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KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

Titel: KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Geben wieder an mir war, versorgte ich mich selbst mit einem Full House (Gruppe von drei gleichen und zwei gleichen Karten, z. B. drei Könige und zwei Damen) und stieg gewaltig daraufhin ein.
    Der Schnurrbart hielt sich prompt zurück, aber einer der anderen hatte ebenfalls nicht zu schlechte Karten und ging mit. Ich knöpfte ihm einhundertfünfzig Dollar ab, und er begann leise zu fluchen.
    So ging es den ganzen Abend. Immer wenn ich mischen und geben durfte, gewann ich, und ebenso war es bei dem Schnurrbartjungen. Die anderen vier blieben die Dollarspender und hatten höchstens in den Zwischenrunden eine Chance, sich gegenseitig das Leben schwer zu machen, denn wir hielten uns prompt zurück.
    Ich merkte bald, daß der Berufsspieler unruhig wurde. Natürlich fielen ihm meine ständigen Gewinne so gut auf wie mir die seinen. Er rutschte auf seinem Stuhl hin und her und warf mir mißtrauische Blicke zu, die ich vornehm übersah.
    Fast zwei Stunden nach Mitternacht hörten wir auf zu spielen.
    Zwei der armen Idioten an unserem Tisch schienen restlos ausgepowert zu sein. Sie mußten eine Menge Dollars verloren haben, denn ich hatte allein mein Kapital fast verdreifacht, und mein Kollege war noch rabiater gewesen.
    Ich stand mit ihnen auf. Es gab keinen Händedruck zum Abschied und auch keine Verabredung zu einem neuen Spiel. Man kannte seinen Mitspieler noch nicht einmal mit Namen.
    Wir verließen den Spielsaal durch die zurückrollende Schiebetür. In dem Tarnungsbüro saß immer noch der Mann am Schreibtisch, aber außerdem standen zwei Leute an der Tür, und in einem Sessel in der Ecke saß ein dicker, fast kahler Mann und kaute an einer Zigarre.
    Ich hatte das bestimmte Gefühl, daß diese Herren auf mich warteten. Die Hände in den Taschen auf meinen erschwindelten Dollars, schlenderte ich auf die Tür zu.
    Fünf Schritte vor mir gingen gesenkten Kopfes die beiden Männer, die wesentlich reicher die Räume betreten hatten, als sie sie verließen. Die Türsteher ließen sie passieren, aber als ich durch die Tür wollte, traten die beiden menschlichen Bulldoggen zur Mitte zusammen, sperrten mir den Ausgang und knurrten mich, bildlich gesprochen, mit Blicken an.
    Ich drehte mich um und fuhr den Mann am Schreibtisch an: »He, was soll das?«
    Ich hätte es nicht tun sollen, denn ich bekam einen schweren Schlag in den Nacken, der mich wie einen abgefeuerten Torpedo ins Zimmer schießen ließ, und ich landete mit dem Gesicht auf dem Perserteppich. Ich brachte mich sofort wieder in die Senkrechte und war entschlossen, einigen Leuten zu einer kostenlosen Schönheitsmaske zu verhelfen, aber im Augenblick bot sich mir keine Gelegenheit zur freien Betätigung, denn sowohl der Mann am Schreibtisch wie auch einer der Bullen an der Tür hatten ihre Kanonen gezogen und hielten die Läufe auf mich gerichtet.
    Ich rieb mir meinen Nacken, der von dem heimtückischen Hieb schmerzte.
    »Sie sollten einen Kursus mitmachen: ›Wie behandele ich meinen Kunden richtig! ‹ Sie behandeln Ihre Kunden nämlich falsch.«
    »Du hast an die tausend Dollar gewonnen«, sagte der Dicke aus einem Sessel heraus und ohne die verknautschte Zigarre aus dem Munde zu nehmen.
    Er hatte eine ungewöhnlich heisere Stimme, als litte er an einem chronischen Kehlkopfkatarrh, »Merke dir, hier gewinnt nur der, bei dem ich es will.«
    Es wäre nun naheliegend gewesen, jetzt zu sagen, daß ich im Aufträge von Slay bei ihm ein Probestückchen geliefert hätte, aber mir hat es immer widerstrebt, unnötige Hilfe anzurufen, und ich tat in diesem Falle, wie sich später herausstellte, gut daran, mich nicht auf Slay und auf das gesamte ›Lucky Inn‹-Unternehmen zu berufen.
    »Nimm ihm die Scheine ab!« befahl der Dicke seinem Schläger, der mir schon das Ding in den Nacken versetzt hatte.
    Der Junge setzte sich wie ein wandelnder Kleiderschrank in Bewegung und steuerte mich an. Als er nahe genug heran war, holte er aus und haute mir eine rein.
    Ich nahm dem Schlag durch ein Zurückzucken des Kopfes im richtigen Augenblick die volle Wirkung, aber ich tat, als hätte ich ihn mit ganzem Orchester kassiert und spielte ihnen die hübsche Szene eines völlig groggy geschlagenen Mannes vor. Ich taumelte rückwärts bis zur Wand, legte mich dort auf die Erde und stöhnte.
    Der Bulle freute sich über seinen gelungenen Hieb und konnte vor Kraft und Stolz kaum mehr gehen. Er kam mir langsam nach und beugte sich über mich, um mir das Geld aus den Taschen zu nehmen.
    Das war

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