Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kräfte der Comyn - 12

Kräfte der Comyn - 12

Titel: Kräfte der Comyn - 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
sie zum Regnen. Hoffen wir das Beste.”
„Wenn ihr Flugzeuge hättet…” sagte Larry.
„Wozu?”
„Auf Terra können sie Regen machen”, sagte Larry, der sich langsam an die halbgelernten Lektionen seiner Schulzeit erinnerte. „Sie behandeln die Wolken mit Chemikalien… Kristallen … Silberjodid”, er benutzte das terranische Wort, da ihm das darkovanische nicht einfiel, „selbst Trockeneis genügt. Ich weiß nicht, wie es funktioniert, aber es bringt die Wolken dazu, sich auszuregnen…”
„Wie kann Eis denn trocken sein?” wollte Kennard in fast unhöflichem Tonfall wissen. „Klingt unsinnig. Als würde man von trockenem Wasser oder einem lebenden Toten reden.”
„Es ist kein echtes Eis”, verbesserte Larry sich. „Es ist ein Gas - gefrorenes Gas. Kohlendioxid - das Gas, das du ausatmest. Es kristallisiert zu etwas wie Schnee, aber es ist viel kälter als Eis oder Schnee - und es brennt, wenn man es berührt.”
„Du machst keine Witze?”
„Ich hoffe nicht”, sagte Valdir unvermittelt hinter ihnen. „Kennard, was hat Larry gerade zu dir gesagt? Ich habe es aufgeschnappt, aber ich kann ihn nicht lesen…”
Wieder mit diesem seltsam kribbelnden Gefühl erkannte Larry, daß der darkovanische Lord außer Hörweite gewesen war. Valdir sah mit fast stechender Eindringlichkeit auf ihn herab. Er sagte: „Regen machen? Das hört sich an, als besäßen die Terraner eine größere Magie als unsere. Erzähl mir von diesem Regenmachen, Larry.”
Larry wiederholte alles, was er Kennard erzählt hatte, und der ältere Mann stand nachdenklich und mit finsterer Miene dabei. Ohne ein Wort waren Lorill Hastur und die Frau zu ihnen getreten und hörten ebenfalls zu.
Lorill Hastur sagte: „Was ist daran, Valdir? Sie kennen die atomare Struktur. Ist es praktikabel?”
Die Männer, die auf der Wiese geschlafen hatten, suchten ihre Werkzeuge zusammen, bildeten Gruppen und holten die Befehle für die Tagesarbeit ab. Larry sah zum Waldrand. Wie grün er aussah. Und doch erhob sich darüber die Rauchsäule und das allgegenwärtige Brüllen des Feuers. Auch Valdir drehte sich um und sah zu der Wolke, die über dem brennenden Wald hing.
Dann sagte er: „Feuer gibt dasselbe Gas ab wie das Atmen. Dort muß eine gewaltige Menge Kohlendioxid in die Luft entweichen.”
„Wir können es in die Kälte des äußeren Himmels bewegen”, sagte Lorill Hastur. „Das wäre kein Problem. Und von dort fällt es auf die Wolken…”
„Wir dürfen keine Zeit verlieren”, sagte die Frau. Ihre Augen waren geschlossen, ihre Stimme klang weit entfernt, als sie hinzufügte: „Ein Feuersturm ist an der gegenüberliegenden Seite des Waldes ausgebrochen, und die Feuerwalze rast auf die dortigen Dörfer zu. Die Feuerschneisen können sie niemals aufhalten. Regen ist die einzige Hoffnung. In diesen Wolken ist genügend Feuchtigkeit, das Feuer zu löschen - wenn wir sie nur aus ihnen herausbringen könnten.”
„Wir können es versuchen”, sagte Valdir. Die drei verfielen wieder in ihr eindringliches Schweigen, die Luft zwischen ihnen selbst schien unter dem Ansturm der freigesetzten Kräfte zu flimmern.
Larry sah zu Kennard. „Weißt du, was sie vorhaben? Wie können sie…?”
„Sie können das Gas über die Wolken teleportieren”, sagte Kennard. „Wenn die Kälte dort es einfrieren kann…”
Larry hatte sich mittlerweile ein wenig an diese seltsamen Kräfte gewöhnt. Wenn Telepathie möglich war, war es zur Teleportation nur ein kleiner Schritt…
„Wenn sie teleportieren können, warum teleportieren sie dann nicht einfach genügend Wasser aus einem Fluß herbei, um das Feuer zu löschen?”
„Zuviel Gewicht”, sagte Kennard ernst. „Selbst die Wolken
- sie haben nicht die Wolken selbst bewegt, nur genügend Luft, um einen Wind zu erschaffen, der sie hierher weht.’
Er verstummte, den Blick auf seinen Vater gerichtet, und als Larry sprechen wollte, brachte er ihn mit einer ungeduldigen Geste zum Schweigen.
Schweigen senkte sich über die Wiese im Licht der Dämmerung; abgesehen vom fernen Donnern des Feuers war kein Laut zu hören. Der bewölkte Himmel schien dunkler zu werden, finster und furchteinflößend. Larry betrachtete eine Gruppe von Männern, die sich der Feuerschneise näherten; er und Kennard hätten dabei sein sollen. Und sie standen hier und betrachteten drei Telepathen…
Unvermittelt erklang ein gewaltiges RRRUMMMM vom fernen Feuer; Larry wirbelte herum und sah eine gewaltige Säule aus Rauch und Flammen

Weitere Kostenlose Bücher