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KR159 - Ich kannte den Mörder

KR159 - Ich kannte den Mörder

Titel: KR159 - Ich kannte den Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich kannte den Mörder
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Blockbuchstaben Ihre Namen darauf.«
    Ich riß Blätter aus meinem Notizbuch und verteilte sie.
    Der Filmschauspieler wehrte ab.
    »Nein!« schrie er. »Ich tue es nicht! Verdammt will ich sein, wenn ich es tue! Ist man denn hier nicht mehr sein eigener Herr? Hat denn nur noch die Polizei zu kommandieren?«
    Ich nahm meine ganze Geduld zusammen und sagte freundlich:
    »Es ist in Ihrem eigenen Interesse, Mr. Hotcher!«
    »Was wissen S’ie von meinem Interesse?« brüllte er. »Ich tue es nicht! Ich lasse mich von Ihnen nicht länger kommandieren wie ein Rekrut!«
    So leid es mir tat, aber ich durfte hier von Anfang an keinen Widerstand gegen meine Anordnungen aufkommen lassen, sonst war mein ganzer Plan zunichte. Ich ging zu Mr. Hotcher und ergriff sein Handgelenk. Während ich ihm den linken Arm mit einem Ruck auf den Rücken riß, drückte ich ihm einen Bleistift in die rechte Hand.
    »Schreiben Sie«, sagte ich hart.
    Hotcher stöhnte. Ich drehte ein klein bißchen weiter, da griff er endlich zu dem Stückchen Papier. Ich ließ seinen linken Arm los, und er schrieb.
    »Lassen Sie die Finger von Jerrys Pistole!« sagte Phil in diesem Augenblick. Und Mr. Stay zog erschrocken seine Hand zurück.
    »Ich wollte sie mir nur mal ansehen!« sagte er kläglich.
    »Das glaube ich«, grinste Phil.
    Ich sammelte die Zettel von den Leuten ein.
    »Mister Hotcher«, begann ich. »Geben Sie zu, daß ich in der Tasche Ihres Bademantels diese Pistole hier fand?«
    »Aber die Waffe —«
    »Ich habe Sie nur gefragt, ob ich diese Waffe in der Tasche Ihres Bademantels fand? Die Besitzfrage steht gar nicht zur Debatte!«
    Er kapierte immer noch nicht, sondern schrie:
    »Aber hören Sie doch! Die Waffe ist —«
    Ich unterbrach ihn scharf:
    »Halten Sie mich nicht auf! Beantworten Sie meine Fragen kurz und bündig! Habe ich diese Waffe, die hier auf dem Tisch liegt, in der Tasche Ihres Bademantels gefunden?«
    »Ja! Aber —«
    Ich schnitt ihm wieder das Wort ab und sagte:
    »Meine Herrschaften, ich stelle fest: Diese Pistole hier, ich lege den Zettel mit Mr. Hotchers Namen daneben, fand ich wenige Minuten nach der Ermordung von Miß Brook in der Tasche des Bademantels von Mr. Hotcher. Aus dieser Pistole ist ohne jeden Zweifel vor sehr kurzer Zeit ein Schuß abgefeuert worden.«
    Unter den Gästen erhob sich ein heftiges Murmeln. Die Damen starrten mit schreckgeweiteten Augen auf Mr. Hotcher. Der fuhr sich mit der Hand am Hemdkragen entlang und stammelte unverständliche Laute. Ich kümmerte mich nicht weiter um ihn und wandte mich zu unserem Gastgeber:
    »Mr. Morris, stimmt es, daß ich diese Pistole hier in der Schublade Ihres Nachtschränkchens fand?«
    »Ja«, sagte Morris nur.
    »Ich stelle fest: auch diese Pistole, meine Herrschaften, fand ich wenige Minuten nach dem Mord. Auch aus 'ihr ist vor ganz kurzer Zeit ein Schuß abgefeuert worden.«
    Wieder murmelten einige Leute miteinander, und die Damen teilten jetzt ihre Aufmerksamkeit zwischen Hotcher und Morris; aber ich gab ihnen noch einen Mann mehr, vor dem sie sich ein bißchen fürchten konnten.
    »Mister Stay?« fragte ich. »Habe ich recht, wenn ich sage, daß ich diese dritte Pistole hier, die mit dem längeren Lauf, in der mittleren Schublade Ihres Schreibtisches fand, ebenfalls wenige Minuten nach dem Mord?«
    Stay nickte freundlich:
    »Sie haben recht, Mister Cotton.«
    »Auch aus dieser Waffe ist vor kurzem ein Schuß abgegeben worden, meine Herrschaften«, sagte ich und legte die Zettel mit den Namen zu den Waffen. Es blieb eine Pistole übrig, für die ich keinen Namenszug hatte.
    »Phil, erkläre bitte, wo du diese Waffe gefunden hast«, bat ich meinen Freund.
    Ohne seine Maschinenpistole aus der Hand zu legen, sagte Phil:
    »Miß Schuman wurde im Zimmer von Miß Brook ohnmächtig, als sie die Leiche erblickte. Doktor Werking bat mich, seine Arzttasche aus seinem Zimmer zu holen. Ich ging und fand im Zimmer des Doktors auf dem Rauchtisch diese Pistole.«
    Ich schrieb auf einen Zettel den Namen des Doktors und legte- das Blatt neben die Waffe.
    »Selbstverständlich wurde auch aus dieser Waffe… ein Schuß vor ganz kurzer Zeit abgegeben«, sagte ich abschließend. »Wenn ich Ihnen, Ladies and Gentlemen, jetzt noch erkläre, daß drei Waffen davon vom Typ ›Smith & Wesson 38‹ und eine vom Typ ›Smith & Wesson 38 Spezial‹ ist, daß aber alle vier das gleiche Kaliber, nämlich neun Millimeter, haben, dann können Sie sich vorstellen, wie gut sich der wirkliche

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