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Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Titel: Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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als wollte sie ihre nächsten Worte besser abwägen, und als sie dann sprach, lag ihr ein kleines Grinsen auf dem entzückenden Mund.  
    Aber ihre Worte, kaum waren sie ausgesprochen, widerlegten jede unschuldige Vorstellung gründlich. „Papa bat mich nach Euren Bedürfnissen zu sehen. Wenn Euer Bedürfnis so drängend ist wie gestrige Nacht, werde ich eine Frau zu Euch schicken lassen.“  
    Dirick spürte, wie ihm das Gesicht heiß anlief, als er die Zähne zusammenbiss, in dem Versuch seine Würde zu bewahren. Die rechten Worte wollten ihm nicht einfallen und bevor er seine sieben Sinne wieder beieinander hatte, fasste die kleine Hexe dies als eine abschlägige Antwort auf und entschwand rasch in den dunklen Gang draußen.  
    Er konnte ihr nur noch hinterherstarren und versuchen zu ergründen, ob er sie lieber erwürgen oder abküssen wollte.

KAPITEL VIER  
     
    Maris kleidete sich am nächsten Morgen ohne die Hilfe von Verna an. Sie war früher als gewöhnlich erwacht und entdeckte rasch, dass ihr zu viele Gedanken durch den Kopf schwirrten, als dass sie noch weiterschlafen könnte. Also stand sie auf. Es war ein kalter Morgen und die Sonne hatte noch nicht einmal ein bisschen über den Tellerrand der Erde geschaut, um diese zu erwärmen.  
    Die Steinstufen hinab lief sie rasch durch die große Halle, wo in einer Ecke ein kleiner Haufen von Soldaten tief und fest schlief. Sie hatten es ganz offensichtlich nicht mehr bis zum Zimmer mit den Schlafstätten geschafft, wo sie gestern Nacht einen sprachlosen Sir Dirick stehen gelassen hatte.  
    Ein amüsiertes Lächeln machte, dass ihr die Mundwinkel bei der Erinnerung an sein schockiertes Gesicht zuckten, und derart darin vertieft, wie sie war, tat Maris einen kleinen Fehltritt und trat der Katze auf den Schwanz. Die getigerte Katze stieß ein laut protestierendes Maunzen aus (die beschwipsten Männer rührten sich nicht) und das Tier schlich sich empört durch das am Boden verstreute Stroh davon.  
    Sie schnalzte leise mit der Zunge, eher zu sich selbst als zu der beleidigten Katze, weil sie befürchtete, dass die Reaktion der Katze nur ein Vorgeschmack von dem sein würde, was ihr Vater sagen würde, wenn er von ihrem wenig damenhaften Betragen gegenüber Sir Dirick hörte. Sie konnte nicht umhin wieder einmal zu dem gemeinschaftlichen Schlafplatz zu schauen, wo er sehr wahrscheinlich lag, alle Glieder weit von sich gestreckt.  
    Einen kurzen Moment lang stellte sie sich sein dichtes, dunkles Haar vor, zerzaust und lockig, wo er sein müdes Haupt zur Ruhe gebettet hatte, sein angenehm anzuschauendes Gesicht im Schlaf restlos entspannt. Vielleicht hatte er einen Arm ausgestreckt, weg von dem Körper unter den Decken ... oder ein Bein lag auf der Wolldecke, während der Rest von ihm wohlig schlummerte. Seine beunruhigend graublauen Augen wären da geschlossen – diese Augen, die sie so intensiv betrachtet hatten, dass ihr das Herz im Brustkorb wild herumsprang. Aber wenn sie gerade nicht auf ihr ruhten, hatte sie festgestellt, dass sie dann von einem weichen, wolkenähnlichem Grau waren, gesprenkelt mit Blau. Die Farbe von der Bucht bei Langumont an einem Wintertag und umsäumt von den längsten, dunkelsten Wimpern, die sie je an einem Mann gesehen oder bemerkt hatte.  
    Maris schreckte auf und bemerkte verwirrt, dass sie mitten in der Halle stehen geblieben war, dort stand und in Richtung der Schlafstätten starrte, als ihr all diese Gedanken durch den Kopf tanzten. Obschon niemand da war, dem ihr Verhalten hätte auffallen können, drehte sie sich entschlossen weg. Es war nichts dabei, sich einer kleinen Schwärmerei für den zukünftigen Bräutigam hinzugeben, aber sie hatte sich so lange gegen die Ehe gesträubt, dass es ihr merkwürdig erschien, jetzt voller Vorfreude zu sein. Vorfreude darauf, alle Einzelheiten eines männlichen Körpers kennenzulernen. Maris raffte ihre schwere Wolltunika zusammen und drapierte die Röcke über ihrem Arm, als sie über eine umgedrehte Bank stieg.  
    Die Küche war bis auf Bit, die Tochter des Kochs, einsam und verlassen. Sie schlief in der Ecke auf ein paar leeren Mehlsäcken. Ein großes, blaues Auge öffnete sich, als Maris näherkam und ein Gähnen machte das rundliche, schmutzige Gesicht nochmal so breit.  
    „Mylady!“, rief sie überrascht aus und sprang auf.  
    „Geh wieder zu Bett, Bit“, befahl Maris ihr. „Es ist noch lange nicht Zeit für die Frühmette und außer mir und der Katze schlafen alle

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