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KR114 - Ich und der Mord im Jazz

KR114 - Ich und der Mord im Jazz

Titel: KR114 - Ich und der Mord im Jazz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und der Mord im Jazz
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Coltrevolver mit kurzem Lauf, eine ähnliche Waffe wie die, die auch wir verwenden.
    Sie war sorgfältig geölt und gepflegt. Ich klappte sein Jackett zur Seite.
    Er trug eine Lederhalfter unter der Achsel.
    Ich grinste ihn an. »Haben Sie mit dem Ding schon mal geschossen?«
    »Nun, äh…« Er begann zu stottern. »Eigentlich noch nicht, aber ich würde keine Sekunde zögern, auf jemanden zu schießen, wenn mein privates Gefühl für Gerechtigkeit es verlangt. Der da…« Er zeigte auf Danti.
    »Der da kann Gott danken, daß Jack Guitar Wiely nicht mein Bruder oder mein Freund war. Ich würde mich aus eigener Machtvollkommenheit ihm gegenüber zum Gericht ernennen. Stur und hart hätte ich ihn zusammengeschossen.«
    Ich klopfte ihm auf die Schulter.
    »Sie haben eine komische Vorstellung von Gesetz und Ordnung. Die Zeiten Robin Hoods sind vorüber. Ich glaube, Sie lesen zuviel Räuberpistolen.«
    Er sah mich wütend an.
    »Na, nichts für ungut«, sagte ich.
    Ich hörte, wie Danti laut Luft holte, als wollte er aus plötzlichem Impuls heraus etwas sagen.
    Er trug jetzt Handschellen. Warren hatte ihn verständlicherweise verhaftet.
    Ich nickte ihm zu.
    »Sprechen Sie sich aus«, sagte ich. Er betrachtete resigniert seine Handschellen.
    »Ist ja doch alles sinnlos. Sämtliche Aussagen stimmen. Bei einer Haussuchung in meiner Wohriung wird man Briefe finden, die ich an Miß Mercer geschrieben habe, wird man den Brief finden, den ich gestern von Miß Mercer erhielt und in dem sie sich ein für allemal meine Belästigungen verbat. Man hat meine Auseinandersetzung mit Wiely gestern abend beobachtet und… Na ja, Mord aus Eifersucht, nicht wahr?«
    »Hatten Sie denn Anlaß, eifersüchtig zu sein?« fragte ich erstaunt. »Ich glaubte, gehört zu haben, daß Miß Mercer sich auch gegenüber Mr. Wiely gestern abend nicht sehr freundlich verhielt.«
    »Stimmt«, sagte Parish. »Aber Mr. Wiely sagte sehr laut und nicht eben fein zu Miß Mercer: ,Eben hast du noch schön mit mir getan, und jetzt auf einmal wieder die kalte Tour! Das muß Danti auch gehört haben und daraus seine ganz bestimmten und ja auch naheliegenden Schlüsse gezogen haben.«
    Ich blickte Dorothy an: »Stimmt das, Miß Mercer?«
    Sie sah mir voll in die Augen und sagte: »Ja!«
    Ich biß mir auf die Lippen, ging dann auf sie zu und sagte: »Ich würde gern in Ihrer Garderobe auf Sie warten.«
    Sie nickte.
    Ich nickte Captain Warren zu, der triumphierend sagte: »Hat reineweg gar nichts mit dem Mordfall Koenig zu tun. Sie haben mal wieder danebengetippt.«
    »Gut, gut. Vielleicht haben Sie recht. Auf alle Fälle ist ein Mann getötet worden, nicht wahr?«
    ***
    Ich ging außerhalb des Saales in Richtung Bühne.
    Unmittelbar hinter mir verließen die anderen in entgegengesetzter Richtung, nämlich zur Straße hin, durch denselben Gang den Saal.
    Ich sah vor mir etwas Weißes und bückte mich.
    Eine flachgetretene Zigarette.
    Aus Pedanterie und um meiner einen schon aufbewahrten Kippe einen Genossen zu verschaffen, hob ich sie auf und steckte sie gleichfalls in mein Zigarettenetui.
    Ich weiß nicht, wie ich dazu kam. Wahrscheinlich, weil sie in dem peinlich sauberen Gang so ungewöhnlich wirkte. Ich ging an dem Eingang zur Bühne vorüber und öffnete den Vorhang, hinter dem wahrscheinlich die Garderoben lagen. Es war genauso wie auf der anderen Seite, die wir gestern über die Feuerleiter betreten hatten.
    Es lagen hier auf dieser Seite wohl nur die Damengarderoben, von denen im Augenblick nur eine besetzt war, weil Dorothy die einzige Frau'im Ensemble war.
    Ich öffnete die erste Tür, an der Dorothys Karte klebte. Ich betrat die Garderobe und setzte mich in einen gemütlichen Sessel.
    Neben dem Frisiertisch stand ein Telefon.
    Mich interessierte das Telefon nicht sonderlich.
    Die Aussage des Privatdetektivs hatte mich erheblich aus dem Gleichgewicht gebracht.
    Hatte Dorothy mit diesem Wiely Beziehungen unterhalten?
    Ich wurde in meiner Erregung etwas indiskret und suchte nach einer Männerfotografie.
    Es war nirgendwo etwas zu sehen. , Merkwürdigerweise erleichterte mich das sehr.
    Ich fand nur eine Fotografie von ihr neben dem Spiegel. An sich habe ich etwas gegen das Aufstellen von eigenen Fotografien. Aber Dorothy verzieh ich es gern.
    Captain Warren mußte sie in Gnaden entlassen haben, denn gerade öffnete sich die Tür.
    Ich würde sie nun aber doch fragen, wie das mit Wiely war.
    Ich drehte mich um. Dann ging das Licht aus.
    Ich warf mich zur

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