Kraft des Bösen
geduldig . »Ic h flo g von Pari s au s z u ihm , al s e r sei n Exi l gerad e begonne n hatte . Ein Freun d hatt e mi r gesag t ic h könnt e de n Ima m gan z amüsant finden.«
»Amüsant? « sagt e Colben . »Diese n fanatische n kleinen Scheißer?«
Barent runzelte ob Corbens Ausdrucksweise verhalten die
Stirn. Er mochte unflätige Ausdr ü cke nicht. Er hatte das Wort ›Flittchen ‹ Anfan g de r Woch e gegenübe r Ton y Haro d nu r g e brauch t wei l e s ih m notwendi g erschien , mi t eine m vulgären Ausdruc k eine m vulgäre n Man n etwa s klarzumachen . Charles Colbe n wa r ebenfall s ei n vulgäre r Mann . »E s wa r amüsan t «, sagt e Barent , de m e s scho n lei d tat , da ß e r da s Them a übe r haup t angeschnitte n hatte . »Wi r habe n fünfzeh n Minute n mit de m religiöse n Oberhaup t gesproche n mi t eine m Dolme t scher, obwohl man mir gesagt hatte, daß der Ayatollah Fran z ö sisch beherrscht –, u n d Si e werde n nich t glauben , wa s de r kl e i n e Man n kur z vo r End e de r Audien z geta n hat.«
»Si e gebeten , sein e Revolutio n z u finanzieren? « sagt e C o l ben , desse n Tonfal l sei n Desinteress e deutlic h zu m Ausdruck brachte . »Ic h geb e auf.«
»E r ha t versucht , mic h z u ›b enützen‹« , sagt e Barent , der wieder lächelte und aufrichtige Heiterkeit angesichts der Er i n nerun g empfand . »Ic h konnt e spüren , wi e e r blin d un d insti n k tiv nach meinem Verstand tastete. Ich bekam den Eindruck, da ß e r sic h fü r de n einzige n au f de r Wel t mi t d er ›Gabe‹ hielt. Außerde m empfin g ic h de n Eindruck , al s hielt e e r sic h fü r e i ne n Gott.«
Colbe n zuckt e wiede r di e Achseln . »E r hätt e sic h nich t mehr s o gottgleic h gefühlt , wen n Carte r de n Mum m aufgebrach t h ä t te , gleic h i n de r erste n Woch e nac h de r Geiselna h me unsere B 5 2 hinzuschicken.«
Baren t wechselt e da s Thema . »Un d w o häl t sic h unser Freun d Mr . Haro d heut e auf?«
Colbe n holt e eine n Inhalato r au s de r Tasche , hiel t ih n a n j e de s Nasenloc h un d verzo g da s Gesicht . »E r un d sein e Sekret ä ri n ode r wa s imme r si e is t sin d gester n aben d nac h Wes t deutschland geflogen.«
»Ic h vermute , u m festzustellen , o b sei n Freun d Will i noch glücklic h un d wohlau f i m Vaterland lebt« , sagt e Barent.
»Klar.«
»Habe n Si e jemande n mi t ih m geschickt?«
Colbe n schüttelt e de n Kopf . »Nich t n ö tig. Trask benützt e i nig e seine r Kontakt e i n Frankfur t un d Münche n au s de n Zeiten de r Firma , u m da s Schlo ß z u überprüfen . Haro d is t mi t Sich e r hei t dorthi n unterwegs . Wi r überwache n de n CI A - Verkehr.«
»Und wird er etwas finden?« Charle s Colbe n zuckt e di e Ac h seln.
»Si e glaube n doc h nicht , da ß unse r Mr . Borde n noc h am Lebe n ist , oder? « fragt e Barent.
»Nein , ic h kan n mi r nich t vorstellen , da ß e r s o verdammt schla u ist« , sagt e Colben . »Ic h meine , e s wa r unser e Idee , d i e se r Drayto n de n Vorschla g z u machen , ih n z u eliminieren. Wir ware n un s all e einig , da ß sei n Vorgehe n z u seh r in s Lich t der Öffentlichkei t rückte , richtig?«
»Un d dan n finde n wi r Nin a Drayton s klein e Indiskretionen heraus« , sagt e C . Arnol d Barent . »Ac h ja , e s is t ei n Jammer.«
»Was ist ein Jammer?«
Bar ent sah den alten Bürokraten an. »Es ist ein Jammer, daß keine r vo n ihne n Mitglie d de s Islan d Clu b war« , sagt e er . »Sie waren alle einmalige Individuen.«
»Quatsch« , sagt e Colben . »Si e ware n vollkommen Wahnsinnige.«
Di e Limousin e hiel t an . Schlösse r de r Tü r nebe n Colben öffnete n sic h klirrend . Baren t betrachtet e de n häßliche n N e beneingan g de s neue n FBI - Gebäudes . »D a sin d wir« , sagt e er, und als Colben am Bordstein stand und der Chauffeur die Tür wiede r zuschlage n wollte , fügt e Baren t noc h hinzu : »Charles, w i r müsse n einfac h etwa s wege n Ihre r Ausdrucksweis e unte r nehmen. « E r lie ß de n scho n leich t kah l werdende n Man n mit offene m Mun d a m Bordstei n stehen , al s di e Limousin e anfuhr.
Di e Fahr t zu m Nationa l Airpor t dauert e nu r wenig e Min u ten . Barent s umgebaut e D C - 9 s tand vor dem Privathangar b e reit ; di e Maschine n de s Flugzeug s liefen , di e Klimaanlag e war eingeschaltet, ein Glas eisgekühltes Mineralwasser stand neben Barents Lieblingssessel bereit. Don Mitchell, der Pilot, betrat di e
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