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KR159 - Ich kannte den Mörder

KR159 - Ich kannte den Mörder

Titel: KR159 - Ich kannte den Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich kannte den Mörder
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—- was haben Sie eigentlich mit diesem Mann zu tun?«
    »Ich bin seit elf Jahren mit ihm verheiratet«, sagte sie ganz leise. »Es wußte natürlich niemand, weil ich als Tänzerin nach der Meinung meiner Manager besser unverheiratet bleiben sollte, wenigstens für die Öffentlichkeit.«
    Donnerwetter! Mir blieb fast die Sprache weg, als ich das hörte.
    »Ich wußte nicht, was er für ein Mensch war, als wir heirateten«, fuhr Miß Brook, ohne mich dabei anzusehen, fort. »Wir schlossen die Ehe im Krieg, eine jener übereilten Trauungen, na, Sie kennen das sicher.«
    Ich nickte.
    Nach einem kurzen Blick fuhr Miß Brook fort:
    »Ich habe ihn seit Jahren bestürmt, diesen Lebenswandel zu ändern, aber es war vergeblich. Er trägt sich mit der Absicht, wieder eine Bande aufzubauen. Irgendwo sitzen noch ein paar seiner früheren Unterführer. Ich möchte nicht, daß dieses Morden wieder los geht. Verstehen Sie mich recht, ich liebe meinen Mann noch immer, auch wenn er seit einem Jahr nichts mehr von mir wissen will, aber elf Jahre gemeinsames Leben, das kann man ja nicht einfach auswischen. Das verstehen Sie doch, Mr. Cotton, nicht wahr?«
    Ich nickte und sagte leise:
    »Wer sollte das nicht verstehen. Sie tun mir leid. Wenn ich Ihnen in irgendeiner Form helfen könnte?«
    »Behalten Sie es für sich, daß ich mit Borton verheiratet bin.«
    Ich nickte und sagte leise:
    »Wer sollte das nicht verstehen. Sie tun mir leid. Wenn ich Ihnen in irgendeiner Form helfen könnte?«
    »Danke. Ich möchte nicht, daß wieder unschuldige Menschen bei den Überfällen dieser Gangsterbande ums Leben kommen, Mr. Cotton. Das ist der einzige Grund, warum ich meinen Mann verrate. Vor acht Jahren überfiel seine Bande eine Bank. Dabei kam zufällig ein Kind ums Leben. Es war grauenhaft, als ich es am nächsten Tag in den Zeitungen las. Und ich möchte nicht, daß so etwas noch einmal geschieht.«
    »Das verspreche ich Ihnen.«
    Miß Brook schwieg. Sie kippte sich einen großen Whisky ein, trank das Glas in einem Zug aus, setzte es mit einer unsäglich ' müden Handbewegung ab und sagte dann laut und fest, aber mit rauher Stimme:
    »Borton ist hier. Es ist —«
    Der Krach riß mich hoch. Miß Brook brach mitten im Satz ab und fiel langsam nach vorn. In ihrem Hinterkopf war der dunkle Fleck, wo die Kugel eingedrungen war.
    Ich hatte keine Zeit zum Nachdenken. Instinktiv warf ich mich hinter meinem Sessel in Deckung und riß meine Pistole heraus. Mit einem gutgezielten Schuß zertrümmerte ich die Deckenbeleuchtung und augenblicklich herrschte Finsternis im Zimmer.
    Vor dem Fenster hörte ich Schritte. Ich jagte eine Kugel ins Ungewisse, schoß aber wahrscheinlich in die Luft. Mit einem Satz war ich am Fenster. Erst jetzt merkte ich, daß es gar kein Fenster, sondern eine Balkontür war. Ich riß sie auf und warf mich nieder. Draußen blieb alles still. Dafür war das Haus auf einmal von fragenden Rufen erfüllt. Der Schuß hatte natürlich alle Leute aufgeweckt.
    Miß Brooks Zimmer lag nach hinten hinaus. Leider hatte ich nicht gewußt, daß in Höhe ’’der ersten Etage eine Veranda an der ganzen Rückseite des Gebäudes entlanglief, denn die Rückfront hatte ich noch nicht bei Tageslicht gesehen. Wir waren ja erst am Spätnachmittag auf der Insel angekommen.
    Als ich mich vorsichtig auf die Veranda hinausgeschoben hatte, war kein Mensch mehr zu sehen. Ich ging wütend zurück ins Zimmer. Phil kam mit seiner Taschenlampe hereingestürzt und rief:
    »Jerry!«
    »Ja, ja, schon gut«, erwiderte ich. »Mich hat’s nicht erwischt!«
    Phil knipste die Stehlampe und die kleine Tischlampe auf dem Rauchtisch an. In diesem Augenblick kamen auch schon die ersten aufgeschreckten Leute ins Zimmer gestürmt. Mr. Lewieson und Mr. Morris, beide in ihren Schlafanzügen, kamen fast gleichzeitig herein.
    »Mein Gott, Mr. Cotton«, rief Morris, »was ist denn nun schon wieder los?«
    »Seit Sie hier eingezogen sind, ist aber auch die Ruhe vorbei«, murrte Lewieson.
    Miß Horace erschien mit der Kosmetikerin. Sie schrien entsetzt auf, als sie die Tote erblickten. Während sich die beiden Männer damit beschäftigten, Miß Brooks auf ihr Bett zu legen, erschienen auch Miß Schuman, Mr. Hotcher und der Doktor. Da dröhnten irgendwo drei Schüsse.
    Phil und ich rissen unsere Pistolen heraus und stürmten hinaus in den Korridor. Aber das Haus lag wieder in tiefem Schweigen.
    »Verdammt noch mal!« fluchte ich unbeherrscht.
    »Hast du gehört, aus welcher

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