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KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

Titel: KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Anklage zu erheben.
    Der Mann vorne hatte das Tor auf. Der Wagen fuhr an.
    Ich ließ ihn an mir vorbeigleiten, drehte mich um meine Achse, so daß ich hinter ihn kam und lief die wenigen Schritte hinterher.
    Ich rechnete, daß der Lastwagen bis hinter das Tor fahren und dort stoppen würde. Der zweite Mann würde das Tor schließen, und bei der Gelegenheit würde ich mir erlauben, ihm eins über den Schädel zu ziehen. Der Fahrer selbst bot dann keine erheblichen Schwierigkeiten mehr.
    Der Wagen rollte langsam, und ich hielt mich hinter ihm. Gleich mußten wir das Tor passieren. Ich nahm die Waffe fester in die Hand.
    In diesem Augenblick hörte ich die Stimme des Fahrers:
    »Na, komm schon. Das Tor kann offen bleiben.«
    Meine Rechnung zerrann.
    Dann eben anders. Ich packte die Rückwand, um mich auf die Ladefläche zu schwingen. Die Plane hing über und verhinderte einen festen Griff. Vorne am Wagen klappte eine Tür. Der zweite Mann war in das langsam rollende Fahrzeug zugestiegen.
    Der Wagen fuhr schneller. Wir passierten das Tor. Vorne wurde der zweite Gang eingelegt. Schon mußte ich laufen.
    Der Smith & Wessen in der Hand hinderte mich. Ich feuerte sie zur Seite irgendwo ins Gebüsch.
    Wieder schaltete der Mann am Steuer. Ich bekam eine Ladung Auspuffgase ins Gesicht und schnappte nach Luft, und immer noch hatte ich die Rückwand nicht so gepackt, daß ich mich hochziehen konnte.
    Ich ließ einen Augenblick los, rannte aus Leibeskräften, faßte unter der Plane durch und bekam die Wand zu fassen.
    Jetzt, noch einmal laufen, was ich nur konnte, dann einen Sprung und ich würde es schaffen.
    Irgend etwas kam mir in die Quere, als ich abspringen wollte. Ich trat fehl, mein Fuß knickte um, ein stechender Schmerz schoß in meinen Bauch hoch. Der Sprung gelang nicht. Ich zerstieß mir das Gesicht an der Ladewand, rutschte, blieb aber auf den Beinen. Ich wollte nicht loslassen. Ich hielt eisern fest, aber jetzt schleifte mich der Wagen, der inzwischen seine dreißig Meilen fahren mochte, durch den Straßenstaub. Ich fühlte, wie der Schotter und Split mir die Hosen und die Haut von den Beinen fetzte, und der Wagen wurde immer schneller.
    Ich mußte loslassen. Ich klatsche flach auf den Bauch, knallte mit dem Gesicht auf das Pflaster und blieb lang ausgestreckt liegen. Ich hob den Kopf.
    Höhnisch grinsten mich schon aus weiter Entfernung die roten Schlußlichter an, wurden immer kleiner und verschwanden. Wenn ich den Revolver nicht fortgeworfen hätte, hätte ich vielleicht eine Möglichkeit gehabt, ihnen die Reifen zu zerpusten, aber ich weiß nicht, ob ich in dem Zustand war, einen guten Schuß hinzubekommen. Und dann waren auch die Schlußlichter verschwunden.
    Ich sammelte mein Gebein und rappelte mich hoch. Der Fuß schmerzte höllisch, und außerdem befand ich mich auf einer Landstraße, die rechts und links häuserlos war. Zur Albany Road zurückzuhinken, schien mir nicht ratsam, also humpelte ich vorwärts.
    Ich lief fünfzehn Minuten, bis ich in eine bebaute Gegend kam. Es war ein Siedlungsviertel, und ich hielt lange vergeblich Ausschau nach einen Cop. Dann endlich entdeckte ich einen, der sofort nach seiner Hüfte griff, als er meiner ansichtig wurde.
    Kein Wunder, denn ich sah nicht salonfähig aus, zerfetzt, über und über mit Straßenstaub gepudert und aus vielen Kratzern blutend.
    »Lassen Sie stecken«, sagte ich. »FBI. Besorgen Sie mir lieber ein Telefon.«
    »Die Wache ist gleich um die Ecke«, stotterte er und geleitete mich hin.
    Ich ließ mir eine Verbindung mit dem Hauptquartier geben und fragte nach Phil. Er war noch nicht vom Einsatz in der ›Rose Bar‹ zurück, und also sprach ich mit Mister High.
    »Sie haben Bertie Srontier getötet, Chef«, erklärte ich ihm bitter. »Sie transportieren ihn zur Zeit mit einem Wagen ab, einem Bentley-Laster mit Planenverdeck. Zwei Mann sitzen im Führerhaus. Ich wollte die Karre stellen, aber ich hatte Pech und fiel hinten herunter. Lassen Sie Alarm geben und ziehen Sie Sperren auf, damit wir den Wagen bekommen.«
    »Haben die Burschen gemerkt, daß Sie sie stellen wollten?« fragte Mr. High.
    »Ich glaube nicht.«
    »Und wie lange ist es her, daß Bertie abtransportiert wurde?«
    »Gut zwanzig Minuten, vielleicht sogar fünfundzwanzig.«
    Es trat eine kleine Pause ein, dann sagte Mr. High:
    »Jerry, ich fürchte, es hat keinen Zweck mehr, wenn wir nach dem Wagen fahnden. Sie werden Bertie längst irgendwo abgeladen haben, und wenn wir den leeren

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