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KR137 - Ich stürzte den Senator

KR137 - Ich stürzte den Senator

Titel: KR137 - Ich stürzte den Senator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich stürzte den Senator
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kamen jetzt vorsichtig und schön auf Zehenspitzen, wie sich das für Einbrecher gehört, zwei Männer hereingeschlichen.
    Sieh an, dachte mein noch immer alkoholbenebeltes Gehirn. Jerry, es soll dir an den Kragen gehen. Und in meinem dusseligen Zustand gefiel mir das sogar. Beinahe hätte ich sogar angefangen, laut darüber zu lachen.
    Denn was ich Ihnen in der Schilderung eben, als ich zu Bett ging, verschwiegen hatte – weil es eigentlich auch gar nicht von Bedeutung gewesen wäre –, war, daß ich aus einem Spleen heraus meine Sachen fein säuberlich auf das zweite Bett gelegt hatte, das in meinem Zimmer steht. Oben den Rock, schön zusammengelegt, darunter die Hose, lang ausgebreitet, und mit einiger Phantasie konnte man aus dem Schattenspiel des Mondes aus dem Kissen einen Kopf erkennen.
    Also, die Kerle marschierten heimlich, still und leise aufs Bett zu. Und jetzt sah ich auch, daß einer der beiden ein schönes langes, im Mondlicht schimmerndes Messer in der Hand hatte.
    Das machte mich plötzlich klar. Messer hatte ich an diesem Tag so viele gesehen, daß ich davon restlos bedient war.
    Ich zog millimeterweise meine Beine an den Körper heran. Dabei wandte ich kein Auge von den beiden Eindringlingen. Jetzt standen sie unmittelbar vor dem Bett. Der erste holte aus, und mit zischendem Schwung fuhr das Messer durch den leeren Anzug in das Bett.
    Einen Augenblick lang waren die beiden so verdutzt, daß sie wohl überhaupt nichts kapierten. Dann fluchte einer unbeherrscht.
    »Verdammt, der Kerl hat uns angeführt!«
    »Erraten!« sagte ich. Und: »Guten Morgen, meine Herren!«
    Aber in diesem Augenblick saß ich dem mit dem Messer auch schon im Genick. Da ich im Hechtsprung aus dem Bett emporgeschossen war, flogen wir beide über das Bett hinweg und kippten auf der anderen Seite über den Teppich. Ich ließ meine Hände nicht von dem Hals des Burschen.
    Als ich wieder Boden unter den Füßen spürte, richtete ich mich auf, nahm einmal kurz Maß und schlug zu. Vor meinen Augen standen der tote Professor und die ermordete Frau. Das machte mir eine Laune an der Schlägerei, die den Burschen bestimmt nicht gut bekommen sollte.
    Der erste Kinnhaken ging in der Dunkelheit ein bißchen zu weit nach links. Der zweite Haken aber traf genau auf den Punkt. Und zwar mit einer solchen ’Wucht, daß der Empfänger mehrere Saltos rückwärts durch das Schlafzimmer schoß und mit dumpfem Knall gegen eine Mauer brauste.
    Aber meine Knöchel waren auch nicht gerade erfreut. Sie erinnerten mich sehr deutlich daran, daß sie nicht eigentlich einen Schmiedehammer darstellen sollen, sondern für zartere Zwecke gedacht sind. Während ich meine armen Fingerknochen massierte, erhielt ich plötzlich einen Stoß ins Kreuz, daß mir Hören und Sehen verging. Außerdem flog ich jetzt in einem nicht sehr eleganten Salto wieder übers Bett zurück.
    Über dem Schmerz in meinen Knöcheln hatte ich doch den zweiten meiner lieben Besucher vergessen. Na, man soll sich eben nicht betrinken, wenn man nächtlicherweise Besuch bekommt, der einem ans Leben will.
    Ich rappelte mich wieder auf und wollte vorsichtig über die Bettkante schielen, da zischte ein heißes Eisen durch die Luft. Na, das konnte ja gemütlich werden! Ich ohne jegliche Waffe vor einem fabelhaft ausgerüsteten und schießfreudigen Gangster. Ich muß schon sagen, das Schicksal erspart einem gemütlichen FBI-Mann aber auch gar nichts.
    Ich ließ mich wieder fallen. Ich lag jetzt genau vor dem anderen Bett. Als ich unter dem Bett hindurch die Lage peilte, entdeckte ich die Beine meines lieben Freundes, der mich eben mit blauen Bohnen hatte spicken wollen. Die Beine zogen mich mit einer magischen Gewalt an. Ich kroch leise unter dem Bett durch, bis ich etwa einen Meter von den-Beinen des Mannes entfernt war.
    So gut es unter dem Bett ging, zog ich meine Beine an, dann schoß ich mit einem Satz vor, griff mir die Fußgelenke des Mannes und sprang auf. Da ich beim Aufstehen die Fußgelenke des nächtlichen Besuchers mit in die Höhe nahm, konnte nicht ausbleiben, daß der Mann selbst dabei zu Boden ging.
    Sein Köpfchen donnerte ganz schön aufs Parkett. Ich ließ seine Fußgelenke nicht los, sondern drehte mich ein paarmal schnell im Kreis. Der Mann wedelte durch die Luft, bis ich ihn losließ. Da flog er wie eine Rakete durchs Zimmer. Dummerweise suchte er sich als Landeplatz gerade unseren Kleiderschrank aus. Mit enormem Donnern flog er mit dem Schädel gegen die massige

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