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Kräuterkunde

Kräuterkunde

Titel: Kräuterkunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf-Dieter Storl
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der
Bibernelle
(
Pimpinel la saxifraga
), des echten
Alants
sowie das Kraut des
Lungenkrauts
.
    Mit jedem Atemzug nehmen wir nicht nur Lebenskraft (Od, Prana) auf, sondern auch die unsichtbaren spirituellen Energien, die unsere Umwelt durchfluten. Inspirationen werden uns beim Atmen ebenso zuteil wie negative Gedanken- und Gefühlsschwingungen, die eine Atmosphäre geistig verseuchen. Das lateinische Wort
inspiratio
bedeutet schließlich beides, Einatmung und Eingebung.
    Ist die Luft seelisch unrein, fällt es sensiblen Menschen oft ebensoschwer, frei zu atmen, als wäre sie voll Rauch oder Staub. Unwillkürlich müssen sie husten, schnauben oder schniefen. Hält eine solche Situation länger an, kann es zu klassischen psychosomatisch respiratorischen Leiden kommen, zu Heuschnupfen, Emphysemen oder Asthma.
    Für den Heuschnupfen, einen Dauerschnupfen mit Niesreiz, wird allgemein der Pollenflug verantwortlich gemacht. Aber er hat auch eine starke seelische Komponente. Viele Heuschnupfenallergiker berichten, daß sie weniger anfällig sind, wenn es ihnen gutgeht, wenn sie sich beispielsweise verlieben oder von einem reichen Onkel Geld geerbt haben. Lindernd wirkt für viele der Leidenden ein heißer
Holunderblütentee
. Wirksam ist auch der Aufguß des ephedrinhaltigen
Meerträubels
(
Ephedra vulgaris
) oder des
Augentrosts
(
Euphrasia officinalis
). Auch eine
Hanf
tinktur, eine
Hanf
inhalation oder ein
Hanf
tee wird gelegentlich angewendet, um die mit der Allergie verbundenen seelischen Knoten zu lockern.
    Lungenemphyseme, die nicht unmittelbar von der Luft verschmutzung (Staublunge) herrühren, sind oft psychogen. Der Leidende bekommt keine Luft, die Atmosphäre seines sozialen Umfeldes droht ihn zu ersticken. Auch hier hilft das Meerträubelkraut. Es läßt leichter atmen und er hellt dank seiner amphetaminartigen Wirkung die Stimmung.
    Beim Asthmatiker hingegen scheint es, als traue er sich nicht auszuatmen. In der repressiv-autoritären Atmosphäre, in der er lebt, empfindet er unbewußt, daß jedes Aushauchen seine Mitmenschen stört. Das Leiden läßt sich schwer vertreiben, da es durch die familiäre oder berufliche Situation mitbedingt ist. Lindernd wirkt neben dem bewährten Ephedra-Tee allenfalls das Einatmen von ätherischen Ölen wie Thymian, Eukalyptus oder Ysop. Am besten hilft wohl die altmodische »Asthmazigarette«, die ihre Wirkung vor allem dem Bilsenkraut oder dem Stechapfel verdankt. In den USA waren diese Zigaretten rezeptfrei in Drogerien und Apotheken erhältlich, bis die Behörden schließlich darauf kamen, daß Hippies diese Glimmstengel zu »Reisezwecken« mißbrauchten.









Erbrechen und Durchfall
    Die Speiseröhre und der Magen sind die nächsten Eingangspforten, durch die Krankheitserreger oder Giftstoffe in die Festung des Körpers eindringen können. Nase und Geschmacksknospen alarmieren das autonome Nervensystem, wenn ein fauliger, stinkender, bitterer oder ungewohnt scharfer Geschmack das in den Mund Genommene verdächtig erscheinen läßt. Hat man schon geschluckt, wird automatisch der Brechreflex aktiviert, und der unbekömmliche Brocken fliegt im hohen Bogen wieder hinaus. Aber auch wenn er nicht sofort erbrochen wird, erwartet den eingeschleusten Krankheitserreger ein Säurebad (pH Wert 3), das nur die wenigsten von ihnen überleben.
    Selbstverständlich hat der Brechreflex, wie alle autonomen Funktionen des vegetativen Nervensystems, eine starke seelische Komponente. Es sind nicht nur vergammelte Speisen, zuviel Alkohol oder der Gestank von Verwesung und Kot, was Menschen »zum Kotzen« finden. Oft ist es auch das, was man sonst noch so schlucken mußte: Enttäuschung, Erniedrigung, Frust, Lügen. Auch das ist unbekömmlich und krankmachend.
    Dieser Reflex spielte und spielt in der Heilkunde aller Kulturen eine Rolle. Neben abführenden und schweißtreibenden Mitteln nahmen die indianischen Medizinmänner oft auch Brechmittel (Emetika), um sich vor einer Heilseance oder vor der Begegnung mit den Geistwesen zu reinigen. Auch den Kranken wurden Brech- und Purgiermittel gegeben, um die Krankheit, sei es in Form eines bösen Geistes oder einer magischen Introjektion, hinauszubefördern. Die ägyptischen und griechischen Heilpriester gaben ihren Patienten ebenfalls Brechmittel und Abführmittel, ließen sie fasten und beräucherten sie, damit sie gereinigt in den Tempelschlaf geleitet werden konnten.

    Bei den galenischen Ärzten des Mittelalters stand das Purgieren, das

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