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KR159 - Ich kannte den Mörder

KR159 - Ich kannte den Mörder

Titel: KR159 - Ich kannte den Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich kannte den Mörder
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in einen der bequemen Sessel fallen ließ, die im Zimmer herumstanden. Der Mann war mit seinen Nerven am Ende, das war unschwer zu erkennen.
    ***
    Ich rannte in unser Zimmer und suchte aus den Waffen, die Mr. High uns mitgebracht hatte, eine Maschinenpistole heraus. Mit geübtem Griff nahm ich das Magazin ab, prüfte die Mechanik der Waffe gewohnheitsgemäß nach, setzte das Magazin wieder an, klemmte mir die Waffe unter den Arm und spazierte hinaus.
    Im Korridor starrten mich ein paar Leute ängstlich an, als sie mich mit meiner Waffe kommen sahen, aber ich ging wortlos an ihnen vorüber.
    Zuerst überzeugte ich mich davon, daß die Bodentür noch so verschlossen war, wie ich sie zurückgelassen hatte. Die Gummischlange war nicht zerrissen, es konnte also niemand diese Tür benutzt haben, seit ich den Gummi befestigt hatte.
    Bei der Haustür war es das gleiche. Auch durch diese Tür war niemand gegangen, seit ich mir die Kontrolle mit dem Gummi ausgedacht hatte.
    Ich schloß die Haustür auf und ging hinaus. Mit der Taschenlampe in der Hand rannte ich quer über den Rasen hinüber zu dem Häuschen der beiden Gärtner.
    Schon von weitem sah ich, daß im Obergeschoß des Häuschens ein Fenster erleuchtet war. Ich knipste sofort die Taschenlampe aus. Als ich dicht genug herangekommen war, hörte ich aus dem erleuchteten, offenstehenden Fenster die Stimmen der beiden Gärtner.
    »Mpchte wissen, was da drüben los ist«, krähte die Fistelstimme des Zwerges. »Die ballern da in der Gegend herum, als ob sie sich gegenseitig ausrotten wollten!«
    »Vielleicht haben sie endlich die beiden Bluthunde umgelegt«, brummte der Baß des Großen dazwischen.
    »Du Esel!« keifte der Kleine wieder. »Meist du, die lassen sich so einfach umlegen? Die sind doch nicht so blöd wie du!«
    Seine Meinung von uns schmeichelte mir ungeheuer. Ich wartete noch eine Weile, dann fing der Kleine wieder an:
    »Die größte Blödheit bestand darin, daß man die beiden Cops überhaupt auf die Insel holte! Es war heller Größenwahn! Die Schweine haben doch direkt 'ne Nase dafür, wo was nicht stimmt!«
    Ich strich mir unwillkürlich über die Nase. Solche Schmeicheleien hatte mein Riechorgan noch nie gehört.
    »Wenn der Boß uns nicht anfordert, dann kann es auch nicht schlimm da drüben sein«, meinte der Große gähnend.
    »Du Prachtausgabe eines verblödeten Idioten!« schimpfte der Zwerg wütend. »Es könnte ja auch sein, daß er gar nicht dazu kommt, uns anzufordern.«
    »Warum denn nicht?« fragte der Große.
    »Na, vielleicht haben ihn die Schweine umgelegt! Kann doch sein, he? Geknallt hat’s doch ’ne ganze Menge!«
    Der Riese brach in ein dröhnendes Gelächter aus.
    »Hohohohohoho!« brüllte er. »Das gibt’s ja gar nicht, daß der Boß umgelegt wird! Das ist ja ganz unmöglich!«
    Er gehörte offensichtlich zu der bornierten Sorte Zeitgenossen, die sich nicht vorstellen können, daß ihrem Anführer auch mal etwas Menschliches widerfahren könne.
    Weil außer dem Schimpf en doch nichts für mich Ersprießliches zu hören war, gab ich das Lauschen auf und rief:
    »He, ihr lausigen Gartenzwerge da oben!«
    Der Kleine war wie der Blitz am Fenster und l'ief:
    »Wer ist da unten?«
    Ich sprach in einem Flüsterton, in dem man meine Stimme bestimmt nicht erkennen konnte. Außerdem hielt ich mich im Dunkeln, so daß man mich auch nicht sehen konnte.
    »Wer ist denn da?« fragte der Kleine hartnäckig. »Bist du es, Tom?« - »Ne«, sagte ich der Wahrheit gemäß. »Ich bin der G.-man!«
    Da hat man’s wieder. Wenn man die Wahrheit sagt, wird man ausgelacht, und kein Mensch glaubt einem. Der Zwerg oben am Fenster jedenfalls glaubte mir nicht, sondern lachte und rief hinunter:
    »Ich glaub dir’s aufs Wort! Augenblick, Tom, wir sind gleich unten! Augenblick!«
    »Okay«, knurrte ich.
    Dann schlich ich mich leise vor die Haustür. In der linken Hand hielt ich die Taschenlampe, in der rechten die Maschinenpistole. Nach kurzer Zeit schon hörte ich die beiden Kerle die Treppe herunterpoltern. Dann war auch schon die Haustür auf, und meine lieben Freunde kamen heraus.
    Ich blendete mit dem Licht meiner Taschenlampe und rief:
    »Stick them up!«
    Vornehme Leute übersetzen diese nette Redensart mit »Hände hoch!« Wörtlich heißt es: Streck sie hoch (die Hände nämlich). Immerhin ist diese Redewendung in den Staaten so bekannt, daß meine beiden Freunde keine Erklärung dazu brauchten, sondern sofort und so schnell wie geölte Blitze ihre

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