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KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst

Titel: KR156 - Ich entlarvte das Hollywood-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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meldete New York an.
    »Hallo!« meldete sich Mr. High mit fröhlicher Stimme, als die Verbindung zustande gekommen war. »Was machen Sie in Hollywood? Ich erhielt einen Anruf von der Zentrale Washington. Der Produktionschef der Filmgesellschaft hat sich beschwert und verlangt, daß der Auftrag zurückgenommen wird, weil Sie seine Filmerei als Tarnung für Ihre polizeilichen Aufgaben benutzen. Unternehmen Sie irgend etwas auf eigene Faust, Jerry? Ich nämlich kann mich nicht erinnern, Ihnen einen Auftrag gegeben zu haben.«
    Ich verschwendete eine halbe Minute Telefongebühren mit einer Fluchserie.
    »Ich habe zwei Burschen in einer Bar Anstand beigebracht, weil sie auf einen Mann einschlugen«, berichtete ich. »Sie gingen fort, und der Mann, dem ich geholfen hatte, lief jammernd hinterher und entschuldigte sich bei ihnen für meine Hilfe. Dann kehrte er mit zwei anderen zurück, und diese beiden bedeuteten uns, wir möchten unsere Nase zurückziehen, wenn wir sie nicht eingeschlagen bekommen wollten. Alle Leute meiden uns seitdem wie Aussätzige, und Mr. Springs beschuldigte mich heute, daß ich polizeiliche Untersuchungen gewissermaßen unter dem Deckmantel seiner Firma durchführe.«
    Der Chef schwieg einen Augenblick lang nachdenklich.
    »Hören Sie noch, Jerry?« fragte er dann. »Ich glaube, Sie werden die Filmerei aufgeben müssen. Washington ist der Ansicht, daß Sie unnötigen Ärger gemacht haben, und will natürlich nicht die Kosten für den halbfertigen Film zahlen. Springs soll ihn zu Ende drehen. Wir werden zwei andere Leute schicken.«
    Ich stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Mr. High faßte es falsch auf. »Tut es Ihnen leid, Jerry?«
    »Im Gegenteil, Chef, ganz im Gegenteil. Ich fürchte, ich habe zum Filmen die gleiche Anlage wie ein Ochse zum Seilspringen.«
    Der Chef lachte. »Fein, es war mir unangenehm, Sie immerhin in Schimpf und Schande zurückrufen zu müssen. Bleiben Sie noch zwei oder drei Tage in Hollywood, Jerry, und schauen Sie sich ein wenig um, ob Sie nicht herausbekommen können, aus welchen Gründen die Barszene solche Wellen geschlagen hat.«
    »In Ordnung, Chef, ich rufe Sie an, wenn ich etwas erfahre.« Ich hängte ein. Phil hatte am zweiten Hörer mitgehört und war informiert.
    »Ade, Flimmerkarriere«, lachte er. »Du hast mir meine große Chance verpatzt, Jerry.«
    »Tut mir leid, Phil, aber du hast gehört, was Mr. High sagte. Wollen wir uns bemühen?«
    »Wer weiß, ob überhaupt etwas dahinter ist. Vielleicht ist es nur unfein, sich in Hollywood zu prügeln. Wenn du dir die Filme ansiehst, die hier gedreht werden, kannst du dir vorstellen, daß sie ihren Schlägereibedarf auf der Leinwand decken.«
    »Das Gerede von Springs hörte sich anders an. Irgend etwas steckt dahinter. Ich werde es herausbekommen.«
    Phil gähnte. »Heute abend nicht mehr. Ich bin von der Warterei hundemüde. Essen wir eine Kleinigkeit, und gehen wir schlafen.«
    Ich war einverstanden. Mr. High hatte mir drei Tage gegeben, und ich wußte gut, daß man nichts übers Knie brechen konnte.
    ***
    Ich wurde davon wach, daß das Telefon auf meinem Nachttisch hartnäckig läutete. Verschlafen meldete ich mich. Die Zentrale des Hotels war an der Strippe.
    »Entschuldigen Sie, Mr. Cotton«, sagte der Portier, »aber Sie werden dringend von auswärts verlangt. Der Mann läßt sich nicht abweisen. Soll ich durchschalten?«
    »Natürlich«, antwortete ich, knipste die Nachttischlampe an und sah nach der Armbanduhr. Es war kurz vor drei Uhr.
    Es knackte in der Leitung, und eine Männerstimme sagte leise: »Hallo!«
    Ich nannte meinen Namen.
    »Hier ist Tommy Farr«, sagte der Mann am anderen Ende der Leitung. »Ich möchte Sie sprechen, Mr. Cotton.«
    »Jetzt, mitten in der Nacht?«
    »Es ist besser so.«
    »Hören sie, Farr«, sagte ich vorsichtig, »das hört sich nach einer Falle an, wie sie in euren blödsinnigen Filmen Vorkommen. Ich habe wenig Lust.«
    »Bitte, kommen Sie.«
    Ich überlegte. Riskieren muß man in unserem Beruf schon mal etwas.
    »Einverstanden«, sagte ich. »Wohin?«
    »Ich stehe mit meinem Wagen in der zweiten Querstraße links von Ihrem Hotel vor einer Telefonzelle. Ich würde zu Ihnen kommen, Cotton, aber ich wage es nicht.«
    »Gut, ich bin in zehn Minuten da. Warten Sie!«
    Ich jumpte aus dem Bett und ging in Phils Zimmer.
    »Farr hat angerufen«, erzählte ich, als ich ihn wach hatte. »Er will mir unbedingt sofort etwas erzählen. Ich glaube, es ist eine Falle. Mach dich

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