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KR114 - Ich und der Mord im Jazz

KR114 - Ich und der Mord im Jazz

Titel: KR114 - Ich und der Mord im Jazz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und der Mord im Jazz
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lange haben.«
    »Wieviel wird er ihn gekostet haben?«
    Keiner antwortete auf meine Frage, keiner wollte sie beantworten.
    Das Problem der Beamtenbestechung war ein heißes Eisen.
    Für meine persönliche Neugier war jedoch trotzdem etwas bei unserer mißglückten Aktion herausgekommen.
    Erst einmal hatte ich einen Mann als Intimus Mantegnas kennengelernt, der an der Aktion gegen Koenig beteiligt war.
    Es bestand also durchaus die Möglichkeit, daß Mantegna in die Mordsache Koenig verwickelt war.
    Dann hatte ich diese merkwürdige Kritzelei gelesen. Offenbar hatte Mantegna sich wahrend eines Gesprächs Notizen gemacht.
    Mit Klebpflaster, es war zum Wimmern mit diesem Klebpflaster, aber es war vorläufig die einzige Verbindung zwischen Wiely und Koenig, unter oberer Decke Klangkörper, rechts von linkem F-Loch — Klangkörper, F-Loch? Eine Gitarre hat zwei F-Löcher, eine Gitarre hat einen Klangkörper — Gitarre, Gitarrist ... Dann: bei J. G. W. ... war mir nun sehr plötzlich klar: Jack Guitar Wiely. Dann: Vorschlag P. — ein gewisser P. macht Mantegna während des Telefongesprächs einen Vorschlag. Dann: D. könnte zu ihm — zu wem? Wahrscheinlich zu J. G. W., zu Wiely — zu ihm gehen und das besorgen. Was besorgen? Einen Mord? Wer ist D.? Danti! Tonio Danti!
    Dann: W. — Wiely — betrunken. Möglichkeit. Es besteht eine Möglichkeit für irgend etwas, wofür? Für einen Mord? Dann: Besser als noch… Aus. Was ist besser als was? Ist ein Mord besser als etwas anderes? Etwas anderes besser als ein Mord? Was sollte das bedeuten? Dann kamen die Fragezeichen.
    Mantegna hatte eingehängt und überlegte. Malte Fragezeichen, eins nach dem anderen, versah sie zerstreut mit Verzierungen, faßte einen Entschluß und strich die Fragezeichen durch.
    Was für einen Entschluß? Was für einen Entschluß?
    Mr. High blickte mich besorgt an, sagte: »Wie sehen Sie aus, Jerry! Sie sind ja weiß wie eine Wand! Ist Ihnen nicht gut?«
    Ich hörte ihn nur halb. Ich starrte vor mich hin. In meinem Kopf schob sich ein Gedanke in den anderen.
    Ich sagte vor mich hin: »Was für einen Entschluß, was für einen Entschluß, was, was!«
    Ich griff mit den Händen in meine Haare.
    Ich sagte: »Ich fühle mich wohl, Mr. High, danke.«
    Wir hielten vor dem FBI-Haus.
    »Noch etwas für mich?«
    »Nein, Jerry.«
    Ich stieg in meinen Jaguar.
    ***
    Ich fuhr zum Gefängnis des 5. Reviers in Brooklyn und erfuhr, daß Tonio Danti im Augenblick zur Vernehmung bei Captain Warren wäre.
    Ich trat in Captain Warrens Büro.
    Er saß mit mehreren Beamten Danti gegenüber.
    Er schien nicht sehr erfreut, mich zu sehen.
    Ich nahm davon keine Notiz und blickte Danti an.
    »Haben Sie noch etwas gefunden?«
    »Nein«, sagte Captain Warren. »Was sollten wir auch noch finden? Es dreht sich nur um das Geständnis. Danti hat sich eine blödsinnige Geschichte ausgedacht und leugnet nach wie vor Stein und Bein. Aber ich möchte wissen, was da noch gefunden werden soll, Cotton. Sie erinnern mich ein bißchen an diesen Privatdetektiv, der mir gestern abend noch nachgesaust kam und mir anbot, bei den Nachforschungen mitzuhelfen. Was für Nachforschungen, frage ich.«
    »Danke für den Vergleich«, sagte ich.
    »Na ja«, meinte Warren.
    »Was soll diese blödsinnige Geschichte mit dem Mord aus Eifersucht, Danti? Wen decken Sie?«
    Danti lachte verzweifelt auf: »Wollen Sie behaupten, ich würde mich eines Eifersuchtsmordes für schuldig bekennen? Ich habe Wiely nicht erschossen.«
    »Was hat Ihnen Mantegna für den Mord an Wiely bezahlt? Oder sind Sie als Killer bei Mantegna fest angestellt?«
    Danti schrie: »Ich kenne keinen Mantegna. Ich habe es nicht getan! Ich habe es nicht getan! Ich bin unschuldig.«
    Er warf den Kopf auf die Platte von Warrens Schreibtisch und schluchzte.
    »Was erzählt er für eine blödsinnige Geschichte?« fragte ich Warren.
    Warren hob indigniert die Brauen, sagte aber schließlich: »Ich bin ein entgegenkommender Mensch und will Sie Ihnen vorlesen lassen. Los!«
    Der Protokollist nahm den Streifen aus der Stenografiermaschine und las vor:
    »Ich, Tonio Danti, geboren am usw… . erkläre zu den gestrigen Vorfällen folgendes: Als während des Stücks ,Murder in Jazz‘ der Schlagzeuger seinen Trommelwirbel begonnen hatte, fühlte ich plötzlich einen harten Gegenstand gegen mein Knie schlagen und zu Boden fallen. Ich bückte mich, um festzustellen, was geschehen war. Dieses Bücken hat einer der Zeugen als ein Zur seitelehnen

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