Wie kam es, daß Sie so prompt reagierten, als der Mord geschah? Ich sehe, Sie sind in Hut und Mantel.«
    Parish nickte: »Ich hatte mich verspätet. Ich betrat gerade den Saal durch den linken Eingang.«
    »Sie kamen ohne Zwischenaufenthalt von der Straße her, frisch von der Straße?«
    »Richtig, und ich habe nichts Auffälliges bemerkt, wenn Sie das meinen. Ich stand gerade in der Tür, als Sie auf die Bühne sprangen. Ich begriff, was los war, als ich den Gitarristen dort liegen sah, zog meine Kanone und achtete darauf, daß niemand rausging.«
    »Prompt und gut reagiert, Mr. Parish«, sagte ich. »Darf ich Ihre Waffe einmal sehen?«
    Parish reichte mir einen gedrungenen

Weitere Kostenlose Bücher