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Kraft des Bösen

Kraft des Bösen

Titel: Kraft des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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zu ihr herum, di e schwarze n Fanal e seine r Auge n blinzelte n langsam . »Von jetz t a n gib t e s nu r noc h un s beide , Mädchen.«
    Harod s Lippe n zu c kten , un d Shayl a konnt e di e kleine n Z ä h n e sehen . Si e sahe n seh r wei ß un d spit z aus . »Ic h fürchte , Mr. Borde n wir d mi t überhaup t niemande m meh r Film e produzi e ren. « Haro d wandt e de n Blic k wiede r de m Bildschir m zu.
    »Will i is t tot« , sagt e e r leise.

3. Kapitel
     
    Charleston: Samstag, 13. Dezember 1980
     
    Ic h erwacht e durc h da s hell e Sonnenlich t zwische n den Zweigen. Es war einer dieser kristallklaren, warmen Wintert a ge, die es so ungemein weniger deprimierend machen, im S ü de n z u leben , al s eine n Yankeewinte r besten f all s z u überleben. Ic h konnt e da s Grü n vo n Fächerpalme n übe r de n rote n Dächern sehen . Ic h lie ß Mr . Thorn e da s Fenste r eine n Spal t öffnen , als e r mei n Frühstückstablet t hereinbrachte . Bei m Kaffeetrinken konnt e ic h Kinde r i m Garte n spiele n hören . Frühe r hät t e Mr. Thorne auch die Morgenzeitung auf diesem Tablett gebracht, abe r ic h hatt e scho n lang e eingesehen , da ß e s hieße , de n Mo r ge n z u entweihen , wen n ma n vo n de n Narreteie n un d Skan d a le n de r Wel t las . I n Wahrhei t interessierte n mic h di e Ange l e genheite n de r M ensche n imme r weniger . Ic h ka m sei t zwölf Jahre n ohn e Zeitung , Telefo n ode r Fernsehe r au s un d hatte keinen Schaden genommen, es sei denn, man wollte eine z u nehmende Isolierung als Schaden bezeichnen. Ich lächelte, als ic h a n Willi s Enttäuschun g zurückdacht e , wei l e r sein e Video cassette n nich t abspiele n konnte . E r wa r solc h ei n Kind.
    »E s is t Samstag , ode r nicht , Mr . Thorne? « Al s e r nickte, winkt e ich , dami t da s Tablet t abgeräum t wurde . »Heut e gehen wir aus«, sagte ich. »Ein Spaziergang. Vielleicht ein Ausflug zu m Fort . Dan n Dinne r i m Henry’ s un d wiede r nac h Hause . Ich muß Vorkehrungen treffen.«
    Mr . Thorn e zögert e un d stolpert e fast , al s e r da s Zimmer verließ . Ic h macht e gerad e de n Mantelgürte l z u un d hiel t inne. E s paßt e nich t z u Mr . Thorne , da ß e r ein e link i sch e Bewegung machte. Mir wurde klar, daß auch er alterte. Er rückte Teller un d Schüssel n wiede r zurecht , nickt e mi t de m Kop f un d e n t fernt e sic h i n di e Küche.
    Ic h wollt e mic h a n s o eine m wunderschöne n Morge n nicht vo n Gedanke n an s Altwerde n ablenke n lasse n . Ic h fühlt e mich vo n frische r Energi e un d Entschlossenhei t erfüllt . Da s Wiede r sehe n gester n aben d wa r nich t gu t verlaufen . Abe r auc h nicht s o schlimm , wi e e s hätt e sei n können . Ic h wa r ehrlic h z u Willi un d Nin a gewesen , al s ic h gesag t hatte , da ß ic h da s › Spiel ‹ a u f gebe n wollte . I n de n vo r un s liegende n Woche n un d Monaten würde n si e zumindes t Nin a übe r di e mögliche n Folge n de s sen nachzudenken beginnen, aber zu dem Zeitpunkt, wo sie beschlosse n z u handeln , allei n ode r gemeinsam , wollt e ich scho n längs t f or t sein . Ic h verfügt e bereit s übe r neu e (un d alte) Identitäten, die in Florida, Michigan, London, Südfrankreich un d soga r i n Ne u - Delh i au f mic h warteten . Michiga n ka m m o menta n nich t i n Frage . Ic h wa r nich t meh r a n da s streng e Klima gewöhnt . Ne u - Delh i wa r fü r Fremd e nich t meh r de r angen e h m e Aufenthaltsor t wi e be i meine m letzte n Besuc h dor t kur z vor de m Krieg.
    I n eine m hatt e Nin a rech t gehab t eine Rückkehr nach E u rop a wär e gu t fü r mich . Ic h sehnt e mic h bereit s nac h de m g o l dene n Lich t un d de m herzliche n sa v oi r vivr e de r Dörfe r i n der Näh e meine s alte n Sommerhause s be i Toulon.
    Drauße n wa r di e Luf t erfrischend . Ic h tru g ei n einfache s b e druckte s Klei d un d meine n Frühlingsmantel . Di e Anzeichen vo n Arthriti s i n meine m rechte n Fu ß hatte n mi r z u schaffen gemacht , a l s ic h di e Trepp e herunterkam , abe r ic h benützt e den alte n Gehstoc k meine s Vater s al s Krücke . Ei n junge r Neg e r diene r hatt e ih n Vate r i n jene m Somme r geschnitzt , al s wi r von Greenvill e nac h Charlesto n gezoge n waren . Ic h lächelte , als wi r i n di e mild e Luf t d e s Innenhofe s hinaustraten.
    Mrs . Hodge s ka m au s ihre r Tü r in s Licht . Ihr e Enkelkinder und deren Freunde spielten um den trockenen Springbrunnen herum . Sei t

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