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KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

Titel: KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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klarer.
    »Oh«, stöhnte er, »oh, ich muß total betrunken gewesen sein. Wie konnte ich nur? Was soll ich machen, Jane? Sag mir doch, was ich tun soll?«
    »Geh ihnen nach«, flüsterte die Bardame, »aber schnell. Dadurch, daß der Mann dort sie hinauswarf, ist alles nur schlimmer geworden. Bring es in Ordnung, so schnell du kannst, sonst ist es zu spät.«
    »Ja, ich werde gehen. Gib mir noch ein Glas.«
    »Besser, du gehst sofort.«
    Er nickte, griff mit fahrigen Fingern nach seiner verrutschten Smokingfliege und stiefelte dem Ausgang zu. Als er an mir vorüberkam, sagte er böse: »Das nächstemal kümmern Sie sich nicht um anderer Leute Angelegenheiten.«
    Ich sah ihm sprachlos nach. Phil lachte: »Da hast du deinen Dank.«
    Ich sah den Geschäftsführer in meiner Nähe und winkte ihn heran. Er kam zögernd.
    »Können Sie mir das erklären?« fragte ich.
    »Bedaure, nein, Sir«, antwortete er und ging.
    Ich wandte mich an die Bardame. Sie sah es, drehte sich ostentativ um und beschäftigte sich mit ihren Flaschen. Die Musik begann wieder zu spielen. Die Paare gingen zur Tanzfläche zurück, und es sah ein wenig aus, als wichen sie von uns fort, als wären wir aussätzig.
    »Gehen wir an unseren Tisch«, forderte ich Phil auf. Wir taten es, und hier wartete die größte Überraschung auf uns. Der nette Tommy Farr war verschwunden. Keine Nachricht, keine Erklärung. Als wir den Kellner fragten, erfuhren wir nur, daß er seine Drinks bezahlt hätte.
    »Verstehst du das?« fragte ich Phil.
    »Nein«, sagte er, »wenigstens nicht die Zusammenhänge. Es sieht so aus, als hättest du mit deinem Eingreifen in ein Fettnäpfchen getreten. Welches Fett allerdings in dem Näpfchen ist, das weiß ich freilich auch nicht.«
    Ich seufzte: »Gib zu, daß dieses Hollywood kein Pflaster für unsereiner ist. Ich bin keine vierundzwanzig Stunden hier und begehe einen Fehltritt nach dem anderen. Ich brauche noch einen Whisky auf den Schreck.«
    Wir bestellten noch einiges. Dann, in einer Tanzpause, sah ich den geretteten Berry. Er stand in der Nähe der Bar und sah gar merkwürdig aus. Seine Unterlippe war geschwollen und geplatzt, und seine Nase schimmerte rot, als habe er das Blut eben erst gestillt und noch keine Zeit gehabt, sich zu waschen. Ich war ganz sicher, daß er diese Merkmale einer harten Auseinandersetzung noch nicht nach dem Geraufe an der Bar gezeigt hatte. Er mußte draußen noch etwas abgekriegt haben. Neben ihm standen zwei Männer in Hut und leichtem Sommermantel. Berry hob einen Arm und zeigte auf uns. Die beiden Männer schoben sich über die Tanzfläche und traten auf unseren Tisch zu. Ich flüsterte Phil zu: »Das sind die Freunde von meinen Freunden. Ich glaube, es setzt noch etwas.« Phil lächelte erfreut.
    Die beiden standen vor uns und musterten uns böse. Sie waren große, breitschultrige Kerle mit Gesichtern, die keineswegs nach Film aussahen. Ich hatte oft mit solchen Gesichtern zu tun gehabt.
    »’n Abend«, sagte er eine, der offenbar der Anführer war. »Hätte euch gern mal gesprochen.«
    »Zwei Stühle sind frei an diesem Tisch«, antwortete ich.
    »Draußen«, sagte er.
    »No«, antwortete ich, »aber vielleicht später gern, wenn ihr uns gesagt habt, was ihr wollt.«
    Er schob seinen Hut ins Genick, knöpfte seinen Mantel auf und setzte sich.
    »Warum hast du dich in die Prügelei zwischen Berry und meinen Freunden gemischt?« fragte er.
    »Weil deine Freunde zu zweit waren und Berry allein.«
    »Berry schwört Stein und Bein, daß er euch nicht kennt. Stimmt das?«
    Statt einer Antwort hätte ich ihm natürlich auch den Rest meines Whiskys ins Gesicht schütten können, aber einmal wäre es schade darum gewesen, und zum anderen wollte ich wissen, von welcher Sorte er war, und so antwortete ich brav weiter.
    »Es stimmt. Nicht einmal im Kino habe ich den guten Berry bisher gesehen, obwohl ich sicher annehme, daß er irgendwie damit zu tun hat.«
    »Warum also hast du dich dann eingemischt?«
    »Ich sagte es dir vorhin schon«, entgegnete ich geduldig. »Weil sie zwei gegen einen antraten. Ich kann das nicht leiden.«
    »Erzähle es deiner Großmutter«, knurrte er.
    »Hör zu«, sagte ich wütend. »Ich habe deine Fragen beantwortet, obwohl du nicht einmal deinen Namen gesagt hast, aber jetzt habe ich genug. Gehen wir also nach draußen. Wir sind zwei gegen zwei, und es kann eine ehrliche Sache geben.«
    Ich stand auf, und auch Phil knöpfte sich die Jacke zu. Unser Besucher musterte uns,

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